- Startseite
- Forum
- Motorrad
- Harley Davidson
- Zylinderfußdichtung selber wechseln ??
Zylinderfußdichtung selber wechseln ??
Guten Morgen,
an meiner Sportster ist die Zylinderkopfdichtung durch. Hab mir bei Harley einen Dichtungssatz für 128,-- Eus zugelegt.
Jetzt hab ich zwar die Dichtung aber mein anfänglicher Optimismus die Dichtungen selber zu wechseln ist etwas gesunken!
Habt Ihr ein paar Tipps worauf ich speziell achten muß?
z.B. muß ich den Motor ablassen oder kann ich die Zylinde rköpfe im Rahmen abnehmen.
Bin selber nicht ein erfahrener Schrauber besitze aber a) die Dichtungen b) den Harley Doktor c) ne Menge Werkzeug und d) noch immer Optimismus und e)einen Bruder der Motorradmechaniker gelernt hat.
Also frisch ans Werk oder lieber die Profipfuscher dran lassen?
Ähnliche Themen
10 Antworten
Hi Spiegelei,
eigendlich ist das keine große Sache. Der Motor muß trotzdem raus.
Ohne zu wissen, aus welchem der letzten fast 50 Baujahre Deine Sporty stammt, kann man natürlich nicht auf jedes Detail eingehen. (smile)
Im Groben:
alle Modelle:
Motor raus.
Stößelstangen vom Ventiltrieb herausnehmen.
bei Flat- oder Ironhead:
Zylinderfußschrauben abnehmen, Zylinder, Kopf und Rockerbox zusammen abheben.
alle Modelle:
Alte Dichtung entfernen mit Chemie oder Schaber.
Neue Dichtung anbringen. evtl. zusätzlich mit etwas Curil HT oder einer anderen temperaturfesten Gehäusedichtmasse.
Kolbenringspannband ansetzen und Zylinder aufsetzen oder ohne Kolbenringspannband 3-4 dünne Federstahlstreifen verwenden.
bei Flat- oder Ironhead:
Fußschrauben über Kreuz nach und nach sehr fest anziehen und die nächsten 500 mls immer wieder mal nachziehen. Genaues Drehmoment ist zu vernachlässigen, nur FEST!! müssen sie sein. (nur bei Flat- oder Ironhead).
Motor einbauen.
Da die Evo durchgehende Zylinderkopfschrauben hat, entfallen die separaten Zylinderfußschrauben. Wahrscheinlich muss man den Kopf mit abnehmen und die Zylinderkopfdichtung mitwechseln. (EVO ohne Gewähr)
so long, nicht verzweifeln, rouleur
hi rouleur
das ist keine grosse sache?
nun denn für manchen ist es eine für den anderen nicht. wenn v2 schreibt er sei kein grosser schrauber, so ist es für ihn sicher eine grosse sache.
grüssle
Motor aubauen?
Hallo Roleur,
der Motor muß wirklich raus? Ich hatte gehört, daß der Motor nur abgesenkt werden muß.
Ich denke schon auch, daß das mit den Dichtungen hinzukriegen ist, zumal mein Bruder BMW Bikes geschraubt hat. Nur bei BMW mag das eine oder andere ein bischen logischer zu sein als bei Harley.
Was würdest Du den schätzen wie hoch der Zeitaufwand insgesamt ist?
Grüße aus Stuttgart
Lutz
ausbau
hi lutz
ohne dass ich das fachwissen von roleur hier in irgendeiner form anzweifeln möchte -- nicht falsch verstehen bitte --, so rufe doch einfach mal in einer hd-werkstatt an und frage nach, wie die das so machen mit der fussdichtung.
hast du ein reparaturhandbuch für die sporty?
bekommst bei ebay als kopie für rd. 25 €.
grüssle
Hallo,
das wechseln der Zylinderfussdichtung ist mit dem Optimismus und dem Schrauber an deiner Seite wirklich keine grosse Sache. Der Motor ist absolut logisch aufgebaut und hat keine Tücken. Einen Schrauber (oder Q-Doktor) sollte ohne Probs damit klarkommen.
Wichtig sind die einzelnen Drehmomente und Anzugsreihenfolgen, aber hierzu bekommst du im Netz alles was Du brauchst.
Wenn Du nun noch gutes Zollwerkzeug hast, dann nichts wie ran.....
Andernfalls schieb das Baby in eine gescheite Werkstatt, das hat den Vorteil das Du auf die Dichtung und Arbeit Garantie bzw. Gewährleistung hast.
GreetZ
Hyena
Jetzt sind die Dichtungen raus!
Ok, jetzt ist der Motor auseinander. Schwierig war es eigentlich nicht. Bei der Sportster muß der Motor nicht raus, es läßt sich alles im Rahmen machen. Wahrscheinlich ist es bei den großen das gleiche.
Also Tank runter, Vergaser ab, Manifold lösen, Ventildeckel runter usw..
Bisher lagen die Tücken wieder einmal beim Werkzeug. Egal wieviel Du hast, irgendwas fehlt doch noch.
Erstes Prob war der Manifold. Der ist mit Imbus-Schrauben befestigt. Nur hat es keinen Platz den normalen Imbus anzusetzen. Also flux die Schleifmschine an und den Imbus runtergeraspelt. Jetzt ging es.
Ein echte Fleißarbeit ist das enftfernen der alten Dichtungen. Die sind wirklich festgebacken.
Die Zylinderkopfschrauben gehen mit einem normalen Ring-/Gabelschlüssel nicht runter. Hier braucht man eine spezielle Nuss. Also vorher daran denken. Als Tipp von mir, spielt die Reparatur mal "mental" im Trockenen durch bevor Ihr richtig drangeht. Probiert ob der Imbus passt. Ob Ihr die passenden Nussaufsätze habt usw.. Wenn Ihr fehlendes Werkzeug vorher besorgt. Geht die Rep wesentlich schneller.
Einziges Problem bisher ist eine kleine Scheibe die irgendwo rauskam. Mal sehen ob wir rausfinden wohin die gehört.
Achso, und warum ist die Kopfdichtung durch? Weil irgend ein Sack von Vorbesitzer oder Werkstattfuzzy eine Zylinderkopfschraube nicht richtig angezogen hat.
Zeitaufand bisher 5 Stunden. Zusammenbau vermutlich 2 Stunden.
Grüße
hab das ganze erst kürzlich bei meiner evo auch gemacht, geht auch OHNE dem Motor auszubauen, Vorgang wie eben beschrieben!
Gutes Gelingen!
Bitte: Immer welches Modell?
Hi leute,
es geht wahrscheinlich um eine Evo-Sporty, das habe ich jetzt mitgekriegt. Für alle Tipgeber ist es aber eine enorme Hilfe, wenn man möglichst viel Detail weiß. Z.B. den Hubraum, von der 883 bis zur Bigbore mit Accel-Mountain-Motor ist da einiges drinn. Auch bei Big Twins hat sich zwischen einer Flathead von 1928 und einem aktuellen TwínCam-Modell einiges getan.
Man kann notfalls auch nur mit Anheben des Zylinders eine Fußdichtung wechseln. Um am Pleuel vorbeizukommen muß die dann aber eingeschnitten werden. Am besten 45° schräg und anschließend mit etwas zusätzlichem Curil einbauen.
Die eingeschnittenen Zylinderfußdichtungen halten aber meistens nicht so gut, weswegen sich eine solche Rep.-Methode eher für unterwegs eignet.
so long, keep om rocking,
rouleur
Back on the road!
Der Motor ist wieder zu, dicht und läuft.
Welche Erfahrungen habe ich gewonnen?
1. Meine Sportster ist das beste Scheiß-Motorad der Welt
2. Wenn die Amis solche Bikes bauen dann können die gar nicht
auf dem Mond gewesen sein. Sorry. No Way!
3. Eine Harley die nichts hat ist vemutlich kaputt.
Warum selber machen?
a)Der nächste freie Termin in meiner Werkstatt wäre
4 Wochen später gewesen. Vier Wochen ohne Bike? Schwitz...Zitter...Entzug!
b)Geld sparen? Klar, bin Schwabe.
c) Weil ich in der Zeit meine Alte los bin. (Für den Fall das Sie das liest: "Schätzchen, das war nur ein Witz""
Laut Werkstatt liegt der Zeitaufwand für das Wechseln
der Dichtungen bei 4 Stunden. Wir haben zu zweit ingesamt 10 Stunden gebraucht. Ich denke beim nächsten mal kriegen wir das deutlich schneller hin.
Das Wechseln der Dichtungen war wirklich nicht besonders schwer. Die meiste Zeit haben wir verbraten für das Abschaben der Dichtungen. Das war wirklich unangenehm. Genauso zeitraubend war der Zusammenbau des Motorrades, nicht des Motors.
Lief der Kabelstrang jetzt hier lang oder dort lang? Tank drauf, Tank runter. Wo sind die
passenden Schrauben und so weiter. Fertig! Warum ist die Benzinleitung zu kurz. Scheibe!
Falsch verlegt, also Vergaser wieder runter.
Außerdem haben wir eine Schraube verloren. Genau 20 Minuten nach dem Einbau einer extra beim Dealer besorgten Ersatzschraube fanden wir das Original wieder. Murphys Law! Shit happens.
Ärgerlich war auch das wir beim abheben des Zylinderkopfes eine spezielle U-Scheibe auf dem Boden gefunden haben. In keiner Zeichnung war das Teil vorhanden. Im Motor lies sich auch kein logischer Platz für das Teil finden.
Es hat sich dann herausgestellt das die Scheibe bei einer früheren Schraubaktion herunter fiel und saublöder Weise genau in einer Aussparung des Zylinderkopfes landete. Dort lag das Teil Monate oder Jahre bis wir eben den Zylinderkopf abhoben.
Beim nächsten mal mach ich`s wieder ohne Werkstatt. Aber wenn Ihr es auch probieren wollt. Hier ein paar Ratschläge.
***Besorgt euch ein Schrauberbuch
***Probiert vorher genau aus ob Ihr alle Werkzeuge
habt (speziell Nuß für die Zylinderkopfschrauben,
gekürzte Imbus für den Manifold ( der ist wirklich
saublöd befestigt), Drehmomentschlüssel
(mit der richtigen Stärke).
***zentrale und logische Schraubenablage. Also weder
alle auf einen Haufen noch ein paar hier ein paar
dort. Vielleicht sogar einen Notizzettel dazulegen
***Notizen erstellen bei der Demontage. "Rote"
Stöselstange am Auslass.
Die Braune am Einlass usw.
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Vielleicht gründe ich bei der nächsten Schraubaktion auch eine "Harley-Selbsthilfe-Schraub-SWAT" kündige einen Termin im Internet an, besorg nen
Grill und Bölkstoff und kucke mal was für Schrauber dann einfliegen und wie wir mein Bike hinkriegen.
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Re: Back on the road!
Zitat:
Original geschrieben von V2Spiegelei
Der Motor ist wieder zu, dicht und läuft.
Welche Erfahrungen habe ich gewonnen?
1. Meine Sportster ist das beste Scheiß-Motorad der Welt
2. Wenn die Amis solche Bikes bauen dann können die gar nicht
auf dem Mond gewesen sein. Sorry. No Way!
3. Eine Harley die nichts hat ist vemutlich kaputt.
Warum selber machen?
a)Der nächste freie Termin in meiner Werkstatt wäre
4 Wochen später gewesen. Vier Wochen ohne Bike? Schwitz...Zitter...Entzug!
b)Geld sparen? Klar, bin Schwabe.
c) Weil ich in der Zeit meine Alte los bin. (Für den Fall das Sie das liest: "Schätzchen, das war nur ein Witz""
Laut Werkstatt liegt der Zeitaufwand für das Wechseln
der Dichtungen bei 4 Stunden. Wir haben zu zweit ingesamt 10 Stunden gebraucht. Ich denke beim nächsten mal kriegen wir das deutlich schneller hin.
Das Wechseln der Dichtungen war wirklich nicht besonders schwer. Die meiste Zeit haben wir verbraten für das Abschaben der Dichtungen. Das war wirklich unangenehm. Genauso zeitraubend war der Zusammenbau des Motorrades, nicht des Motors.
Lief der Kabelstrang jetzt hier lang oder dort lang? Tank drauf, Tank runter. Wo sind die
passenden Schrauben und so weiter. Fertig! Warum ist die Benzinleitung zu kurz. Scheibe!
Falsch verlegt, also Vergaser wieder runter.
Außerdem haben wir eine Schraube verloren. Genau 20 Minuten nach dem Einbau einer extra beim Dealer besorgten Ersatzschraube fanden wir das Original wieder. Murphys Law! Shit happens.
Ärgerlich war auch das wir beim abheben des Zylinderkopfes eine spezielle U-Scheibe auf dem Boden gefunden haben. In keiner Zeichnung war das Teil vorhanden. Im Motor lies sich auch kein logischer Platz für das Teil finden.
Es hat sich dann herausgestellt das die Scheibe bei einer früheren Schraubaktion herunter fiel und saublöder Weise genau in einer Aussparung des Zylinderkopfes landete. Dort lag das Teil Monate oder Jahre bis wir eben den Zylinderkopf abhoben.
Beim nächsten mal mach ich`s wieder ohne Werkstatt. Aber wenn Ihr es auch probieren wollt. Hier ein paar Ratschläge.
***Besorgt euch ein Schrauberbuch
***Probiert vorher genau aus ob Ihr alle Werkzeuge
habt (speziell Nuß für die Zylinderkopfschrauben,
gekürzte Imbus für den Manifold ( der ist wirklich
saublöd befestigt), Drehmomentschlüssel
(mit der richtigen Stärke).
***zentrale und logische Schraubenablage. Also weder
alle auf einen Haufen noch ein paar hier ein paar
dort. Vielleicht sogar einen Notizzettel dazulegen
***Notizen erstellen bei der Demontage. "Rote"
Stöselstange am Auslass.
Die Braune am Einlass usw.
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Vielleicht gründe ich bei der nächsten Schraubaktion auch eine "Harley-Selbsthilfe-Schraub-SWAT" kündige einen Termin im Internet an, besorg nen
Grill und Bölkstoff und kucke mal was für Schrauber dann einfliegen und wie wir mein Bike hinkriegen.
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Du hast mit deinem Mut immerhin ca.550€ gespahrt, ich hatte gerade das Vergnügen mit meiner E-Glide in einer Harley-Vertragswerkstatt in Berlin. Martin