Singleframe, Lichtsignatur, Markengesicht: Audi-Modelle sehen sich zu ähnlich. Designchef Marc Lichte verspricht nun neue Proportionen – vor allem bei Elektroautos.
Ingolstadt – Man muss schon ganz genau hingucken, um Audi-Modelle voneinander zu unterscheiden. Der A3 sieht aus wie ein A4, der (aktuelle) Q3 wie ein (ausgelaufener) Q5, eine A6 Limousine beinahe wie ein alter A8. Zwischen ihnen liegt ein Knick hier, eine Sicke da, vielleicht noch etwas Chrom. Wer sie auseinanderhalten will, muss sich gut auskennen. Marc Lichte: Ein Design für jede BaureiheQuelle: Audi Bald soll das einfacher sein, sagt nun der Chefzeichner. Marc Lichte kündigte im Gespräch mit dem britischen Magazin „Autocar“ mehr Differenzierung zwischen den Modellreihen an. Jede Baureihe bekomme künftig ihr eigenes Design. Besonders groß sei der Schritt bei den angekündigten Elektroautos. 2019 startet der Audi E-Tron Quattro, ein rein elektrisches SUV. Ein Jahr später folgt der E-Tron Sportback mit flach auslaufendem Dach. Beide Fahrzeuge gibt es ausschließlich mit Elektromotoren, Verbrenner sind nicht vorgesehen. Gleichnamige Studien deuteten die Optik der Serienmodelle konkret an. Das Chassis der E-Tron-Modelle stammt vom neuen Audi A6. Die Achsen kommen von der Limousine, dazwischen sitzen Akkus mit voraussichtlich bis zu 100 Kilowattstunden Kapazität. Trotzdem erlaubt die Auslegung als Stromer neue Proportionen. „Das Design wird sich in eine andere Richtung entwickeln“, zitiert das Magazin Lichte. Kürzere Überhänge und flachere Motorhauben seien möglich. So sollen Autos insgesamt attraktiver werden. Designlinie für die WiedererkennungInsgesamt will sich Audi optisch von der aktuellen Designphilosophie wegentwickeln. Audi-Chef Rupert Stadler erklärt dem Magazin die bisherige Taktik: Seine Marke habe das Design genutzt, um in neuen und wachsenden Märkten erkannt zu werden. „Jetzt sind wir in wichtigen Märkten wie China bekannt. Wir können unsere Philosophie ändern und jedem Auto einen eigenen Look geben“, zitiert „Autocar“ den Manager. Marc Lichte verantwortet seit dem 1. Februar 2014 das Audi-Design. Von ihm stammen Audi Q2, A8 und A7. Die großen Limousinen unterscheiden sich vor allem am Heck von aktuellen Fahrzeugen. Und sie zeigen: Der große Singleframe-Kühlergrill bleibt weiterhin Bestandteil des Audi-Designs. ***** In eigener Sache: Wir verschicken unsere besten News einmal am Tag (Montag bis Freitag) über Whatsapp und Insta. Klingt gut? Dann lies hier, wie Du Dich anmelden kannst. Es dauert nur 2 Minuten. |