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Hyundai i30 N gegen VW Golf GTI, Biermann gegen Bartsch - Australisches Manager-Scharmützel

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In Australien kritisierte Hyundai i30N-Mastermind Albert Biermann den Golf GTI gegenüber Medien, VW lässt das nicht auf sich sitzen. Wann tragen sie es auf dem Ring aus?

Hyundai bringt mit dem i30 N einen Konkurrenten des Kompaktsportlers Volkswagen Golf GTI. Welcher auf der Rennstrecke besser ist? Wird in Australien gerade sehr emotional und von höchster Stelle diskutiert Hyundai bringt mit dem i30 N einen Konkurrenten des Kompaktsportlers Volkswagen Golf GTI. Welcher auf der Rennstrecke besser ist? Wird in Australien gerade sehr emotional und von höchster Stelle diskutiert Quelle: Hyundai, VW, Motor-Talk

Detroit – So etwas gibt es normalerweise nur beim Boxen. Lange ehe der etablierte VW Golf GTI und der junge Herausforderer Hyundai i30 N erstmals aufeinandertreffen, heizen die Manager die Stimmung an. Provozieren in Interviews den Gegner. Mit Aussagen, die aus der Welt des Kampfsportes stammen könnten: „Nach zwei Runden ist der Spaß vorbei“, sagte Hyundais Performance-Chef Albert Biermann über den Golf GTI am Rande der Detroit Motorshow gegenüber australischen Journalisten.

Biermann spielte damit auf mangelnde Haltbarkeit des Klassenbegründers bei Rennstreckeneinsätzen an. Volkswagens Australien-Chef konterte direkt. Der wesentliche Unterschied zur Boxwelt? Golf GTI und i30 N werden es hoffentlich am Ring klären, nicht im Ring.

GTI vs. i30 N: Ähnlicher Motor, gleiche Modellpolitik

Der geliftete Golf VII GTI kommt in der Standardvariante mit 230 PS und "offenem" Differenzial. Der GTI Performance mit 245 PS und Sperre Der geliftete Golf VII GTI kommt in der Standardvariante mit 230 PS und "offenem" Differenzial. Der GTI Performance mit 245 PS und Sperre Quelle: Volkswagen Ab Oktober ist die scharfe N-Variante des Hyundai i30 in Deutschland erhältlich. Ein aufgeladener 2,0-Liter-Vierzylinder schickt 250 PS an die Vorderachse. In der N-Performance-Variante kommt das Aggregat auf 275 PS. Außerdem ist beim Topmodell eine elektronisch angesteuerte mechanische Differenzialsperre serienmäßig.

Motorisierung und Modellpolitik erinnern an den Klassiker im Hot-Hatch-Segment: Die geliftete Version des VW Golf GTI VII kommt mit 230 PS, ebenfalls aus einem 2,0-Turbo-Vierzylinder. Der GTI Performance leistet 15 PS mehr. Gleicher Name, gleiches Feature: Wie beim i30 Performance kommt beim stärkeren GTI eine Differenzialsperre hinzu.

 

Hyundai i30 das bessere Tracktool?

Der Hyundai i30 N kmmt mit einem aufgeladenen 2,0-Liter Vierzylinder und 250 PS. Der i30 N Performance hat 275 PS und ein Sperrdifferenzial Der Hyundai i30 N kmmt mit einem aufgeladenen 2,0-Liter Vierzylinder und 250 PS. Der i30 N Performance hat 275 PS und ein Sperrdifferenzial Quelle: Hyundai Der wesentliche Unterschied? Hyundai-Performance-Chef Biermann hält Hyundais N-Modelle für das bessere Tracktool. Gegenüber dem australischen Medium motoring sagte der ehemalige BMW M-Chefingenieur: „Es mag GTIs geben, die sich für die Rennstrecke eignen. Aber auf den Standard-GTI trifft das nicht zu.“ Er spielte wohl auf die bis zu 290 PS starke GTI Clubsport-Variante sowie den 310 PS starken GTI Clubsport S an. Mit Letzterem hielt Volkswagen kurzzeitig den Nürburgring-Nordschleifen-Rekord für frontgetriebene Fahrzeuge.

Biermann soll außerdem eine mangelnde Haltbarkeit des Golf GTI auf der Rennstrecke angedeutet haben. Welche Teile genau nachließen? „Sämtliche.“ Für Hyundai sei die Substanz der Schlüssel zum Erfolg: „Unsere N-Modelle sollten Track-Fahrten einige Zeit lang aushalten.“ Mit ein Grund, warum man bislang trotz eigenem Testcenter am Nürburgring noch keinen Angriff auf den aktuellen Ring-Klassenrekord des Honda Civic Type R startete: Man absolviere auf der Nordschleife Haltbarkeitstests und Abstimmungsfahrten. Die Rundenzeit spiele für Kunden eine untergeordnete Rolle. „Ich frage nicht nach Rundenzeit, ich frage nach Spaß“, so Biermann.

Volkswagen Australien kontert scharf

Nur echt mit Karomuster: Der Innenraum des Volkswagen Golf VII GTI Nur echt mit Karomuster: Der Innenraum des Volkswagen Golf VII GTI Quelle: Volkswagen Der Golf GTI nicht Trackday-tauglich? Das konnte Volkswagen Australiens Managing Director Michael Bartsch nicht so stehen lassen. Er konterte im Gespräch mit demselben Medium scharf: „Hier werden außergewöhnliche Behauptungen über ein Auto aufgestellt, das es noch nicht einmal zu kaufen gibt.“

Es brauche viel Erfahrung und Expertise, um ein Auto wie den Golf GTI oder Golf R zu entwickeln. Eben Autos, die auch in der realen Welt funktionierten. Aus einem Auto ein reines Rennstreckenspielzeug zu machen – das könne jedes "Skunkworks". Ein australisches Schimpfwort? Hätte Bartsch womöglich lieber gesagt. Der Begriff stammt aus dem Innovationsmanagement, meint eine Abteilung für radikale Projekte - die oft ohne nennenswerte Bedeutung für den Markt sind.

Wir freuen uns auf den Kampf!

Der Innenraum des Hyundai i30 N: Den koreanischen Kompaktsportler gibt es nur mit Handschaltung Der Innenraum des Hyundai i30 N: Den koreanischen Kompaktsportler gibt es nur mit Handschaltung Quelle: Hyundai Unerwartete Angriffe und überhitzte Reaktionen also. Ein durchaus erfrischender Gegensatz zum wohlüberlegten Marketing-Sprech, den wir von Automobilherstellern ansonsten kennen. Nur: Zur Klärung des Sachverhaltes trägt das nichts bei. Welches Auto auf der Rennstrecke schneller, spaßiger und haltbarer ist – das lässt sich nicht über die Medien ausfechten.

Ja, im Grunde nicht einmal anhand der Fakten. Der Golf GTI ist in der dreitürigen Basisversion etwas mehr als 100 Kilogramm leichter als der ausschließlich als Fünftürer erhältliche N. Dafür sind die N-Versionen stärker und haben geringfügig größere Bremsscheiben als der jeweils entsprechende GTI.

Klar, VW hat mit Autos dieser Art mehr Erfahrung. Aber Hyundai fuhr den i30 öfter auf der Nordschleife. Sieger unterm Strich? Genau: keine Ahnung. Das zeigt erst ein Vergleich auf der Strecke. Hoffen wir, dass sich Hyundai irgendwann dem Rundenzeitduell stellt. Es ist wie bei Muhammad Ali gegen Joe Frazier: Die Welt wartet drauf. Spätestens nach dem australischen Scharmützel.

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