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Zugmaschine
Wir haben uns einen Wohnwagen Knaus 400TK Zulässiges Gesamtgewicht 1100KG zugelegt. Unser Fahrzeug ist ein Focus Tunier Benziner 1,6mit100PS. Hat jemand mit so einen Gespann Erfahrung.Ist die Zugleistung ausreichend,auch für längere Urlaubsfahrten z.B Italien ?
Beste Antwort im Thema
Nachdem der Hersteller dies erlaubt, würde ich mir keine Gedanken machen.
Wichtig ist, dass man mit angepasster Geschwindigkeit fährt. Das bedeutet, dass Du mit 100 PS und WW nicht unbedingt ein Wettrennen nach Italien machen solltest.
Die Gefahr beim Gespannfahren lauert aber nicht bergauf. Alle Unfälle passieren doch beim bergab fahren. Dort ist dann oft die Geschwindigkeit zu hoch und das Gewicht des PKWs zu klein. Wenn dann noch eine falsche Bremstechnik (ständiges Bremsen = überhitzte Bremsen) dazu kommen, dann macht ein Gespann schnell den Abflug. Den Beginn der Talfahrt mit geringer Geschwindigkeit und kleinem Gang starten. Lieber vorsichtiger fahren.
Alle diskutieren über die Motorleistung. Wichtiger ist aber, ob ein Wagen einen Anhänger auch kontrolliert nach unten bringen kann. Gerade das unterschätzen oft Fahrer von PS starken Wagen.
Daher Auto solte in einem technisch guten Zustand sein, zügig aber nicht rasant fahren. Vor dem Berg frühzeitig schalten und im kleinen Gang mit einer hohen Drehzahl ziehen lassen. Du kannst dann die Geschwindigkeit langsam abbauen, bis Du bei Deiner "Wunschdrehzahl" bist, d.h. bis der Motor das Gespann problemlos zieht. Wichtg ist, dass man schon vor dem Berg möglichst zurück schält, da man am Berg schnell viel Schwung verliert und dann oft beim Schalten eine zu geringe Drehzahl im kleineren Gang anliegen hat und dann oft nochmals schalten muss.
Klima aus halte ich für sehr sinnvoll. Dies ist auch im Stau ein gutes Mittel, um den Motor etwas zu entlasten. Auch das Beobachten der Temperatur. Bei einem kurzen Halt würde ich den Motor auch nicht sofort abstellen.
Übrigens, "antrengender" als ein Berg ist für das Auto oft der Stau. Ständiges Anfahren und wenig Fahtwind bringen u. U. eine höhere thermische Belastung.
Zum Gespannfahren gehört auch eine Portion Selbstvertrauen. Man muss auch den Mut haben, dass man etwas vorsichtiger fährt. 100 PS und WW können auch dazu führen, dass ein starker LKW dank optimaler Übersetzung Dich am Berg überholt.
Wichtig. Einfach Erfahrung sammeln.
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23 Antworten
Eine schwierig zu beantwortende Frage.
Der Focus wird die 1100kg des Wohnwagens sicher packen. Vermutlich wirst du damit sogar Alpenpässe bezwingen können.
Die Frage ist, wie souverän du den WW bewegen kannst.
Du wirst sicher oft zum Schalthebel greifen müssen, sobald du etwas Gegenwind hast bzw. es bergauf geht. Wenn dich das nicht stört, dann gibt es keine Probleme.
Eher Probleme sehe ich, wenn du am Berg Stop- and Go Verkehr hast oder lange rangieren musst. Da kommt es drauf an, wie solide die Kupplung ist.
Zitat:
Original geschrieben von Gruver
Wir haben uns einen Wohnwagen Knaus 400TK Zulässiges Gesamtgewicht 1100KG zugelegt. Unser Fahrzeug ist ein Focus Tunier Benziner 1,6mit100PS. Hat jemand mit so einen Gespann Erfahrung.Ist die Zugleistung ausreichend,auch für längere Urlaubsfahrten z.B Italien ?
Diese Thema ist schon sehr sehr oft behandelt worden. Wenn Du dazu was lesen möchtest hier ist der jüngste und ausführlichste thread dazu:
http://www.motor-talk.de/.../wohnwagen-ziehen-mit-60-ps-t1978189.html
Man kann in Deinem Fall die Thematik auf die Aussage redzuieren: JA, alles Bestens, gute Fahrt, egal ob Sizilien oder bis Norwegen.
Zitat:
... JA, alles Bestens, gute Fahrt, egal ob Sizilien oder bis Norwegen.
Dem kann ich mich nur anschließen; meine Eltern zogen seit Jahren einen gleich schweren Detlehfs mit einem 100PS Astra; jetzt sind sie auf Meriva umgestiegen und das wird nicht schlechter gehen (weil der schwerer ist).
Gruß Walter
Danke für die Antwort,aber wie sieht es bei Steigungen aus ,z.B. Kasseler Berge ?
Gruss Stefan
Zitat:
Original geschrieben von Gruver
Danke für die Antwort,aber wie sieht es bei Steigungen aus ,z.B. Kasseler Berge ?
Gruss Stefan
Da wirst Du Deinen Motor etwas quälen müssen! Rechtzeitig herunterschalten und mit viiiel Drehzahl den Berg rauffahren! Und wenn es nur mit 70 geht, was solls? Deinem Kühlsystem solltest Du etwas Aufmerksamkeit schenken und Kühlmittelstand, Zustand der Schläuche und Durchlässigkeit des Kühlers vor dem Urlaub überprüfen. Das wäre schon alles.
Hallo,
das Gespann ist absolut in Ordnung. Du mußt Dich halt nur daran gewöhnen, dass an Steigungen ein kleiner Gang und reichlich Drehzahl erforderlich sind. Selbst an den stärksten Autobahnsteigungen wirst Du nicht zum Hindernis für LKW werden.
Ein Tipp:
Die Klimaanlage im Focus I (wenn es einer ist) kostet bei Betreib sehr viel Kraft. An starken Steigungen lohnt es sich, sie kurzzeitig auszuschalten.
Gruß Rainer
Nachdem der Hersteller dies erlaubt, würde ich mir keine Gedanken machen.
Wichtig ist, dass man mit angepasster Geschwindigkeit fährt. Das bedeutet, dass Du mit 100 PS und WW nicht unbedingt ein Wettrennen nach Italien machen solltest.
Die Gefahr beim Gespannfahren lauert aber nicht bergauf. Alle Unfälle passieren doch beim bergab fahren. Dort ist dann oft die Geschwindigkeit zu hoch und das Gewicht des PKWs zu klein. Wenn dann noch eine falsche Bremstechnik (ständiges Bremsen = überhitzte Bremsen) dazu kommen, dann macht ein Gespann schnell den Abflug. Den Beginn der Talfahrt mit geringer Geschwindigkeit und kleinem Gang starten. Lieber vorsichtiger fahren.
Alle diskutieren über die Motorleistung. Wichtiger ist aber, ob ein Wagen einen Anhänger auch kontrolliert nach unten bringen kann. Gerade das unterschätzen oft Fahrer von PS starken Wagen.
Daher Auto solte in einem technisch guten Zustand sein, zügig aber nicht rasant fahren. Vor dem Berg frühzeitig schalten und im kleinen Gang mit einer hohen Drehzahl ziehen lassen. Du kannst dann die Geschwindigkeit langsam abbauen, bis Du bei Deiner "Wunschdrehzahl" bist, d.h. bis der Motor das Gespann problemlos zieht. Wichtg ist, dass man schon vor dem Berg möglichst zurück schält, da man am Berg schnell viel Schwung verliert und dann oft beim Schalten eine zu geringe Drehzahl im kleineren Gang anliegen hat und dann oft nochmals schalten muss.
Klima aus halte ich für sehr sinnvoll. Dies ist auch im Stau ein gutes Mittel, um den Motor etwas zu entlasten. Auch das Beobachten der Temperatur. Bei einem kurzen Halt würde ich den Motor auch nicht sofort abstellen.
Übrigens, "antrengender" als ein Berg ist für das Auto oft der Stau. Ständiges Anfahren und wenig Fahtwind bringen u. U. eine höhere thermische Belastung.
Zum Gespannfahren gehört auch eine Portion Selbstvertrauen. Man muss auch den Mut haben, dass man etwas vorsichtiger fährt. 100 PS und WW können auch dazu führen, dass ein starker LKW dank optimaler Übersetzung Dich am Berg überholt.
Wichtig. Einfach Erfahrung sammeln.
Zitat:
...aber wie sieht es bei Steigungen aus ,z.B. Kasseler Berge ?
Hallo Stefan,
etwas zäh, aber kein wirkliches Problem - ich komme ursprünglich aus der Gegend und bin da schon öfter als Passagier und selbst mit Hänger langgefahren.
Den Großglockner solltest Du allerdings mit dem Gespann nicht in Angriff nehmen, aber das würde ich mit unserem Touran TDI auch nicht machen - vor allem wegen des wieder "Runterkommens" (s. Belcantos wertvolle Hinweise). Keramikbremsen habe ich nämlich nicht.
Gruß Walter
1982 hatte mein Vater einen W123 200D ... 60 PS und hat damit nen 1.400 kg WW ohne Probleme über die Alpen gebracht.
Wie schon geschrieben sollte es also kein Problem sein.
Da ich schon mal bei meinem ebenfalls 1.100 kg Wohnwagen Probleme hatte, noch ein kleiner Tipp:
Fahr mal probeweise einen Pass. Damit man dann auf dem Weg in den Urlaub keine böse Überraschung erlebt:
Ich hatte eine C-Klasse mit nem 250er Turbodiesel (150 PS, Automatik) und am Brenner ist mir der heissgelaufen.
Da war die Viskokupplung am Lüfter hinüber. Hat man im Normalbetrieb nicht gemerkt, erst mit dem Hänger dran.
Prinzipiell gibt es 2 Hauptschwierigkeiten:
1. Das Anfahren:
Das hängt aber nicht nur von der Motorleistung ab, sondern auch von der Getriebeübersetzung im 1. Gang und der Leistungsfähigkeit deiner Kupplung.
So kann auch ein 15PS-Komunaltrecker deinen WW locker eine 12%-ige Steigung hochziehen.
2. Wie schnell kann ich an einer Steigung fahren?
Das hängt fast ausschließlich von der Motorleistung ab. Du wirst mit 100PS eben nicht jede Autobahnsteigung mit 80km/h hochkommen.
Sieh doch einfach mal bei zugwageninfo nach was dein Gespann so ungefähr kann. Wenn du dort dein WW nicht exakt findest, macht das nichts. Da kann man einen ähnlichen Wohnwagen mit gleichem Gewicht nehmen.
Wenn dein Auto nicht in der Datenbank sein sollte, macht das, zumindest für die Beurteilung der Höchstgeschwindigkeit bei geringen Steigungen, nichts. Da nimmst du am besten einen anderen Benziner-Wagen der Kompaktklasse, mit gleichem Gewicht und 100PS.
Das stimmt dann schon ziemlich gut.
Gruß
navec
Gruver sollte sich wegen der immer wieder genannten `Grenzen´ der Leistungsfähigkeit bei über 100PS und 1.200kg Zuglast bitte nicht verunsichern lassen.
Für ihn gilt: Losfahren und sich des Lebens freuen und an jeder AB-Steigung in Deutschland jeden (beladenen) LKW überholen - alles ist bestens.
Alle genannten Tipps hier sind prima und richtig, es gibt aber keine Leistungsnot.
Hallo
es ist nicht unbedingt wichtig, wieviel PS/kW ein Fahrzeug hat, es kommt auf Getriebe und Bremsen an, wenn man das beurteilen möchte. Ich hatte vorher einen Audi 80 mit 75 PS konnte den WoWa mit 1200 kg ( vermutlich zuzüglich Überladung) klarkommen, dann folgte ein Passat Schrägheck auch mit dieser Motorgröße aber mit 4 Gang, das ging etwas besser, danach folgte ein Toyota Corolla mit 110 PS, allerdings mit Allrad, der kam noch besser damit klar, später folgte ein Nissan mit 127 PS, der kam bestens damit klar ( war ein Terrano I ), dem folgte dann einige Jahre ein Ford ebenfalls mit 127PS auch ein Benziner (war der Maverick I) und nun fahre ich wieder einen Nissan immer noch 127 PS, habe nun einen 1500kg WoWa und komme immer noch bestens klar- auch bei 100km/h ( ist ein Diesel mit Allrad - Terrano II ).
Ich möchte mit dieser Zahlenspielerei nur deutlich machen, das PS-Zahlen nebenrangig sind. Drehmomente sind schon bei gleicher PS-Zahl zwischen Benziner und Diesel sehr unterschiedlich, dazu muß das Getriebe in der Übersetzung passend sein, sowohl für das Anfahren, als auch für die Fahrt auf Strecke bzw. an Steigungen. Eine lange Übersetzung kann ein Problem bringen, wenn dann der Drehmoment fehlt.
Die Frage nach dem Zugfahrzeug kommt jedes Jahr einige Male, so das die, die hier regelmäßig im Forum sind, schon genervt reagieren.
Die Frage nach der Geschwindigkeit sollte nicht den Kauf bestimmen, denn die Fahrt in den urlaub ist keine Flucht. Für mich ist es viel wichtiger zu wissen, das das Leergewicht des Zugwagens zum Fahrgewicht des Anhängers passt, denn in Gefahrensituationen muß das gespann beherrschbar bleiben, wenn aber der Anhänger wesentlich schwerer ist, wie der Zugwagen kann es zu sehr brenzligen Situationen kommen, bis hin, das der Anhänger das Zugfahrzeug beherrscht.
Nordjoe
Hallo,
auch das Gewichtsverhältnis ist bei dem diskutierten Gespann absolut in Ordnung. Hier sind keine Probleme zu erwarten. Sollte der Wohnwagen keinen Schlingerdämpfer besitzen, würde ich diesen jedoch nachrüsten.
Ansonsten: Sorgfältig beladen (zulässige Stützlast ausnutzen) und langsam an das Fahrverhalten gewöhnen, dann steht schönen Urlauben nichts im Wege.
Gruß Rainer
Zitat:
Original geschrieben von Nordjoe
Für mich ist es viel wichtiger zu wissen, das das Leergewicht des Zugwagens zum Fahrgewicht des Anhängers passt, denn in Gefahrensituationen muß das gespann beherrschbar bleiben, wenn aber der Anhänger wesentlich schwerer ist, wie der Zugwagen kann es zu sehr brenzligen Situationen kommen, bis hin, das der Anhänger das Zugfahrzeug beherrscht.
Nordjoe
Das passt praktisch immer `automatisch´, weil der Gesetzgeber beim Pkw in aller Regel (kenne keine Ausnahme) das zul. GG des WW bzw. die Anhängelast, nicht über das Leergewicht des Zugfahrzuges ansetzt.
Also Gruver, immer gute Fahrt. Deine Leistung einschließlich Drehmoment sind auf Deiner Seite - auch die Bremsen und überhaupt alles.
Viel Spaß!