Seit 40 Jahren hat Mitsubishi das Arbeitstier L200 im Programm. Die Tradition bewahrend, aber mit neuer Technik geht der Pick-up jetzt in die nächste Runde.
Bangkok/Thailand - „Rugged“ und „tough“, also „robust“ und „zäh“ – wenn Osamo Masuko über den L200 spricht, dann nutzt der Mitsubishi-Chef gerne martialisches Vokabular. Schließlich ist der Pick-up auch ein vergleichsweise martialisches Auto: Während selbst der Mitsubishi Pajero zunehmend von der Zivilisation vereinnahmt wurde, gibt der Pritschenwagen seit genau 40 Jahren den harten Hund und hat sich so in 150 Ländern von der Sahara bis nach Sibirien als zuverlässiger Partner etabliert. Dass die Japaner selbst die zwei USB-Buchsen als Errungenschaft feiern, scheint ein wenig übertrieben – zumal der Rest des Infotainments eher mau ist. Dem kleinen Touchscreen-Navi fehlen Apple Carplay oder Android Auto und statt digitaler Instrumente gibt es nur einen winzigen Monitor für den Bordcomputer. Nicht vornehm, sondern unverwüstlichSo modern sich der L200 bei Ausstattung geben möchte, so traditionell ist das Ambiente, selbst wenn ein paar Chromrahmen etwas Glanz in die Hütte bringen. Grobe Schalter, einfache Kunststoffe, schlichtes Leder – ein Pick-up muss nicht vornehm sein, sondern unverwüstlich. Und geräumig. Die Kabine ist großzügiger als bei jedem konventionellen Geländewagen. Es wird sie bei uns als Club-Cab mit Notsitzen in der zweiten Reihe und wahrscheinlich auch als Double-Cab mit vier echten Türen und vollwertiger Rückbank geben. Und für die Ladung gibt es natürlich die Pritsche. Mitsubishi nennt zwar noch keine Daten zur Zuladung, doch Nutzlast und Volumen werden ganz sicher jedes SUV ausstechen. Doch auch hier hält ein wenig Moderne Einzug: Immerhin gibt es jetzt fast so wie im Range Rover eine Art Terrain-Response-System, mit dem man den Antrieb für Schlamm oder Schnee, Sand oder Felsen optimieren kann. Und im steilen Gefälle bremst die Elektronik den Wagen auf Knopfdruck ein. Ein Arbeitstier mit DurchhaltevermögenTreibende Kraft ist dabei wie bisher ein 2,4-Liter-Diesel, der in Thailand, wo der L200 als Triton verkauft wird, mit 181 PS und 430 Newtonmetern startet, für Europa aber vielleicht noch eine etwas andere Kalibirierung bekommt. Er schüttelt sich zwar beim Anlassen erst einmal kräftig und macht aus seiner schweren Arbeit akustisch keinen Hehl, geht dafür aber kräftig zur Sache und treibt den Pritschenwagen tapfer durch den Dreck. Natürlich ist er dabei lange nicht so schnell wie ein SUV, dürfte es kaum in weniger als zwölf Sekunden auf Tempo 100 schaffen und viel mehr als 180 Sachen werden auch nicht drin sein. Aber dafür hat er ein Durchhaltevermögen, von dem sich Tiguan und Co eine dicke Scheibe abschneiden können: Matsch und Modder jedenfalls konnten den L200 bei der ersten Testfahrt genauso wenig stoppen wie die mächtigen Bodenwellen oder künstlichen Hügelketten, die die Japaner auf dem Demo-Parcours aufgebaut haben. Da hat der L200 in den letzten 40 Jahren schon größere Hürden gemeistert. Technische Daten Mitsubishi L200
Quelle: Sp-x |
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