Größer, leichter, sparsamer – alles wie üblich beim neuen BMW X3? Nicht ganz. Kofferraum und Gewicht ändern sich kaum. Zum Trost gibt es ein Topmodell mit M. Alle Infos.
München – BMW flunkert ein wenig. „Weitgehend unveränderte Außenmaße“ verspricht der Hersteller für den neuen X3. Und trotzdem einen um fünf Zentimeter gewachsenen Radstand. Also: mehr Platz für Passagiere und zum Parken? Nun ja, tatsächlich legt der X3 mit der neuen Generation außen um exakt 51 Millimeter zu. Zwischen den Achsen um 54 Millimeter. Das geht wohl kaum als „weitgehend unverändert“ durch. 4,71 Meter Außenlänge sind viel für ein Mittelklasse-SUV. Im Kofferraum allerdings kann der BMW X3 aus seiner Größe kein Kapital schlagen. 550 Liter passen hinter die Rückbank, hinter die Vordersitze 1.600 Liter. Genau wie beim Vorgänger, genau wie beim Konkurrenten Mercedes GLC. Der Audi Q5 liegt mit 550 bis 1.550 Litern fast auf dem gleichen Niveau. Beide sind rund fünf Zentimeter kürzer als der X3. Beim Radstand schlägt der BMW (2,864 m) den Audi (2,819 m), nicht aber den GLC (2,873m). Für mehr Praxisnutzen lässt sich die X3-Rückbank serienmäßig im Verhältnis 40:20:40 teilen, umlegen und in der Neigung mehrstufig verstellen. Für ein cleveres Befestigungssystem und eine einfachere Bedienung mit Fernentriegelung der Rücksitzlehnen aus dem Kofferraum muss man sich allerdings wieder bewusst entscheiden. Das gibt es im X3 nur optional. BMW X3 G01 2017: Bleibt der der Dynamiker?Nicht der praktischste, sondern der dynamischste Vertreter seiner Klasse will ein BMW üblicherweise sein. Ob der neue X3 das einlösen wird? BMW verweist auf die Gewichtsverteilung von 50 zu 50 zwischen Vorder- und Hinterachse. Die Achsen haben durch neue Alu-Schwenklager und leichtere Stabilisatoren an Masse verloren, der Allradantrieb wurde hecklastiger ausgelegt. Klingt gut, genau wie die 55 Kilo Gewichtsverlust, die BMW gegenüber dem Vorgänger verspricht. Der neue X3 xDrive 20d wird mit 1.825 Kilo nach EU-Norm angegeben. Der alte aber nur mit fünf Kilo weniger. BMW spricht von einer erweiterten Serienausstattung. Kleiner Trost: Audi Q5 und Mercedes GLC sind mit ähnlicher Motorisierung 20 Kilo schwerer. BMW X3 G01 2017 ohne HinterradantriebQuelle: BMW Beim Verbrauch soll der X3 trotzdem Fortschritte machen. Als 20d stehen im besten Fall 5,0 Liter im Datenblatt, 0,2 Liter weniger als bisher. Maximal bleibt mit 5,4 Litern alles beim Alten. Beim X3 30d liegt die Spanne nun zwischen 5,7 und 6,0 Litern, bisher gab BMW 5,9 Liter an. Zum Marktstart im Herbst dieses Jahres stehen nur drei Motoren zur Verfügung. Den Einstieg bildet der Vierzylinder-Diesel im 20d, darüber rangiert der 30d mit Reihensechser. Im Dezember folgt der 30i (2,0-Liter-Vierzylinder), im Frühjahr der 20i (2,0-Liter-Vierzylinder). Ebenfalls ab Herbst bietet BMW zudem das neue Topmodell X3 M40i an. Alle werden über alle vier Räder angetrieben, nicht mal ein 20i sDrive mit Hinterradantrieb ist für Europa angekündigt. Die Motoren im Überblick:
Quelle: BMW Mit dem M40i bietet BMW zum ersten Mal ein M-Performance-Model des X3 an. Im X4 kennen wir die Motorisierung im Prinzip schon. Dort kommt noch der ältere 3,0-Liter-Sechser N55 zum Einsatz. Der X3 wird vom geringfügig größeren 3,0-Liter-Sechszylinder mit dem Code B58 angetrieben. Die Leistung ist mit 360 PS identisch, das Drehmoment liegt mit 500 Newtonmeter etwas höher, mit 1.520 bis 4.800 U/min kommt es aber etwas später. Bis Tempo 100 sollen 4,8 Sekunden vergehen (X4: 4,9 s), der Verbrauch sinkt gegenüber dem SUV-Coupé um 0,4 auf 8,2 Liter. Äußerlich unterscheidet sich der M40i durch das M-Paket von den einfacheren X3-Modellen. Es gibt einen Klappenauspuff, das M-Sportfahrwerk, größere Bremsen, eine variable Sportlenkung und 20-Zöller serienmäßig. Das meiste davon bietet BMW auch als Extra für andere Motorisierungen an. Optional rüstet BNMW den M40i mit dem adaptiven M-Sportfahrwerk aus. In alle X3 baut BMW eine Achtgang-Automatik, das M-Modell bekommt eine sportlich abgestimmte Version des Getriebes mit Schaltwippen am Lenkrad. Der Allradantrieb wurde heckbetonter ausgelegt, das DSC stimmen die Ingenieure sportlicher ab. Ausstattung/Assistenzsysteme: Die Preise des X3 steigenQuelle: BMW Beim Ausstattungsangebot sortiert BMW um. Künftig gibt es Advantage xLine, M Sport und, als neue Edel-Varainte die Luxury Line mit mehr Chrom. Wie im 5er und im 7er dürfen X3-Fahrer das optionale Navi Professional künftig per Gesten steuern oder das auf dem Armaturenbrett sitzende Display per Touch bedienen. Die Sprachsteuerung soll deutlich besser geworden sein. Mit dem optionalen Driving Assistant Plus hält der X3 selbst die Spur und den Abstand zum Vordermann. Im Stau bremst er bis zum Stillstand und fährt wieder an. Ein großes Head-up-Display gibt es, außerdem lässt sich der X3 wie 5er oder 7er mit dem großen Smartphone-artigen Schlüssel aus der Ferne überwachen. Und ganz neu und soweit wir wissen ein Novum: BMW vernetzt den X3 auf Wunsch mit Amazons Sprachassistent Echo. Wer zuhause schon mit Alexa redet, kann sie jetzt nach dem Tankfüllstand fragen, die Belüftung starten oder abschließen. Das ist nicht geflunkert. Auf den Markt kommen soll der neue X3 im Herbst 2017. Die Preise starten zunächst bei 47.000 Euro für den X3 xDrive 20d, der 30d kostet als Advantage mindestens 55.700 Euro, der M40i mindestens 66.300 Euro. Der später startende xDrive 20i wird ab 44.000 Euro gelistet. |