Der AMG GT4 ist Daimlers Beitrag zum Kunden-Motorsport. Der Rennwagen auf GT R-Basis fordert BMW M4, Audi R8 und Porsche Cayman. Am Markt und auf der Rennstrecke.
Affalterbach – Worauf achtet jemand, wenn er ein Rennauto kauft? Schnell muss es sein, klar. Daneben sollte es am Limit beherrschbar bleiben: Wer mitten im Zweikampf steckt, will nicht nebenbei eine zickige Bestie zähmen. Zuverlässigkeit steht mit auf der Liste. Und wenn doch einmal ein Teil kaputtgeht, sollte Ersatz leicht und rasch erhältlich sein. Die Sicherheitseinrichtungen dürfen nicht fehlen – einerseits im Interesse der eigenen Gesundheit, andererseits, um überhaupt an den Start gehen zu dürfen. Letzteres am besten bei möglichst vielen Veranstaltungen weltweit. Die seriennahen Sportwagen der GT4-Kategorie erfüllen diese Kriterien auf hohem Niveau. In der Regel werden sechsstellige Beträge für ein Fahrzeug fällig. Dafür können sich Privatteams neue und namhafte Ware in die Box stellen: Der Porsche Cayman ist der häufigste Vertreter. Daneben debütierte der BMW M4 GT4 bei den 24-Stunden am Nürburgring. Audi bringt sich mit dem R8 LMS GT4 ebenfalls in Stellung. An diesem Wochenende stellt Mercedes im Rahmen der 24 Stunden von Spa seinen Kundensport-Racer vor: Den AMG GT4. Schalensitz, Überrollkäfig, ein echtes Rennauto eben. Ohne Straßenzulassung, doch mit vielen Teilen aus der Serie. 510 Ps, 600 Newtonmeter. Aber nicht immer Es bleibt bei der aus dem Serienmodell bekannten Transaxle-Bauweise: Motor vorne, Getriebe hinten. Die Kraft leitet ein sequenzielles 6-Gang-Getriebe an die Hinterräder. Die Wirkung des Sperrdifferenzials kann im eingebauten Zustand verstellt werden. Service- und Anwenderfreundlichkeit hatten bei der Entwicklung hohe Priorität. Ebenso wie die Fahrbarkeit. Das Ziel: Ein möglichst neutrales Fahrverhalten. Je nach Strecke und Vorliebe können die Teams am zug- und druckstufenverstellbaren Fahrwerk, der Aufhängung oder dem Spoiler nachjustieren. Test around the clock. Und noch etwas länger Die ersten Fahrzeuge liefert Mercedes Ende des Jahres aus. Bis dahin will Daimler noch drei Prototypen zu ausgesuchten Rennen schicken. Zum Testen und wohl auch, um die Werbetrommel zu rühren. Ab 198.850 Euro netto ist der AMG GT4 erhältlich. Der günstigste Kundensportwagen ist der AMG damit nicht. Audis R8 LMS GT4 wird sich preislich in ähnlichen Sphären bewegen, der BMW M4 GT4 kostet knapp 30.000 Euro weniger. |
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