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Gelbe Farbe an der Siegessäule: Kritik an Greenpeace-Aktion - Ärger um gelben Kreisverkehr von Greenpeace

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Greenpeace verteilte 3.500 Liter gelbe Farbe an der Berliner Siegessäule, um für Sonnenenergie zu werben. Nicht überall kommt die Protestaktion gut an.

Berlin - Der mehrspurige Kreisverkehr rund um die Berliner Siegessäule mit mehreren Ausfahrten ist für viele Autofahrer ohnehin schon eine Herausforderung. Am Dienstagmorgen machten Umweltschützer von Greenpeace es ihnen und anderen Betroffenen noch schwerer. Die Aktivisten verteilten etwa 3.500 Liter Farbe auf dem Verkehrsknotenpunkt und den umliegenden Straßen, so dass das Ganze aus der Luft so aussah wie eine Sonne. Die Fahrbahnmarkierungen waren nicht mehr zu sehen und Autos wurden beschmutzt.

Die Umweltschützer wollten ein "strahlendes Symbol für die Energiewende" schaffen. Jetzt ermittelt die Polizei gegen sie. Auf Unverständnis und Empörung stieß die Aktion bei Nutzern von sozialen Medien und Politikern.

Protest für den Kohleausstieg

Anlass ist das erste Treffen der Kohlekommission der Bundesregierung am Dienstag. "Der verschleppte Kohleausstieg ruiniert Deutschlands Klimabilanz und bremst die Modernisierung unseres Energiesystems hin zu Solar und Windkraft", sagte Greenpeace-Sprecher Christoph von Lieven. Bei der Farbe handelt es sich laut Greenpeace um ein ökologisch unbedenkliches, selbst angerührtes Gemisch aus Zellulose und dem Mineral Spinell.

Die Polizei hält das Ganze für weniger unbedenklich. Sie nahm vor Ort die Personalien von etwa 15 Aktivisten auf und ermittelt nun wegen des Verdachts verschiedener Straftaten. Es gehe um den gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr und den Verstoß gegen das Versammlungsgesetz, sagte ein Sprecher. Die Aktion war nicht angemeldet. Einen Bericht, wonach eine Radfahrerin gestürzt war, konnte die Polizei nicht bestätigen.

Ärger und Zustimmung bei Facebook

Bei Facebook erntete Greenpeace neben zustimmenden Likes und Lachern auch negative Kommentare. So sprechen Nutzer von einer "saudummen, weil lebensgefährlichen" Aktion, fragen, an wen sie die Reinigungsrechnung fürs Auto schicken können, oder ob die Reinigung zahlreicher Autos auch umweltfreundlich ist. "Diesmal seid ihr zu weit gegangen", schrieb ein Autofahrer, der nach eigenen Angaben Anzeige erstattet hat.

"Meine Vespa ist von unten gelb. Schuhe sind gelb. Hose ist gelb. Unfallgefahr war hoch für Zweiräder. Wer zahlt den Schaden bei einem Sturz? Die Klamotten, die Reparatur? Die Arztrechnung?", fragt eine andere Nutzerin, die Greenpeace zwar möge, aber die Aktion "unter dem Strich dann doch nicht cool ..." findet.

Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion Berlin, Oliver Friederici, sprach von einer "unglaublichen Schweinerei". Greenpeace müsse für die Reinigung sowie für alle weiteren Konsequenzen der "irren Farbschmiererei" aufkommen und sich bei den Berlinern entschuldigen, forderte er.

Berliner Stadtreinigung stundenlang im Einsatz

Putzen musste die Berliner Stadtreinigung (BSR). Sie war stundenlang im Einsatz - zunächst mit drei Spülwagen und fünf Kehrmaschinen. Im Laufe des Tages wurde die Zahl der Kehrmaschinen auf acht aufgestockt. Die Mitarbeiter fuhren laut einem Sprecher mehrere Durchgänge, um die Farbe zu entfernen.

Die Polizei hatte die BSR angefordert. Die Kosten für die Reinigung müsse der Verursacher tragen, so ein BSR-Sprecher. Eine Summe konnte er noch nicht nennen. Die hänge von der Dauer der Reinigung ab. Er schätzte, dass die Mitarbeiter noch bis zum Nachmittag damit beschäftigt sein würden.

Quelle: dpa

 

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