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Daimler: Rekordabsatz, Kartell-Vorwurf und Diesel-Rückruf - Daimler legt Quartalsergebnis vor

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Gute Absatzzahlen, schlechte Presse: Im zweiten Quartal 2017 meldet Daimler Rekordzahlen. Kartell-Vorwürfe und Diesel-Rückrufe bringen dagegen negative Schlagzeilen.

Stuttgart - Daimler verkauft aktuell so viele Fahrzeuge wie nie zuvor. Angesichts des Kartell-Verdachts um die deutschen Autohersteller geraten die Absatzzahlen jedoch in den Hintergrund. Dabei stiegen Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal kräftig. Hauptgrund ist die Beliebtheit der neuen E-Klasse sowie das ungebrochene Hoch bei SUV, teilte Mercedes mit.

Zum Vorwurf der Kartell-Bildung äußerte sich Daimler dagegen nicht. "Wir sind gut beraten, uns nicht an Spekulationen zu beteiligen", lautete der knappe Kommentar von Vorstandschef Dieter Zetsche. Für bestehende Kooperationen mit anderen Herstellern bedeuteten die Berichte aus seiner Sicht zunächst nichts. "Selbstverständlich haben wir all diese Gespräche und Überlegungen im existierenden Rechtsrahmen angestellt."

595.000 verkaufte Mercedes-Modelle im zweiten Quartal

Bevor die Stuttgarter hier ins Detail gehen, sprechen sie lieber vom Absatz: Von April bis Juni gingen weltweit mehr als 595.000 Mercedes-Modelle weg, so viele wie noch nie in einem zweiten Quartal. Vor allem in Asien legten die Verkaufszahlen stark zu. Der Daimler-Umsatz stieg im zweiten Quartal um 7 Prozent auf rund 41,2 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis lag bei rund 2,51 Milliarden Euro (plus 2 Prozent) - nach 2,45 Milliarden im zweiten Quartal 2016. Nach Abzug von Minderheitsanteilen bleibt ein Gewinn von 2,44 Milliarden Euro.

Vergangene Woche hatte Daimler angekündigt, mehr als drei Millionen Dieselfahrzeuge in die Werkstätten zu rufen, um per Software-Update den Schadstoffausstoß zu verringern. Konzern-Angaben zufolge handelt es sich dabei um nahezu alle Fahrzeuge der Abgasnormen Euro 5 und 6 in Europa. Die Aktion soll rund 220 Millionen Euro kosten und in den kommenden Wochen beginnen. Auf die Halbjahresbilanz wirkt sie sich daher noch nicht aus.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt seit März wegen möglichen Abgasbetrugs gegen Daimler-Mitarbeiter. Bei mehr als einer Million Motoren könnte der Stickoxidausstoß am Prüfstand über den realen Emissionswerten liegen. Daimler hat auch das nicht kommentiert. Die Stuttgarter betonten stets, sich an geltendes Recht gehalten zu haben und mit den Behörden zu kooperieren.

Keine Kommentare zum Kartell-Verdacht

Zum mutmaßlichen Diesel-Kartell schweigen bisher auch die anderen verdächtigten Hersteller. Europas größter Hersteller Volkswagen ruft für Mittwochnachmittag außerplanmäßig seine Aufsichtsräte zusammen - dem Vernehmen nach soll es um die Kartellvorwürfe gehen.

Das Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo geht langfristig nicht von Absatzschwierigkeiten durch die Vorwürfe aus: "All diese Firmen produzieren trotz allem ja gute Autos. Die waren in der Vergangenheit zwar vielleicht etwas teurer für Konsumenten, als sie hätten sein müssen, aber der Autoabsatz ist da nicht unmittelbar bedroht", sagte Ifo-Institutspräsident Clemens Fuest dem Bayerischen Rundfunk.

Quelle: dpa

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