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Peugeot 508 Limousine 2018: Erster Test, Fahrbericht, Motoren, Cockpit - Der neue Peugeot 508 setzt auf die schöne Linie

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Optisch lässt der neue 508 viele Konkurrenten alt aussehen. Das geht auf Kosten des Raums. Als Fahrer-Auto überzeugt er. Erste Fahrt in Frankreichs neuer Limousine.

Michael Specht im neuen Peugeot 508: Die schöne Linie genoß bei der neuen Mittelklasselimousine hohe Priorität Michael Specht im neuen Peugeot 508: Die schöne Linie genoß bei der neuen Mittelklasselimousine hohe Priorität Quelle: Peugeot & Michael Specht

Von Michael Specht

Nizza - Erinnern wir uns zunächst an den Vorgänger. Wer weiß sofort, wie der aussah? Dass man eine Limousine wie den 508 von Peugeot in Deutschland nicht so präsent vor Augen hat wie einen VW Passat oder Opel Insignia, mag hierzulande vor allem an der geringeren Verbreitung liegen. Nicht einmal 2.000 Einheiten haben die Franzosen in Deutschland im vergangenen Jahr verkaufen können. Zum Vergleich: Volkswagen macht vom Passat mehr als 35 Mal so viel.

Es lag beim bisherigen 508 nicht nur daran, er war auch höchst unscheinbar. Jetzt dreht Peugeot das Spiel und lässt seine deutschen Konkurrenten alt aussehen. Der neue 508 glänzt stilistisch durch ausgewogene Proportionen, gute Linien, einen kurzen hinteren Überhang, eine lange Front und vor allem durch eine Coupé-ähnliche Silhouette. Ein feines Detail und in dieser Klasse durchaus ungewöhnlich sind die rahmenlosen Seitenscheiben. Das kennt man eher aus Coupés wie dem Audi A7.

Peugeot 508: Blick in den Innenraum Peugeot 508: Blick in den Innenraum Quelle: Peugeot

Peugeot 508: Innenraum

Designchef Gilles Vidal strebte mit diesen Scheiben einerseits Eleganz an, andererseits Nutzwert: Er wollte ein paar Zentimeter gewinnen, um den Einstieg zu erleichtern. Das gelang beim relativ flachen Peugeot nur bedingt. Man muss beim Ein- und Aussteigen stets etwas aufpassen, sich nicht den Kopf zu stoßen.

Gäste im Fond finden zwar keine üppigen Platzverhältnisse vor, doch für kürzere Mitfahrten gehen Bein- und Kopffreiheit in Ordnung. Wie meist bei den französischen Autobauern, kommt die Funktionalität nicht zu kurz. Klar hat der 508 eine Heckklappe (mit ebenfalls rahmenloser Scheibe) und nicht nur einen profanen Kofferraumdeckel. In den Laderaum passen bis zu 487 Liter Gepäck.

Die Rücksitzlehnen können geteilt umgelegt werden und erweitern das Volumen auf 1.537 Liter. Nicht schlecht für eine Coupé-Limousine dieses Kalibers – ein Raumwunder entsteht nicht, wenn der Hersteller so viel Wert auf Proportionen und Eleganz legt. Wer mehr Platz benötigt, muss auf den Kombi SW warten. Er bietet 1.780 Liter Laderaum. Peugeot stellt ihn im Herbst auf dem Pariser Autosalon vor, zum Händler geht er ab Januar.

Cockpit: So nur bei Peugeot

Wenn ein Auto von außen Begehrlichkeit weckt, aber das Cockpit enttäuscht, stellt das den Autoverkäufer vor eine Herausforderung. Peugeot erspart sie seinen Händlern mit der neuesten Ausprägung seines „i-Cockpits“. Auch hier haben die Designer gute Arbeit abgeliefert.

Das Cockpit überzeugt unseren Autor. Nur die Beschriftung der Knöpfe ist bei Sonnenlicht nicht ideal ablesbar Das Cockpit überzeugt unseren Autor. Nur die Beschriftung der Knöpfe ist bei Sonnenlicht nicht ideal ablesbar Quelle: Peugeot Schon zum Markenbild gehört das superkleine und tiefliegende Lenkrad, über dessen oberen Kranz man auf die Armaturen blickt. Das mag im ersten Moment ungewöhnlich sein, doch hat man sich damit schnell arrangiert. Nicht minder markant sind die coolen Kippschalter unterhalb des Touchscreen-Zentraldisplays.

Diese Schalter findet man in dieser Ausprägung in keinem anderen Peugeot-Modell. Allerdings sind bisweilen die Symbole darauf schlecht zu erkennen, da es bei Sonneneinstrahlung zu Spiegelungen kommt. Wie beim Klavier muss man am besten auswendig lernen, wo die „Töne“ sind. Insgesamt aber hinterlässt das Interieur des neuen 508 einen hochwertigen Eindruck und braucht sich gegenüber der Konkurrenz nicht zu verstecken.

Downsizing konsequent

Unter der Haube bietet die Mitteklasse-Limousine viel Auswahl. Zum Marktstart im Oktober stehen zwei Benziner und vier Dieselvarianten bereit. Alle Motoren folgen dem Downsizing-Prinzip: Die beiden Vierzylinder-Benziner haben nur 1,6 Liter Hubraum, leisten aber beachtliche 180 oder 225 PS. Sie sind ausschließlich mit einer Achtgang-Automatik kombiniert.

Für eine erste Testfahrt stand uns bei den Benzinern die GT-Topversion zur Verfügung. Der Turbomotor überzeugt durch guten Antritt, klar. Auch die Laufruhe geht in Ordnung. Nur bei stärkerem Tritt aufs Gaspedal ist deutlich zu vernehmen, wie viele Zylinder unter der Haube werkeln. Die Geschmeidigkeit eines Sechszylinders, bei Peugeot zuletzt im 407 Coupé zu spüren, ist Geschichte. Doch dafür geht der Downsizing-Vierzylinder in vielen Alltagssituationen effizienter mit dem Sprit um. 5,7 Liter Normverbrauch verspricht Peugeot.

Der neue Diesel passt hervorragend

Noch sparsamer fährt man im 1,5-Liter-Diesel, und das nicht nur auf dem Papier. Hier erwarten wir nach ersten Testrunden Praxisverbräuche um die fünf Liter. Der moderne Vierzylindermotor leistet 130 PS und entwickelt mit 300 Newtonmetern so viel Drehmoment wie der 225-PS-Benziner. Das reicht dicke für alle Ansprüche im Alltag.

Auch erlaubt sich der noch recht neu entwickelte Selbstzünder in Sachen Geräuschentwicklung und Laufkultur keine Schnitzer. Beim Thema Emissionen sowieso nicht: Der 508 erfüllt Euro 6d-Temp und ist mit der Effizienzklasse A+ eingestuft. Nächstes Jahr wird PSA eine Plug-in-Hybrid-Variante nachlegen. Basis ist der 225 PS starke 1,6-Liter-Benziner. Die elektrische Reichweite soll bei 50 Kilometern liegen.

Auch bei Fahrkomfort und Lenkverhalten hinterlässt der Franzose einen guten Eindruck, federt ausgewogen und bleibt selbst bei höheren Geschwindigkeiten leise. Wir hatten zugegebenermaßen erwartet, dass durch die rahmenlosen Seitenscheiben nervige Windgeräusche im Innenraum entstehen würden. Das ist nicht der Fall.

Peugeot 508: Heckansicht Peugeot 508: Heckansicht Quelle: Peugeot

Nackte Basis, teurer GT

Preislich startet der Peugeot 508 vorerst bei 31.250 Euro (BlueHDI 130 mit Sechsgang-Handschaltung, Ausstattung Active). Die von uns gefahrene Automatik-Variante kostet 33.550 Euro. Der günstigste Benziner ist der PureTech 180 mit Achtgang-Automatik. Für ihn verlangt Peugeot 34.750 Euro.

Dafür gibt es eine recht ansehnliche Grundausstattung. Sie umfasst einen Spurhalteassistenten mit Lenkeingriff, die Verkehrsschilderkennung, eine Klimaautomatik und den 8-Zoll-Touchscreen. Leider kann der Kunde beim Einstiegsmodell diverse Extras wie die elektrische Heckklappe, den Fernlichtassistenten, die Ambiente-Beleuchtung, eine Soundanlage und das Night-Vision-System nicht ordern. Das zwingt zur nächsthöheren Linie oder gleich dazu, die Topversion GT zu nehmen. Diese gibt es aber ausschließlich mit den leistungsstärksten Motoren. Dann kostet der Peugeot 508 mehr als 10.000 Euro mehr als die jeweilige Basisversion.

Technische Daten – Peugeot 508

  • Modell: 1,5 BlueHDI 130 EAT8
  • Motor: 1,5-Liter-Vierzylinder-Diesel
  • Leistung: 130 PS (96 kW) bei 3.750 U/min
  • Drehmoment: 300 Nm bei 1.750 U/min
  • Getriebe: 8-Gang-Automatik, Frontantrieb
  • 0-100 km/h: 10,0 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 208 km/h
  • Verbrauch: 3,8 l/100 km
  • CO2: 101g/km
  • Länge: 4,750 m
  • Breite: 1,859 m
  • Höhe: 1,403 m
  • Leergewicht: 1.495 kg
  • Kofferraum: 487 bis 1.537
  • Listenpreis: ab 33.550 Euro
  • Marktstart: Oktober 2018
  • Modell: 1,6 PureTech 225 EAT8
  • Motor: 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner
  • Leistung: 225 PS (165 kW) bei 5.500 U/min
  • Drehmoment: 300 Nm bei 1.900 U/min
  • Getriebe: 8-Gang-Automatik, Frontantrieb
  • 0-100 km/h: 7,3 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
  • Verbrauch: 5,7 l/100 km
  • CO2: 131g/km
  • Länge: 4,750 m
  • Breite: 1,859 m
  • Höhe: 1,403 m
  • Leergewicht: 1.495 kg
  • Kofferraum: 487 bis 1.537
  • Listenpreis: ab 45.600 Euro
  • Marktstart: Oktober 2018

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