Im Rennen um das autonome Fahren sieht Wirtschaftsprofessor Ferdinand Dudenhöffer das Reich der Mitte vorn. China werde den Rest der Welt abhängen, so der Professor.
München - Beim selbstfahrenden Auto sieht der Duisburger Wirtschaftsprofessor Ferdinand Dudenhöffer China vorn. "Die Chinesen werden den Rest der Welt beim autonomen Fahren abhängen", sagte Dudenhöffer der Deutschen Presse-Agentur. Die deutschen Autobauer seien relativ gleichauf. Der US-Konzern Google sei bei der Software vorn, die damit ausgerüsteten Autos seien schon rund 500 Millionen Kilometer gefahren und bräuchten nur alle 9.000 Kilometer den Eingriff eines menschlichen Fahrers. Aber China sei auf mehreren Feldern gleichzeitig stark unterwegs, sagte Dudenhöffer: Das Land wolle bis 2025 den für den vernetzten Verkehr wichtigen 5G-Mobilfunk-Standard flächendeckend einführen - "das werden wir nie schaffen". Der chinesische Google-Konkurrent Baidu arbeite mit IBM, Microsoft, Bosch und einem Dutzend chinesischer Unternehmen zusammen an einer Plattform für Autonomes Fahren und wolle diese schnell auf die Straße bringen. Der Online-Riese Alibaba werde alle Karten- und Bewegungsdaten in Städten bündeln und auswerten, auch, um den Passagieren autonomer Fahrzeuge Waren und Dienstleistungen zu verkaufen. Und der chinesische Taxidienst Didi könne die selbstfahrenden Fahrzeugflotten breit ausrollen. Das Deutsche Patentamt hatte im März mitgeteilt, "Deutschland liegt bei der Entwicklung des autonomen Fahrens weit vorne". 38 Prozent der für 2017 für den größten europäischen Automarkt erteilten Patente auf diesem Gebiet entfielen auf deutsche Unternehmen, allen voran Audi und Volkswagen. Dudenhöffer sagte dagegen: "Die Anzahl der Patente sagt überhaupt nichts über die Leistungsfähigkeit." Viele Anmeldungen rüttelten nur Wettbewerber wach. Quelle: dpa |