Volkswagen-Chef Matthias Müller gibt sich offen für die Einführung der blauen Plakette zur Kontrollierbarkeit von Fahrverbots-Zonen, sollte die Politik sie beschließen.
Wolfsburg - Volkswagen-Konzernchef Matthias Müller kann sich die Einführung einer Blauen Plakette für saubere Diesel vorstellen. "Grundsätzlich verschließen wir uns vor der Einführung einer Blauen Umweltplakette nicht", sagte Müller dem Nachrichtenmagazin "Focus" (Samstag). "Wenn die Regierung sie beschließt, tragen wir das mit." Zu einfach dürfe man es sich mit der Plakette zur Kontrolle von Fahrverboten aber nicht machen. Sie dürfe "nicht pauschal nur auf Euro-6-Fahrzeuge geklebt werden", betonte er. Es gebe Euro-5-Fahrzeuge, die emissionsärmer führen als Autos mit der Abgasnorm Euro 6.
Eine blaue Plakette zur Kennzeichnung von Autos, die auch in Straßen oder Zonen mit Diesel-Fahrverboten fahren dürften, fordern unter anderem Kommunen und Umweltschützer. Der designierte Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) lehnte allerdings wie seine Vorgänger eine blaue Plakette für relativ saubere Dieselwagen ab. Der VW-Chef sprach sich gegen generelle Fahrverbote aus. Zugleich rief er zu besserer Zusammenarbeit von Politik und Industrie auf: "Zuletzt ist die Distanz zwischen Industrie und Politik spürbar gewachsen. Aus nachvollziehbaren Gründen. Doch jetzt ist es Zeit, diese Distanz wieder abzubauen, schrieb er in einem Gastbeitrag für den "Focus". Dabei gehe es nicht um "Kumpanei oder Hinterzimmer-Deals". Quelle: dpa |