In Berlin dauert es derzeit Wochen, ein Auto anzumelden. Ein Mitarbeiter der Zulassungsstelle soll Zulassungsdiensten gegen Bestechungsgeld Abhilfe ermöglicht haben.
Berlin - Ein Mitarbeiter einer Berliner Kfz-Zulassungsstelle soll versucht haben, aus der schwierigen Terminsituation bei der Behörde Profit zu schlagen. Die Berliner Polizei hat nun eine große Razzia in Teilen der Kfz-Zulassungsstelle sowie bei mehrerern Kfz-Zulassungsdiensten durchgeführt. Mindestens ein Behördenmitarbeiter werde der Bestechlichkeit verdächtigt, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Der Mann soll seit Anfang des Jahres Zulassungsverfahren gegen Zahlung von jeweils bis zu 100 Euro unerlaubt beschleunigt haben. Außerdem werde gegen mindestens sieben Mitarbeiter von Kfz-Zulassungsdiensten wegen des Verdachts der Bestechung ermittelt. Insgesamt seien neun Personen im Alter von 20 bis 53 Jahren beschuldigt. Laut Staatsanwaltschaft wurde am Mittwoch bei der Durchsuchung von 19 Objekten in Berlin umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Unter anderem fanden die Ermittler 2.500 Euro in der Kleidung des beschuldigten Behördenmitarbeiters. Er soll die Wartezeit auf eine Kfz-Zulassung von mehreren Wochen auf wenige Tage verkürzt haben. Report: Termin-Not an Berliner Zulassungsstellen Quelle: dpa |