Die Mängel an seinen Airbags lassen den Autozulieferer Takata schon seit Längerem taumeln. Jetzt bereitet sich der Konzern auf die Insolvenz vor.
Tokio - Dem angeschlagenen japanischen Automobilzulieferer Takata droht nach übereinstimmenden Medienberichten wegen seines Rückruf-Desasters die Insolvenz. Nachdem das Unternehmen infolge seiner fehlerhaften Airbags immer tiefer ins Minus gerutscht war, wolle es in seinem Heimatland nun Gläubigerschutz beantragen, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf eine informierte Person. Schon in der kommenden Woche könne es soweit sein. Der Handel in Tokio mit Takata-Aktien wurde unterbrochen. Auch die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei", das "Wall Street Journal" und die Agentur Kyodo berichteten am Freitag unter Berufung auf informierte Quellen, Takata könne möglicherweise schon bald vor Gericht Insolvenz beantragen. Der Konzern war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. Angesichts gewaltiger Verbindlichkeiten in Höhe von mehr als einer Billion Yen (rund 8,1 Mrd. Euro) wäre dies die größte Insolvenz eines Produktionsunternehmens in der japanischen Nachkriegsgeschichte. Im Zuge des Verfahrens dürften Unternehmensteile verkauft werden. Defekte Airbags von Takata machen der Automobilindustrie seit Jahren zu schaffen. Bei langer Einwirkung von Hitze und Luftfeuchtigkeit kann der Airbag ungewollt auslösen. Die Mängel haben allein in den USA zum Rückruf von fast 70 Millionen Airbags geführt und werden für den Tod von mindestens 16 Menschen verantwortlich gemacht. Wegen der hohen Rückrufkosten schreibt Takata seit nunmehr drei Geschäftsjahren in Folge tiefrote Zahlen.
Quelle: dpa |