Zwischen Dieselkrise und Elektrozukunft: BMW ruft 2018 zum "X-Jahr" aus und will mit einer SUV-Offensive das Geld für neue Elektromodelle verdienen.
München - „Wir wollen an der Spitze stehen. Das ist unser Premiumanspruch“, sagt BMW-Chef Harald Krüger. Über die Ergebnisse, die BMW auf der Jahreshauptversammlung in München präsentiert, dürfen sich zuerst die Aktionäre freuen. Sie erhalten je Stammaktie 4 Euro Dividende. Für die Mitarbeiter gibt es eine Prämie. 2,4 Millionen Autos hat BMW im Jahr 2017 verkauft und vor Steuern mehr als 10 Milliarden Euro verdient. „Wir sind der profitabelste Automobilkonzern der Welt“, befindet Krüger. Damit das so bleibt, erneuert BMW seine profitabelsten Baureihen: „Luxus und X“ sind die Schwerpunkte. Der BMW-Chef ruft 2018 zum „X-Jahr“ aus und hofft auf einen neuen Absatzrekord. X2, X3 und X4 kommen neu oder erstmalig auf den Markt. Außerdem zeigen die Münchner im Frühsommer einen neuen X5 und gegen Jahresende das neue SUV-Flaggschiff X7, das Anfang 2019 auf den Markt kommt. Als Flaggschiff über dem Flaggschiff stellte der Konzern außerdem soeben das erste Rolls-Royce-SUV Cullinan vor. Elektro-Reichweite bis 700 kmQuelle: BMW Wie auch andere Hersteller will BMW also mit SUVs das Geld verdienen, das den Ausbau und die Weiterentwicklung alternativer Antriebe bezahlt. Mindestens 140.000 Fahrzeuge mit elektrifiziertem Antrieb will BMW im Jahr 2018 verkaufen und bis zum Jahr 2025 25 elektrifizierte Modelle anbieten. Darunter, so Krüger, werden 12 rein batterieelektrische Modelle sein. Die Modelle BMW i4 und BMW iNext sollen den Kern der Elektro-Offensive bilden. Die Reichweite steige mit neuer Batterietechnik auf bis zu 700 Kilometer. Im Jahr 2018 will BMW eine Studie des iNext zeigen. Das Modell bündele alle Technologien der Zukunft in einem Fahrzeug, so Krüger. Beide Modelle will BMW in Deutschland produzieren, den i4 in München und den iNext in Dingolfing. Diesel-Krise auch bei BMWAllerdings: Auch BMW kann sich nicht nur mit der Zukunft beschäftigen. Im Dieselskandal sah sich auch BMW kürzlich Betrugsvorwürfen ausgesetzt. „Uns ist vor einigen Jahren ein Fehler unterlaufen“, sagte Krüger zu dem Vorwurf, in einigen Modellen eine Betrugssoftware eingesetzt zu haben. Bei „früheren Versionen von 5er und 7er“ sei eine für diesen Typ nicht bestimmte Software aufgespielt worden. Mit einer gezielten Manipulation habe das nichts zu tun. Betroffen seien 11.700 Fahrzeuge, bei denen BMW die Software aktualisieren will. „Lassen Sie mich diese Zahl einordnen: Allein in den letzten fünf Jahren hat die BMW Group über 11 Millionen Automobile ausgeliefert“, sagte Harald Krüger. BMW-Modelle mit der Abgasnorm Euro 5 und Euro 6 lägen in Deutschland rund 40 Prozent unter dem vom Bundesumweltamt veröffentlichten Durchschnittswert für Stickoxid-Emissionen. BMW setze die Beschlüsse des Diesel-Gipfels um sagte Krüger. BMW-Dieselmodelle mit der Abgasnorm Euro 5 „ab dem Baujahr 2011“ würden durch Software aktualisiert. Die Nachrüstung mit Hardware sei jedoch „technisch nicht sinnvoll“. ***** In eigener Sache: Wir verschicken unsere besten News einmal am Tag (Montag bis Freitag) über Whatsapp und Insta. Klingt gut? Dann lies hier, wie Du Dich anmelden kannst. Es dauert nur 2 Minuten. |