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Zero SR 2016 ZF 13.0 ein Jahr gefahren ; Bilanz

Themenstarteram 11. Juni 2019 um 11:38

Hallo liebe Motorradfahrer

Da es im Netz zum Thema Zero nur sehr wenige Berichte gibt möchte ich meine Erfahrungen teilen.

Ich hatte jetzt ein Jahr lang eine Zero SR von 2016 mit dem 13 KWh Accu.

In diesem Jahr legte ich rund 8000 km zurück.

Mein Streckenprofil war 20% Stadt ; 60% Landstrasse ~ 100 km/h ; 20% über 100 km/h

Die Reichweite beträgt dabei etwa 140 bis 160 KM (sportliche Fahrweise !).

Das Bike wiegt gut 190 kg und der Motor hat satte 146 Nm Drehmoment.

Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 165 km/h angegeben und diese lässt sich auch erreichen, allerdings regelt die Elektronik bereits ab 120 km/h die Leistung zurück (ab 140 dann massiv).

Der Accu besteht aus 112 Einzelzellen in der Schaltung 28s4p.

Die einzelnen Pouch Zellen von Farasis sind mit Harz zu einem Block verbunden.

Einzelne Zellen können somit nicht erreicht (getauscht) werden.

Auch nach längeren Vollgasorgien wurde der Accu nie wärmer als Handwarm.

Für eine Probefahrt hatte ich vor einem Jahr eine Zero FX mit dem kleinen 6 kw Accu.

Dieser wurde bereits beim normalen Fahren deutlich wärmer ! Dies ist der Tatsache geschuldet,

dass hier nur jeweils 2 Zellen parallel geschaltet sind, und somit der Strom viel höher ist.

Auch hier zeigt sich dass der größere Accu immer die bessere Wahl ist.

Das Laden ist an der normalen Schukosteckdose möglich und verläuft ohne Probleme.

Der eingebaute Lader ist unterhalb des Accus montiert und hat 1,3 KW Ladeleistung.

Ich habe mir zusätzlich einen DeltaQ Lader mit 1 KW gekauft. Ich wollte durch die Anschaffung

den Onboardlader schonen, und eine zu starke Erwärmung der unteren Batterieteile verhindern.

Der Lader ist dort nicht besonders gut platziert, da er im Betrieb schon sehr warm wird und keinen Lüfter hat. Es gibt inzwischen schon mehrere Hersteller von Ladegeräten, die den Originalteilen

Weit vorraus sind. Zb. Diginow baut 3kw Einzelmodule um etwa 700€. Drei dieser Lader

Zusammengeschaltet können das Bike in einer Stunde wieder auf 95% bringen. Diese Lader werden dass in einer eigenen Wanne statt dem Originalteil verbaut und sind auch noch leichter.

Zum Motor und der Umrichtertechnik muss man nicht viel sagen, denn diese Technologie wird in

der Industrie bereits seit Jahrzehnten eingesetzt, und gilt als ausgereift. Der Motor zieht in einem

Bestimmten Drehzahlband gut durch, da muss man sich auch vor Supersportlern nicht fürchten.

Allerdings ist die Beschleunigung nur in einem schmalen Geschwindigkeitsbereich wirklich toll.

Bis ~ 60 Km/h ist die Leistung elektronisch begrenzt, und ab ~ 130 Km/h kommt der Motor an seine

Grenzen. Die maximale Drehzahl beträgt 6000 U/min bei 164 km/h. Das Drehmoment von 146 Nm

Hört sich jetzt nach sehr viel Leistung an, aber durch das fehlende Untersetzungsgetriebe ist die

Leistungsabgabe mit der eines „normalen Motorrads“ nicht wirklich vergleichbar. Es stimmt schon,

eine GSXR-1000 oder R1 haben weniger Motordrehmoment, wenn man aber das Motordrehmoment

incl. der Getriebeübersetzung auf das wirkende Raddrehmoment umrechnet, dann haben die

Verbrenner in den unteren Gängen viel mehr Leistung zur Verfügung. Alleine mit dem Moment kann

man also nicht Punkten, denn im unteren und oberen Geschwindigkeitsbereich ist man deutlich

unterlegen. Der Ampelstart gelingt mit der Zero allerdings phänomenal, da der Elektromotor vom

Stand enorm wegzieht, und die Leistungskurve für eine optimale Beschleunigung eingestellt ist.

Andere Motorradfahrer müssen schon optimal Einkuppeln, sonst sehen die kein Land bis Tempo 130.

Fahren auf dem Hinterrad ist nicht möglich (Gewichtsverteilung, Leinstungsentfaltung).

Das Fahrwerk der Zero ist wirklich gelungen. Die Gewichtsverteilung finde ich super, und der äußerst

niedrige Schwerpunkt verbessert das Handling noch zusätzlich. Auch die Federgabel und das Federbein harmonieren sehr gut, und lassen sich wirkungsvoll einstellen. Das Bike lässt sich wunderbar durch die Kurven zirkeln, einzig der schmale 140er Hinterreifen stößt schnell an seine Grenzen. Ich verstehe nicht, warum man hier keinen 180er Reifen verwendet hat. Leider lässt sich aufgrund der schmalen Felge kein breiterer Reifen verwenden. Der Vorderreifen ist völlig ausreichend.

Die Bremsen der Zero sind schon ein Thema, denn die Bremsleistung vorne ist der Motorleistung

nicht gewachsen. Vorne hätte eine Doppelscheibe verbaut werden müssen. Außerdem finde ich

die Vorderbremse sehr Ruppig. Die hintere Bremse braucht man nur selten, da auf das Hinterrad

beim Gaswegnehmen die Rekuperation wirkt. Diese ist in ihrer Stärke über eine App am Handy

einstellbar.

Insgesamt finde ich das Bike sehr gelungen, und hat am Markt keine Konkurrenz zu fürchten.

Es gibt keine Wartung außer Riemenkontrolle und Bremsflüssigkeit.

Meine Versicherung berechnete mir im Monat 6€

Beim derzeitigen Strompreis verbraucht die Zero im Schnitt umgerechnet einen Liter auf 100 KM.

Ich bin schon auf die neue SR/F gespannt, und auf die erste Probefahrt ………

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 11. Juni 2019 um 11:38

Hallo liebe Motorradfahrer

Da es im Netz zum Thema Zero nur sehr wenige Berichte gibt möchte ich meine Erfahrungen teilen.

Ich hatte jetzt ein Jahr lang eine Zero SR von 2016 mit dem 13 KWh Accu.

In diesem Jahr legte ich rund 8000 km zurück.

Mein Streckenprofil war 20% Stadt ; 60% Landstrasse ~ 100 km/h ; 20% über 100 km/h

Die Reichweite beträgt dabei etwa 140 bis 160 KM (sportliche Fahrweise !).

Das Bike wiegt gut 190 kg und der Motor hat satte 146 Nm Drehmoment.

Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 165 km/h angegeben und diese lässt sich auch erreichen, allerdings regelt die Elektronik bereits ab 120 km/h die Leistung zurück (ab 140 dann massiv).

Der Accu besteht aus 112 Einzelzellen in der Schaltung 28s4p.

Die einzelnen Pouch Zellen von Farasis sind mit Harz zu einem Block verbunden.

Einzelne Zellen können somit nicht erreicht (getauscht) werden.

Auch nach längeren Vollgasorgien wurde der Accu nie wärmer als Handwarm.

Für eine Probefahrt hatte ich vor einem Jahr eine Zero FX mit dem kleinen 6 kw Accu.

Dieser wurde bereits beim normalen Fahren deutlich wärmer ! Dies ist der Tatsache geschuldet,

dass hier nur jeweils 2 Zellen parallel geschaltet sind, und somit der Strom viel höher ist.

Auch hier zeigt sich dass der größere Accu immer die bessere Wahl ist.

Das Laden ist an der normalen Schukosteckdose möglich und verläuft ohne Probleme.

Der eingebaute Lader ist unterhalb des Accus montiert und hat 1,3 KW Ladeleistung.

Ich habe mir zusätzlich einen DeltaQ Lader mit 1 KW gekauft. Ich wollte durch die Anschaffung

den Onboardlader schonen, und eine zu starke Erwärmung der unteren Batterieteile verhindern.

Der Lader ist dort nicht besonders gut platziert, da er im Betrieb schon sehr warm wird und keinen Lüfter hat. Es gibt inzwischen schon mehrere Hersteller von Ladegeräten, die den Originalteilen

Weit vorraus sind. Zb. Diginow baut 3kw Einzelmodule um etwa 700€. Drei dieser Lader

Zusammengeschaltet können das Bike in einer Stunde wieder auf 95% bringen. Diese Lader werden dass in einer eigenen Wanne statt dem Originalteil verbaut und sind auch noch leichter.

Zum Motor und der Umrichtertechnik muss man nicht viel sagen, denn diese Technologie wird in

der Industrie bereits seit Jahrzehnten eingesetzt, und gilt als ausgereift. Der Motor zieht in einem

Bestimmten Drehzahlband gut durch, da muss man sich auch vor Supersportlern nicht fürchten.

Allerdings ist die Beschleunigung nur in einem schmalen Geschwindigkeitsbereich wirklich toll.

Bis ~ 60 Km/h ist die Leistung elektronisch begrenzt, und ab ~ 130 Km/h kommt der Motor an seine

Grenzen. Die maximale Drehzahl beträgt 6000 U/min bei 164 km/h. Das Drehmoment von 146 Nm

Hört sich jetzt nach sehr viel Leistung an, aber durch das fehlende Untersetzungsgetriebe ist die

Leistungsabgabe mit der eines „normalen Motorrads“ nicht wirklich vergleichbar. Es stimmt schon,

eine GSXR-1000 oder R1 haben weniger Motordrehmoment, wenn man aber das Motordrehmoment

incl. der Getriebeübersetzung auf das wirkende Raddrehmoment umrechnet, dann haben die

Verbrenner in den unteren Gängen viel mehr Leistung zur Verfügung. Alleine mit dem Moment kann

man also nicht Punkten, denn im unteren und oberen Geschwindigkeitsbereich ist man deutlich

unterlegen. Der Ampelstart gelingt mit der Zero allerdings phänomenal, da der Elektromotor vom

Stand enorm wegzieht, und die Leistungskurve für eine optimale Beschleunigung eingestellt ist.

Andere Motorradfahrer müssen schon optimal Einkuppeln, sonst sehen die kein Land bis Tempo 130.

Fahren auf dem Hinterrad ist nicht möglich (Gewichtsverteilung, Leinstungsentfaltung).

Das Fahrwerk der Zero ist wirklich gelungen. Die Gewichtsverteilung finde ich super, und der äußerst

niedrige Schwerpunkt verbessert das Handling noch zusätzlich. Auch die Federgabel und das Federbein harmonieren sehr gut, und lassen sich wirkungsvoll einstellen. Das Bike lässt sich wunderbar durch die Kurven zirkeln, einzig der schmale 140er Hinterreifen stößt schnell an seine Grenzen. Ich verstehe nicht, warum man hier keinen 180er Reifen verwendet hat. Leider lässt sich aufgrund der schmalen Felge kein breiterer Reifen verwenden. Der Vorderreifen ist völlig ausreichend.

Die Bremsen der Zero sind schon ein Thema, denn die Bremsleistung vorne ist der Motorleistung

nicht gewachsen. Vorne hätte eine Doppelscheibe verbaut werden müssen. Außerdem finde ich

die Vorderbremse sehr Ruppig. Die hintere Bremse braucht man nur selten, da auf das Hinterrad

beim Gaswegnehmen die Rekuperation wirkt. Diese ist in ihrer Stärke über eine App am Handy

einstellbar.

Insgesamt finde ich das Bike sehr gelungen, und hat am Markt keine Konkurrenz zu fürchten.

Es gibt keine Wartung außer Riemenkontrolle und Bremsflüssigkeit.

Meine Versicherung berechnete mir im Monat 6€

Beim derzeitigen Strompreis verbraucht die Zero im Schnitt umgerechnet einen Liter auf 100 KM.

Ich bin schon auf die neue SR/F gespannt, und auf die erste Probefahrt ………

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Danke für den Bericht. Inzwischen gibts ja schon die ZF 14.4 und wenn man will noch den Chargetank, so dass man 18kWh hat.

Die SR/F liest sich in den Testberichten schon als deutlicher Fortschritt, weg von der übermotorisierten 250er hin zum Mittelklassemotorrad. Wenn Zero jetzt noch einen 20er Akku und einen CCS-Anschluss draufgelegt hätte, könnte die SR/F tatsächlich ein Motorrad ersetzen.

Aber so bleibt sie erstmal ein teures Nischenmopped.

am 11. Juni 2019 um 12:34

Wie lange ist die Ladezeit und lässt sie sich auch an Drehstrom laden!

Umgerechnet 1 Liter? - was willst du uns damit sagen -?

Bezogen auf deine 8000km wieviel Strom hast du verbraucht?

am 11. Juni 2019 um 13:57

Spätestens beim Gedanken daran, dass man beim Fahren weder was hört (außer Windgeräuschen) noch spürt (keine Vibrationen), würde mir den Spaß verderben. Da kann das Teil noch so viel Leistung haben.

Plastik und Elektrik haben an Mopeds nichts zu suchen. Ich find meine DR schon grenzwertig. Mal davon ab, dass die hier vorgestellte Kiste viel zu teuer ist und ich damit keine Tagestouren fahren könnte.

Ansonsten aber offensichtlich objektiv geschrieben.

@BMW-Power-MAN

Danke für den Bericht. Sehr interessant!

@Roadrunner2018

Er will damit sagen, dass er so viel für Strom bezahlt hat, wie für Benzin bei einem Motorrad, welches nur

1l/100km verbrauchen würde.

@Sharan16

Wir wissen inzwischen, dass für Dich alles was jünger als Bj. Ende der 80er Murks ist.

Immer die gleiche Leier!

Vielleicht findet sich ja noch ein Mopped mit Dampfmaschine für Dich, damit auch ja keine Elektrik dran ist.

Danke BMW-Power-MAN!

Zitat:

@Sharan16 schrieb am 11. Juni 2019 um 15:57:35 Uhr:

Plastik und Elektrik haben an Mopeds nichts zu suchen.

Du stehst auf Glühzündung und Karbidlampen?

Zitat:

Ich find meine DR schon grenzwertig.

Schmeiß das neumodische Glump weg!

Danke an den TE, ein sehr interessanter Erfahrungsbericht!

Ausprobieren würde ich so ein Elektrodingens schon gerne mal,

aber bei den momentanen Reichweiten ist das noch nix für mich.

Wie ist den das mit den fehlenden Geräuschen beim Elektormotorrad,

laufen einem da nicht ständig Leute vor den Bock weil sie einen nicht hören?

am 11. Juni 2019 um 15:39

Zitat:

@WorldEater666 schrieb am 11. Juni 2019 um 15:59:15 Uhr:

@Roadrunner2018

Er will damit sagen, dass er so viel für Strom bezahlt hat, wie für Benzin bei einem Motorrad, welches nur

1l/100km verbrauchen würde.

Liter Sprit ist 1,50 Euro

Macht bei einem Preis von 30cent / kW

5 Kw!

macht bei 13 kw Akku 250km... oder hab ich nen Denkfehler!

wenn das Teil jetzt in einer Stunde Voll lädt....

Deine Einheiten stimmen nicht.

Stromkosten oder Akkukapazität bemisst man in kWh oder (bei bekannter Spannung) in Ah.

13kW liefert Deine Haushaltssteckdose nicht annähernd, also kann sie in 1h auch keine 13kWh in den Akku reinstopfen.

Und der Akku könnte die Abwärme des Ladevorgangs auch nicht vertragen, das macht Rumms und Du hättest einen schönen Metallbrand (sehr schwer löschbar).

Themenstarteram 11. Juni 2019 um 17:40

Die Rechnung lautet.: Mit 11kw (Nutzbare Kapazität) komme ich 150 km. Das macht 7,3 KW / 100 km.

Bei 0,23 € pro KWh sind das etwas über 1,6 € / 100 KM

am 11. Juni 2019 um 17:41

wow... - 23cent? - Solarstrom (also eigene PV anlage"!?)

danke für die Info: 7,3kW

180er Reifen wäre übertrieben. Aber 160er hätts wohl ruhig sein dürfen.

Der Verbrauch auf 100 km ist schon sehr interessant. Beim Verbrenner hat man ja auch das Problem des absolut miesen Wirkungsgrades bei Teillast. Auch deshalb verbraucht man mit einem normal motorisierten Motorrad nicht soooo viel weniger als mit einem PKW bei moderater Fahrweise. Bin gespannt wie mal die Verbräuche von stärkeren Motorrädern aussehen wie Energica oder eben die neue Lightning Strike. Hört man leider halt immer sehr wenig davon. Sollte dann aber auch unter 10 sein. Das wäre dann durchaus um einiges weniger als ein PKW verbraucht.

Dieses herumreiten auf dem Drehmoment hab ich persönlich auch noch nie verstanden. Ja, toll, super... 145 NM. Aber Leistung braucht halt auch Drehzahl und wenn man nur einen Gang hat ist man hier sehr beschränkt.

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