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wird vollsynthetisches öl wärmer?
die frage steht im titel. ein kollega hat das behauptet.
"ist aber kein problem, der ölfilm reisst bei vollsynthetisch auch erst später."
klingt so nach stammtischhalbwissen.
weiss hier wer die wahrheit?
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15 Antworten
Dein Öl wird nicht wärmer. Dafür ist ja die Kühlung da.
Schau dir mal an, was etwa 5W40 heisst. Veränderst du diese Kennzahlen kannst du ein Temp.stabileres Öl kaufen.
die viskositätsklassen sind mir als kfz-servicetechniker ein wenig bekannt.
es geht darum das das öl selbst heisser wird. mehr flüssigkeitsreibung? schlechtere wärmeleitfähigkeit? oder alles quatsch?
Alles Quatsch- die Temperatur ist die Gleiche.
Das der Ölfilm später abreisst hat nur was an den anderen Kenndaten zu tun. Welche halt nur mir vollsynthetischen Ölen erreicht werden.
ist ja auch logisch, dass der ölfilm durch die hitze nicht früher reisst, da vollsynthetisches öl ja eigentlich für rennmotorräder entwickelt wurde und da entstehen höhere beanspruchungen, von daher wäre es ja kontraproduktiv, wenn das öl schneller warm werden würde...
MFG
lupaxy
ob ich -mal wieder- den shell-support nerve?
letztes mal bekam ich schnell eine fachliche antwort.
Rennmotorräder? Beim Auto hab ich das auch drin. = Rennwagen?
Schneller warm werden wär ja super. Aber heisser als "normales" Öl bei gleicher Beanspruchung wär nicht gut.
Zitat:
Original geschrieben von slv rider
ob ich -mal wieder- den shell-support nerve?
letztes mal bekam ich schnell eine fachliche antwort.
Nur mit `n paar kurzen Worten wird Dir hier wohl auch keiner eine erschöpfende Antwort geben können, weil das Thema doch ziemlich komplex ist.
Zu Deiner Frage findest Du h i e r viele wissenswerte Antworten.
Da muß man sich dann mal erst durcharbeiten.
Auch in diesem Link stehen einige hilfreiche Infos, die Deine Frage beantworten.
Gruß.
Hallo,
ich denke da wurde etwas falsch verstanden. Synthetiköl wird bei gleicher Belastung nicht wärmer ist aber temperaturbeständiger. D.h. Syn.-Öl kann heißer werden, ohne dass der Schmierfilm reisst. Daher wird es auch in Hochleistungsmotoren eingesetzt die in hohen Temperaturbereichen arbeiten.
@SP418:
So kannst Du es auch in Kurzform sagen.
Ich hab´halt die Neigung, solche Sachen immer etwas breiter zu erklären...ist halt so.
Ein Bekannter von mir ist Zweiradmechaniker und der hat mir erklärt, dass er grundsätzlich Synthetiköle den mineralischen Ölen vorzieht, weil so Ölschlammbildung verhindert wird, der Motor sauber bleibt und die Punkte, die Du angegeben hast.
Ich brauche auch nur Synthetiköl und habe bisher damit nur gute Erfahrungen.
Gruß.
Zitat:
Original geschrieben von SP41B
Hallo,
ich denke da wurde etwas falsch verstanden. Synthetiköl wird bei gleicher Belastung nicht wärmer ist aber temperaturbeständiger. D.h. Syn.-Öl kann heißer werden, ohne dass der Schmierfilm reisst. Daher wird es auch in Hochleistungsmotoren eingesetzt die in hohen Temperaturbereichen arbeiten.
mein ich doch!................................
Viel verstehe ich nicht davon, aber ich bezweifele, dass synthetische Öle höhere Temperaturen aushalten bevor sie kaputtgehen/degradieren (evtl. vielleicht sogar eher im Gegenteil), sie erreichen nur eine höhere Bandbreite der Viskosität, die ja auch von der Temperatur abhängt. Ein 5W50 Synth.-Öl bleibt also etwas zäher wenn's warm ist, als ein 10W40 mineralisch und mit mineralisch würde man die Bandbreite 5W50 gar nicht hinkriegen, halt nur 20W50, was vermutlich für ältere Motorräder das beste Öl ist, wenn sie nur im Sommer gefahren werden und immer schön warm gefahren werden vor dem Hochdrehen des Motors.
Andere Frage: Weiß zufällig jemand ab welchen Baujahren bei Kawa oder auch anderen man beruhigt das vollsynth. Öl reinkippen kann, ohne dass man dauernd kaputte Kupplungsreibscheiben hat ? Denn eines weiß ich sicher, diese Hochleistungsmodellmotörchen (>30000rpm, 4PS aus 4ccm) bleiben mit synth. Öl blitzsauber, nicht der Hauch von Ablagerungen und so ist es vermutlich auch bei unseren Motorradmotoren. Man muss wohl nur aufpassen, wenn der Motor schon voll Ölkohle ist, und man dann von mineralischem auf vollsynthetisches Öl umsteigt, dann löst sich die alte Ölkohle im Synth.-Öl wohl vermutlich teilweise auf/ab und bröselt dann in den Ölkanälen herum.
Gruß
Zitat:
Denn eines weiß ich sicher, diese Hochleistungsmodellmotörchen (>30000rpm, 4PS aus 4ccm) bleiben mit synth. Öl blitzsauber, nicht der Hauch von Ablagerungen und so ist es vermutlich auch bei unseren Motorradmotoren.
Wieviele Bikemotoren mit relevanten Ablagerungen oder gar Schlamm habt ihr denn schon gesehen - bei Einhaltung der Wartungsrichtlinien? Keinen? Eben... der selbe Quark wie bei der Waschmittelwerbung
Einfach reinkippen, was reingehört und zu den Betriebsbedingungen passt - nimm Kawa mit seinen niedrigen Öldrücken etc. und tüdel da ein 5W40 Vollsynth rein... und los geht das Geheule früher oder später zu 90% über "scheiß" Nockenwellen usw. usf.
Kupplung ist eher Frage des Belagherstellers/Charge/Typ.. manche Bindemittel werden nämlich von "Supersaubi" auch als Dreck betrachtet und angelöst, einige Fasern quellen gerne mal usw. usf.
Zitat:
Original geschrieben von Kawa_Harlekin
Viel verstehe ich nicht davon, aber ich bezweifele, dass synthetische Öle höhere Temperaturen aushalten bevor sie kaputtgehen/degradieren (evtl. vielleicht sogar eher im Gegenteil), sie erreichen nur eine höhere Bandbreite der Viskosität, die ja auch von der Temperatur abhängt. Ein 5W50 Synth.-Öl bleibt also etwas zäher wenn's warm ist, als ein 10W40 mineralisch und mit mineralisch würde man die Bandbreite 5W50 gar nicht hinkriegen, halt nur 20W50, was vermutlich für ältere Motorräder das beste Öl ist, wenn sie nur im Sommer gefahren werden und immer schön warm gefahren werden vor dem Hochdrehen des Motors.
Andere Frage: Weiß zufällig jemand ab welchen Baujahren bei Kawa oder auch anderen man beruhigt das vollsynth. Öl reinkippen kann, ohne dass man dauernd kaputte Kupplungsreibscheiben hat ? Denn eines weiß ich sicher, diese Hochleistungsmodellmotörchen (>30000rpm, 4PS aus 4ccm) bleiben mit synth. Öl blitzsauber, nicht der Hauch von Ablagerungen und so ist es vermutlich auch bei unseren Motorradmotoren. Man muss wohl nur aufpassen, wenn der Motor schon voll Ölkohle ist, und man dann von mineralischem auf vollsynthetisches Öl umsteigt, dann löst sich die alte Ölkohle im Synth.-Öl wohl vermutlich teilweise auf/ab und bröselt dann in den Ölkanälen herum.
Gruß
Hi Harlekin,
da liegst Du aber mit Deinen Vermutungen weit daneben.
Synthetische Öle können definitiv höhere Temperaturen vertragen als mineralische. Nicht umsonst sind heute fast alle für (Abgas)turbogeladene Motore vorgeschriebenen Öle synthetisch, mineralische würden die hohen Temperaturen der Turboladerlagerungen schwerlich überstehen (die ersten modernen synth. Öle wurden in Flugzeugturbinen eingesetzt, wo sie einen sehr viel breiteren Temperatureinsatzbereich abdecken mussten/müssen, als das in KFZ-Motoren der Fall ist). Zus. ist das geringere altern der synthetischen Öle fefenüber mineralischen bei gleichen Bedingungen zu sehen, das erst extrem lange Ölwechselintervalle möglich macht, der zumeist geringere bis gar nicht vorhandene Zusatz von Viskositätsindexverbesserern (die altern sehr schnell, werden z.B. im Getriebe schnell zermahlen und verlieren ihre Wirksamkeit), die bessere Schmierfähigkeit, die immer wieder gleiche Zusammensetzung des Öles (die mit mineralischen Grundölen wg. ihrer sehr komplexen Zusammensetzung gar nicht zu erreichen ist) usf.
Die Aussage "mit mineralisch würde man die Bandbreite 5W50 gar nicht hinkriegen" ist so nicht korrekt. Auch mineralisches Öl könnte dahin getrimmt werden ("man nehme ein 5W mineralisches Grundöl und füge eine Menge VI-Verbesserer hinzu ..."), nur will man das ja gar nicht, denn damit handelt man sich anderes Fehlverhalten ein, welches man mit synthetischem Grundöl (und seinem bereits vorhandenen, breiten Viskositätsbereich) gar nicht erst hat. Die "Bandbreite der Viskosität" (wie Du es nennst) bringt man dem synthetischen Öl durch Erzeugung der richtigen Molekülstruktur bereits bei der Synthese bei, dem mineralischen Öl biegt man sie durch Zugabe von VI.Verbesserern bei, die aber außer der nützlichen Eigenschaft leider auch Nachteile aufweisen, und sei es nur ihre Empfindlichkeit bzgl. mechanischer Beanspruchung, durch die sie zerstört (zerkleinert) werden und so ihre Wirksamkeit verlieren.
Ein paar Zahlen zum Vergleich synth/min. Öl (10W-40):
Verwendungstemperaturbereich: -50 - +200°C/-18 - +150°C
Zustand bei -40°C: flüssig/fest
Flammpunkt: 240°C/200°C
Allerdings sollte man strikt davon absehen, Öl der falschen Viskosität zu verwenden. Eines der 0W-xx o. auch 5W-xx Benzinspar/Leichtlauf-Sorte hat im Motorradmotor absolut nichts verloren (außer, der Hersteller verlangt's).
Grüße
Uli