Zündprobleme: A4 zickt sporadisch, dann aber so richtig!
Liebe Leute,
meine A4 B5 8D, 1.6, Schaltgetriebe-Limo, EZ 9/97 zickt herum.
Und zwar blöderweise nur sporadisch, dann aber richtig!
Er steht immer draußen und das meistens 1-2 Wochen lang, manchmal auch länger.
Vor 2-3 Jahren fing es an, da zeigte er erstmals leichte Startprobleme und zwar hauptsächlich nach kurzer Fahrt (1-2km).
Man holt also schnell noch jemanden ab und dann geht das Orgeln los. Bislang sprang er aber immer noch irgendwann an.
Kurz vor Weihnachten hat er mich zum ersten richtig hängen lassen:
Er sprang zwar an, lief aber unrund, ruckelte beim Beschleunigen und ging mir schließlich an einem Kreisel, am dem ich halten musste, aus.
Nach mehreren Orgelstrophen konnte ich der hupenden Schlange hinter mir wieder den Weg räumen, aber schon 500m später ging mir wieder aus, als ich an einer engen Stelle wegen Gegenverkehr kurz halten musste.
Weitere Orgelstophen, dann konnte es wieder weitergehen zur noch 1km entfernten Tankstelle.
Getankt, bezahlt und wieder eingestiegen. Doch jetzt war auch mit noch so langem Orgeln kein Blumenstrauß mehr zu gewinnen, er sprang nicht mehr an.
Wagen auf Seite geschoben, Abschlepper gerufen und 1-2h gewartet.
Abschlepper kommt, der Motor ist inzwischen wieder abgekühlt, und er springt (natürlich!) sofort an, als der Kollege-Abschlepper es versuchte.
Er hat mich dann zu meiner Freien gebracht und auch beim Entladen vom Schlepper sprang er wieder sofort an und lief auch rund, als sei nichts gewesen!
Die Werkstatt hat nun erst einmal die Batterie getauscht (was eigentlich nicht nötig gewesen wäre, da der Anlasser ja gut gedreht hat, aber nach dem vielen Orgeln war sie halt irgendwann doch platt) und die Drosselklappe gereinigt.
Er hört sich jetzt auch wieder schöner an, das hört man deutlich.
Das eigentliche Problem ist aber nicht behoben und trat während des Werkstattaufenthalts einfach nicht auf.
Gleich nach dem Abholen bin ich dann 1-2km gefahren, hab ihn kurz abgestellt und wieder gezündet, da waren da gleich wieder ein paar mehr Umdrehungen des Anlassers nötig, bis er sich dazu entschloss anzuspringen.
Also gleich nochmal retoure, um den Kollegen aus der Werkstatt endlich das Problem zeigen zu können, aber Pustekuchen. Dort angekommen haben wir ihn 5-6mal gestartet und er war jedesmal sofort da.
Der Fehlerspeicher wurde auch noch einmal ausgelesen, aber er war leer.
Seitdem sind nun ca. 4 Wochen vergangen, in denen ich einmal pro Woche eine Probetour gemacht habe. Ohne nennenswerte Auffälligkeiten.
Bis er mir heute nachmittag (nach genau 7 Tagen Standzeit) zuerst wieder nur äußerst widerwillig ansprang, auf den ersten 1-2km beim Halten zweimal ausging und schließlich wieder durch nichts zum Starten zu bewegen war.
Was mir heute noch auffiel:
Die Nadel vom Drehzahlmesser stand beim Zünden nur ganz knapp über Null. Hab da sonst nie drauf geachtet, aber ist das normal? Bekommt der Drehzahlmesser im KI dasselbe Signal wie das MSG? (vom Kurbelwellensensor, oder?)
Und: Wenn ich nach langem Orgeln kapituliert habe und den Zündschlüssel wieder zurückgedreht habe, dann kam es mir vor als wollte er ausgerechnet dann eher noch anspringen als während der ganzen Orgelei davor. Ich meine, die Drehzahlnadel wäre beim "Aufgeben" immer kurz nach oben gegangen (auf ca. 1000), aber zum Anspringen hat's eben doch nicht gereicht.
Also zu Fuß nach Hause - juhu! - und abends um 20 Uhr nochmal hin, da sprang er dann sofort nach der ersten Umdrehung des Anlassers an und lief als sei nichts gewesen!!!
Bin dann eine Weile im Ort herum gefahren, hier und da auch mal gehalten, er ging nicht aus, alles sowas von im grünen Bereich, dass ich k..... könnte!
Was mir dazu höchstens noch einfällt: Heute war es mal deutlich wärmer als die letzte Zeit (9-10°C) und es hat regnet wie verrückt (Feuchteproblem?! Werde das Wetter mal weiter beobachten)
Bisher hatte ich ja den Eindruck, dass vor allem Starts bei "halb warmem" Motor problematisch sind.
Last but not least sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass die Temperaturanzeige im KI nach längeren Autobahnfahrten (~150km) immer eine Temperatur von 100-105°C anzeigt, sobald ich an der ersten Ampel halte oder im Stau stehe (da mag ich das ganz besonders) oder wenn ich noch kurz getankt habe und dann wieder weiterfahre.
Die Viscokupplung ist daher schon erneuert worden, hat aber nur eine mittelmäßige Verbesserung gebracht.
Ich habe schon viel herumgelesen und ein paar "Verdächtige" gesammelt, zu denen ich nun gerne eure Meinung hören würde.
* Kühlmitteltemperaturgeber
* Kurbelgehäuseentlüftung
* Kurbelwellensensor (=Impulsgeber?)
* Nockenwellengeber (=Hallsensor?)
* Zündspule, Zündkabel
* WFS (Kabel)
* Chip im Schlüssel (kann ich eigentlich ausschließen, da ich heute beide Schlüssel dabei hatte und mit keinem das Auto starten konnte, als es nicht wollte)
* Sonstige Kabel/Stecker die korrodiert sein könnten?
Welche Verdächtigen kämen eurer Ansicht nach in Frage?
Man bedenke: Leerer Fehlerspeicher! Sporadisches Auftreten, evtl. temperaturabhängig.
In welcher Reihenfolge wäre es sinnvoll Teile auszutauschen? Auch hinsichtlich der Kosten (für Material und Arbeitsaufwand, ich traue mir das nicht selbst zu)
Bin für jede Hilfe dankbar und natürlich dafür, dass du es wirklich bis hier her geschafft hast!
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17 Antworten
Hier noch ein kurzes Video vom gestrigen ersten Startversuch.
Und ja, das Airbag-Steuergerät hat nen Fehler (Wasserschaden) und beim letzten Service wurde vergessen die Ölwechsel-Anzeige zurückzusetzen... Aber darum soll es hier ja jetzt nicht gehen.
So wie dein A4 klang meiner (1.6 AHL) auch vor einigen Wochen als er an einer großen Kreuzung ausging und erst nach einigen Versuchen wieder ansprang. Im Fehlerspeicher war bei mir die Lambdasonde sowie der Kühlmitteltemperatursensor hinterlegt. Diese beiden Teile wurden getauscht und seitdem springt er auch wieder normal an.
Allerdings geht er, wenn er kalt ist und ich nach den ersten ~500 m Fahren die Kupplung trete, manchmal aus oder die Drehzahl fällt unter die Regelleerlaufdrehzahl.
Der Fehlerspeicher ist nun (leider) leer und auch ich meine, dass es von der Witterung abhängig ist. Gerade feuchtes Wetter in Verbindung mit niedrigen Temperaturen scheint hier einem Teil oder der Elektronik zuzusetzen.
Scheint so als würde kein Sprit ankommen. Ist danach mal geschaut worden? Möchtest du überhaupt selber dabei gucken oder soll das ne Werkstatt machen? Wenn's zweiteres ist sehe ich hier keinen großen Sinn nach Hilfe zu suchen. Das sollte ne Werkstatt eigentlich selber hinkriegen.
Danke schon mal für die ersten Antworten!
An die Lambdasonde hatte ich auch schon gedacht. Aber dass er ohne Lambda-Regelung möglw. gar nicht anspringt, hätte ich nicht gedacht.
Das blöde ist, dass das Problem nur manchmal auftritt, nur in der Werkstatt bis jetzt nicht. Das erschwert die Fehlersuche und zwingt einen, nach und nach auf gut Glück die plausibelsten Teile zu tauschen. Das ist wie mit nem Durchgangsprüfer nen Wackelkontakt zu messen, der gerade aber Durchgang hat.
Und wenn er nach einem Aussetzer ein paar Stunden später wieder tut als sei nichts gewesen, könnte man am Ende meinen, dass es die Wischblätter waren, die man in der Zwischenzeit mal gewechselt hat. Ihr wisst sicher wie ich das meine...
Tja, beim Auskuppeln ausgehen UND schlecht (oder gar nicht) anspringen, ist eben ne saublöde Kombination.
Meine Werkstatt ist halt etwas ratlos. Was ich im Grunde verstehen kann, weil sie nie etwas testen konnten, als das Problem mal akut bestand. Dazu müsste er zufällig mal vor der Werkstatt stehen bleiben und dann direkt jemand danach schauen.
Ja, kein Sprit oder kein Funke. Aber wieso? Gibt eigentlich das MSG den "Befehl" Kraftstoff zu fördern? Ich stell mir das jedenfalls so vor, dass es in Abhängigkeit verschiedener Sensordaten (Nockenwelle, Kurbelwelle, Kühlmitteltemperatur...) über Einspitzung und Zündfunken entscheidet.
Ans Kraftstoffpumpenrelais hatte ich auch schon mal gedacht. Und gibt's nicht noch so ne Kaltstartautomatik oder so? Die moderne Variante des Choke?
Vielleicht würde es der Elektronik sogar was bringen, das Auto mal in ner Garage gut durchtrocknen zu lassen und sämtliche Dichtungen an Fenstern und Türen zu erneuern.
Ich versuche mir halt mal einen Überblick der in Frage kommenden Verdächtigen zu verschaffen. Auch weil es mich interessiert und ich gerne Probleme löse! Am Ende kann ich ja auch mit entscheiden, was die Werkstatt als nächstes macht.
Es scheint ja mit Temperatur zusammen zu hängen. Ich würde mal die zündspulen erwärmen/abkühlen und schauen ob sich was verändert. Ebenso prüfen ob immer kraftstoffdruck anliegt. Die Grundlagen eben prüfen: Luft, Sprit, Zündung.
Ok, das klingt schon mal nach einem guten Ansatz für die Zündspulen. Mal den Widerstand der Zündspulen bei verschiedenen Temperaturen durchmessen...
Oder einfach Motor laufen lassen und schauen ob sich was ändert.
Loch im Ansaugstutzen?
....natürlich unten drunter.
Hatte ich auch schon mal so ähnlich: Einen Riss in dem Flexrohr das vom LMM herkommt. Der Riss kam natürlich hinter dem LMM und er lief dadurch total unrund, aber angesprungen ist er trotzdem immer, soweit ich mich erinnere. Ist schon länger her.
Bin vorhin nochmal ne Proberunde zur Tanke (3,8km) gefahren. Ganz normal angesprungen, Standgas normal, normal Gas angenommen, beim auskuppeln auch nicht ausgegangen oder unter Leerlaufdrehzahl gefallen. Alles normal eben!
Kurz vollgetankt und bezahlt. Und dann ging das Orgeln auch schon wieder los. Genau wie im Video zu hören. Zum Glück dann aber angesprungen und dann auf der Heimfahrt mal nicht ausgegangen. Puh!
Bin dann noch kurz eine Extrarunde um den Block und hab nochmal kurz geparkt, ~3 Min. gewartet, also wie vorher beim Tanken etwa. Aber jetzt sprang er wieder ganz normal an.
Zicke halt... Werde morgen nochmals eine Probefahrt machen, in der Hoffnung der Werkstattbald zuverlässig schildern zu können, wie sie das Problem mal herbeiführen (und dann untersuchen) können.
Könnte der G62 Temp.-Geber sein. Bei einem vollständigen Ausfall würde dieser natürlich im FS auftauchen. Da würde das Stg. aber auch einen Ersatzwert annehmen, mit dem der A4 noch akzeptabel läuft und anspringt.
Bei falschen Werten kann der Hobel auch einfach absaufen und springt eben nicht an.
G4 (Zzp.-Geber) , G28 (Drehzahlgeber) oder G40 (Hallgeber) könnte ich mir u.U. auch vorstellen. Wobei der G4 nur zum Start gebraucht wird, danach läuft der Motor im Notfall auch ohne das Signal weiter. Bei den anderen beiden ist ohne Signal Schicht im Schacht.
Zum Überprüfen kannst du mal die Zulaufleitung der Einspritzleiste abnehmen und von einem Helfer den Zündschlüssel umdrehen lassen. Bei Zündung ein muss für 1-2 Sekunden Sprit kommen. Beim Betätigen des Anlassers dann durchgängig.
Ansonsten mal Kraftstofffilter gecheckt oder auch mal in den Tank geschaut?
Der G62 Temperaturgeber ist auch für die Temperaturanzeige im Armaturenbrett verantwortlich, oder? Als er vor paar Tagen nachmittags gar nicht anspringen wollte (ich war da nach Kaltstart 1,8km gefahren), da hab ich mal genauer auf die Temp-Anzeige geachtet. Wenn ich die Zündung eingeschaltet habe, dann ging die Nadel sofort auf ca. 60°, was denk ich ganz plausibel ist. dann stieg sie aber innerhalb einer Minute noch langsam weiter auf 80-85° (nur Zündung an, kein Anlasser!). Das fand ich merkwürdig. Zum einen schon recht warm für die kurze Strecke und wieso zeigt er dann nicht gleich 80 an?! Oder der Motorblock wärmt das Kühlmittel im Stand noch langsam weiter durch.
Es war allerdings egal, ob ich erst gewartet hab oder gleich den Schlüssel ganz durchgedreht hab. Anspringen wollte er beide male nicht.
Ich denke, mit dem G64 kann man durchaus jetzt mal anfangen und dann weiter schauen. Macht es vom Arbeitsaufwand her Sinn, mit dem G64 gleich noch was anderes auszuwechseln?
Inwiefern unterscheiden sich denn Zündzeitpunktgeber und Hallgeber? Und ist der Hallgeber dasselbe wie der Nockenwellensensor?
Kraftstofffilter kann man aber vermutlich ausschließen, sonst wäre das Fehlerbild doch vermutlich konstanter und nicht von jetzt auf gleich so anders.
Das Kraftstoffpumpenrelais kam mir gerade noch in den Sinn. Kann das (evtl. sogar temperaturabhängig) mal hängen? Passiert sowas öfters, dass mal ein Relais hängt?
Würde auch sagen Kühlmitteltemperaturgeber. Müsste im Fsp abgelegt sein
Der Fehlerspeicher war allerdings leider leer. Aber kann trotzdem sein, dass seine Werte einfach zu daneben sind.
Ich glaub der Thermostat hat auch einen weg. Sonst dürfte die Temp. nach ner Autobahnfahrt und kurzem Tankstopp eigentlich nicht auf 100° hoch gehen, oder? Der Kühlerlüfter bzw. die Viscokupplung ist jedenfalls neu.
Bin nicht sicher, ob da ein Zusammenhang zu den Zündproblemen besteht - außer natürlich, der Temperaturgeber lügt auch hier...!
Oder was könnte sonst noch dieses "Übertemperaturproblem" erklären? Kühler/Wapu unterdimensioniert? Die hohen Temps hatte er auch erst, nachdem mal der Kühler gewechselt wurde (der hatte nen Steinschlag). Hatte ich der Werkstatt dann auch gesagt, daraufhin wurde die Visco gewechselt, mit eben halbem Erfolg, also leichter Verbesserung...
Hohe Temperatur hat meist defekte Kühlmittelpumpe oder Thermostat als Ursache. Wegen den startproblemen Vllt nochmal nach Audio fahren und Messwerte vom temperaturgeber auslesen lassen wenn da steht -40 grad oder so ist die Sache klar