Zündkerze nach Drehmoment oder Winkel anziehen
So, habe heute mal meine ZK gewechselt, wurde auch Zeit. Beim Anziehen gibt es ja die wildesten Meinungen und nichts passt so richtig. Habe NGK verbaut, auf der Schachtel steht 180 grad weiter drehen nach Handfest , unabhängig ob Guss oder Alukopf. Drehmoment bei Alu 15-20 Nm.
Also los, Drehmomentschlüssel auf 18 NM eigestellt und drauf geachtet wie weit das drehen geht, also bei 180gad war da noch nicht ende, waren wohl eher 20 grad mehr. Mit den überall rumgeisternden 90 grad hätten die NGK aber recht locker dringesteckt, keine Ahnung was da jetzt richtig ist.
Hauptsache es hält.
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34 Antworten
Es gibt im Fahrzeugtechnik(??) einen Thread, wo wir das Thema behandelt haben.
https://www.motor-talk.de/.../zuendkerze-anziehen-t6886456.html?...
https://www.motor-talk.de/.../...dkerzen-drehmomente-t6333628.html?...
Im Ergebnis konnten wir feststellen, dass die Angaben von ZK-Hersteller zu -Hersteller variieren, unabhängig von Guss/Alu/Kerzensitz...wenn man sich an die Vorgabe hält, ist man auf der sicheren Seite.
Hab ich versucht leider war der Drehmomentschlüssel mit Einstellung von 18Nm bei knapp ner 3/4 Drehung und die Verpackung sagt ne halbe, sowas macht immer wuschig
Wird schon passen, hatte nicht das Gefühl schon am anschlag zu sein und hab mich lieber auf den Schlüssel verlassen.
So was wie von NGK habe ich noch nie gehört und es entbehrt auch jeglicher technischer Grundlage.
Wie fest ist handfest? Und dann einen definierten Winkel? Da kommt doch nix nachvollziehbares dabei raus. Drehmoment beachten und fertig. Mit 15 bis 20Nm macht man bei keinem Material des ZK was falsch.
Gruß
Achim
Doch Achim, das gibt es bei allen Herstellern, Bosch empfiehlt zb. Mit Hand anziehen und dann 90 gad festziehen. NGK hat eben 180 gad. Steht sogar auf der jeweiligen Schachtel als Zeichnung. Ergibt sogar sinn, denn die Steigung des Gewindes definiert dann exakt die Quetschung vom Ring, bei den heutigen Fertigungstoleranzen passt das immer.
Zitat:
@zandi1 schrieb am 10. Dezember 2020 um 23:00:01 Uhr:
Hab ich versucht leider war der Drehmomentschlüssel mit Einstellung von 18Nm bei knapp ner 3/4 Drehung und die Verpackung sagt ne halbe, sowas macht immer wuschig
Wird schon passen, hatte nicht das Gefühl schon am anschlag zu sein und hab mich lieber auf den Schlüssel verlassen.
Dann musst Du an Deinem „handfest“ arbeiten
E 200 CGI der BR 207 hat je nach Baujahr und Ausführung die Motortypen 271.820 oder 271.860 verbaut. Laut Mercedes WIS (Dokument BA15.10-P-1000-01C Zündanlage) liegt das Drehmoment Zündkerze an Zylinderkopf für Motoren 271.8 bei 23 Nm.
Zitat:
@211222 schrieb am 11. Dezember 2020 um 13:08:53 Uhr:
E 200 CGI der BR 207 hat je nach Baujahr und Ausführung die Motortypen 271.820 oder 271.860 verbaut. Laut Mercedes WIS (Dokument BA15.10-P-1000-01C Zündanlage) liegt das Drehmoment Zündkerze an Zylinderkopf für Motoren 271.8 bei 23 Nm.
Richtig, diese Angabe 23Nm beziehen sich aber auf original MB-Zündkerzen, hier vermutlich die von NGK.
Bei anderen Zündkerzen-Herstellern im Aftermarket, zb. von Bosch kann es, wie aus den beiden oben verlinkten Threads ersichtlich, anders/unterschiedlich/abweichend sein.
Und wie ich aus einem anderen Thread weiß, verbaut MB ab Werk nicht nur NGK, sondern auch ZK anderer Hersteller, zb. im M276(ich meine dieser M war es)) welche von Bosch, für die dann wieder andere Werte massgeblich sein können.
Und nicht jeder der ZK wechselt, hat einen Drehmomentschlüssel, deshalb ist auch die früher übliche Drehwinkelmethode immer noch zulässig.
Rein aus technischer Neugierde - warum sollten verschiedene ZK Hersteller verschiedene Drehmomente haben?
Gewinde orientiert sich am ZK und ist gleich. Das Material der ZKs wird auch gleich sein... Dehnschrauben sind das auch nicht... Sind die Dichtringe dann unterschiedlich? Ich meine mit Nm als Bezugsgrüße kann jeder was anfangen, ist ein einheitlicher Messwert. Aber "handfest" und x Grad weiter??
könnte mir vorstellen das die Dichtringe bei den unterschiedlichn Herstellern anders sind,ansonsten gibt es für mich auch keine andere plausiebele Erklärung
Zumindest die Nm angaben sind bei Bosch und NGK die gleichen für Alu und Gußköpfe, Für die Winkelangaben steht es dann 90 zu 180 für NGK
Demzufolge würde ich vermuten das der Dichtring von Bosch weniger hoch, dafür aber von stabileren oder dickerem Material ist, sonst ergibt das keinen Sinn. Die Nm sind gleich. Bei einer Steigung von 1,25mm bei M12 ergibt das Anziehen per Drehwinkel bei NGK eine Quetschung von 0,625 mm und bei Bosch von nur 0,31mm. Soweit die Theorie.
Habe gerade keine Verpackung/Beipackzettel zur Hand, aber eigentlich stehen da immer irgendwo 3 Dinge drauf:
- Die empfohlenen Winkelgrad-Werte für den korrekten Einbau ohne Drehmomentschlüssel
- Ein empfohlenen Nm-Werte für den Einbau mit Drehmomentschlüssel
- Der Hinweis "unless otherwise specified by manufacturer of vehicle/wenn nicht vom Fahrzeughersteller anders vorgegeben
Ich würde mich immer an die MB-Angaben halten, wenn bekannt. Und wenn die nicht nach dem Zulieferer der MB-Kerzen (Bosch, NGK, Beru, Denso) differenziert werden, dann wird sich Mercedes da schon was bei gedacht haben.
so würde ich das auch vermuten - und machen
Zitat:
@zandi1 schrieb am 11. Dezember 2020 um 12:49:52 Uhr:
Ergibt sogar sinn, denn die Steigung des Gewindes definiert dann exakt die Quetschung vom Ring, bei den heutigen Fertigungstoleranzen passt das immer.
Für mich ergibt das absolut keinen Sinn. Man kann keine Zündkerze "mit der Hand" anziehen, weil man schlicht und einfach nicht drankommt. Also benutzt jeder dazu ein Werkzeug. Und dann wird "handfest" schon wieder so relativ, dass das nur Murks werden kann. Einfach die vom KFZ-Hersteller vorgegebene Drehmomentangabe benutzen und fertig. Ich selbst habe keinen Drehmomentschlüssel, der in diesem Bereich (bis 30nm) funktionert. Also behelfe ich mir mit einer Kofferwaage, einer 1/4"-Ratsche, einem Zollstock und einem Taschenrechner. Das wird ausreichend genau und in jedem Fall besser, als handfest und noch ein bisschen.
Gruß
Achim
Drehmoment ist immer genauer, Winkel nur eine Schätzung. Und dann ist es auch ein Unterschied, ob man eine neue Kerze das erste Mal festzieht oder eine gebrauchte Kerze wieder reinschraubt, wo der Dichtring schon platt ist. Wenn man das öfter macht, hat man das Gefühl ungefähr im Handgelenk, so in etwa halbfest. Meines Wissens gibt es schon seit über 30 Jahre nur noch Aluköpfe, also nicht übertreiben.