Mitsubishis Kleinster mag im All der Star sein, in Deutschland nur bedingt. Mit Renault-Unterbau soll er günstiger in der Fertigung und erfolgreicher am Markt werden.
Rüsselsheim - Der Mitsubishi Space Star gehört zu den günstigsten Neuwagen am deutschen Markt. Ab 7.990 Euro ist die aktuelle, im Vorjahr geliftete Generation erhältlich. Weniger kosten nach Preisliste nur Dacia Sandero und Lada Kalina. Klar, dass die Marge pro verkauftem Space Star überschaubar bleibt. Nur mit einem hohen Absatz geht die Rechnung auf. Und da hat Mitsubishi ein Problem: Der Kleinwagen mag 2016 für mehr als 40 Prozent der Mitsubishi-Verkäufe in Deutschland gesorgt haben. Doch die absoluten Werte sind mit 16.231 Exemplaren für ein jüngst aufgefrischtes Volumenmodell nicht überragend. "Eigene Plattform zu teuer"Quelle: Renault Außerhalb Europas ist der Space Star als Mirage bekannt – und mitunter beliebter. Doch auch insgesamt scheint die Bilanz verbesserungswürdig. Die Entwicklung der nächsten Modellgeneration soll günstiger werden. „Entwicklung und Bau einer eigenen Plattform sind zu teuer (…) Also werden wir Renault- und Nissan-Plattformen in diesem (dem Kleinwagensegment, Anm.) nutzen“, sagte Mitsubishis Vize-Präsident und Produktplanungs-Boss Vincent Cobee am Rande der Tokio Motor Show dem britischen Medium "Auto Express". Klarer Fall: Mit dem Einstieg von Nissan muss Mitsubishi auch technisch Synergien in der Renault-Nissan-Allianz suchen. Und zwar möglichst zuerst dort, wo die Kostensituation am meisten drückt: Im Kleinwagensegment. Also ist es nur folgerichtig, dass Mitsubishis Kleinster die zukünftige Clio-Plattform bekommen wird. Die nächste Generation von Renaults Bestseller wird auf dem CMF-B-Unterbau stehen. B steht für das Segment, der Rest des Kürzels für "Common Model Family". Ursprünglich bestand diese Familie nur aus zwei Mitgliedern: Renault und Nissan. Seit Ende 2016 gehört auch Mitsubishi zur Markenallianz. Mirage, Space Star - oder doch Colt?Quelle: Nissan Renault kündigte den Verkaufsstart des Clio für 2019 an, wir rechnen also mit einer Präsentation auf dem Pariser Autosalon im kommenden Jahr. Jene des neuen Space-Star-Modells könnte bald darauf folgen. Gut möglich, dass Mitsubishi sein kleinstes Modell dann auf Clio-Dimensionen wachsen lässt. Mit 3,795 Meter Länge bewegt sich schon das aktuelle Modell oberhalb des Kleinstwagensegments. Auch Käufer günstiger Autos haben gern ein wenig Platz, wie Ford Ka+ oder Dacia Sandero zeigen. Zudem ist das Kleinwagensegment weltweit deutlich umsatzstärker. Wächst die Länge des Mitsubishi über vier Meter hinaus, sehen britische Fachmedien die Namen Space Star bzw. Mirage nicht mehr als gesetzt. Mitsubishi könnte die etablierte Modellbezeichnung für den letzten echten B-Segment-Vertreter reaktivieren: Colt. Egal welche der drei naheliegenden Namen der kleinste Mitsubishi trägt: Er wird auch als reines E-Auto erhältlich sein. |