Nissan verkauft mit dem Pick-up-Navara ein Nutzfahrzeug mit praktischen Details. Als AT32 wird der Japaner vollends wüstentauglich. Eine Ausfahrt in Marokko.
Erfoud – Nichts als Sand. Marokko ist ein idealer Spielplatz für Geländewagen. Oder für Pick-ups, den echten Geländewagen unter den vielen SUVs. Wie der Nissan Navara AT32, das neue Topmodell der Baureihe. Nissan stellte ihn am Rande der Sahara jetzt vor. Quelle: Nissan Der Pick-up Navara verkauft sich seit 1985 in verschiedenen Generationen in mehr als 150 Ländern. In der vierten Generation zieht er bis zu 3,5 Tonnen, ist derzeit der bestverkaufte Pick-up der japanischen Marke. Die Basis des Nissan ist zumindest so gut, dass Mercedes sie einkauft und daraus ihre X-Klasse macht. Auch der Renault Alaskan basiert auf dem Navara. Steht uns ein Pick-up-Boom bevor? Jährlich werden mehr als zwei Millionen mittelgroße Pick-up-Trucks verkauft. Tendenz steigend. In Argentinien fährt jeder achte Autofahrer einen Pick-up, in Australien sogar jeder siebte. Vorteil: Es sind noch richtige Geländewagen mit Untersetzungsgetriebe und Differenzialsperre. Sie ziehen Anhänger bis zu 3,5 Tonnen, bieten eine Nutzlast von rund einer Tonne. Ideal als Zugfahrzeug für Pferde- oder Sportanhänger – oder als Wüstenfahrzeug. So wie der Navara AT32. Arctic Truck macht den Navara für härtere Pisten fitDas Modell mit Doppelkabine und Pritsche unterscheidet sich vom normalen Navara anhand einiger Fahrwerksteile. Das Basisfahrzeug mit Anhängerkupplung und Differenzialsperre hinten kostet bei Nissan 46.810 Euro brutto, für den Umbau werden noch mal 6.420 Euro fällig. Die Arbeit erledigt der Offroad-Spezialist Arctic Truck aus Island. Quelle: Nissan Trotz des Umbaus bleibt die Fünf-Jahres-Garantie bis 160.000 Kilometer Laufleistung erhalten, auch Arctic Truck gibt fünf Jahre Gewährleistung auf seine Bauteile. Dazu zählen unter anderem ein höhenverstellbares Offroad-Fahrwerk mit geänderten Federn und Dämpfer von Bilstein für mehr Bodenfreiheit. Außerdem kommen Kotflügelverbreiterungen, 17-Zoll-Räder, grobstollige 32-Zoll-Reifen und ein kompletter Unterfahrschutz gegen Schläge an Motor, Getriebe und Tank hinzu. Das ergibt einen Höhenzuwachs von vier Zentimetern und eine Bodenfreiheit von 24,3 Zentimetern. Mit einem vorderen Böschungswinkel von 35 Grad vorn und hinten 25 Grad klettert der Navara tapfer Hügel hinauf. Statt Trittbretter schützen Schwellerrohre die Seiten der Karosserie. Optional gibt es bei Arctic Trucks eine zusätzliche Differenzialsperre vorne und den Luftfilter-Ansaugschnorchel. Die Siebengang-Automatik (Serie, sonst 1.650 Euro bei Nissan) wechselt bequem die Fahrstufen. Zum Sandumgraben nach MarokkoDer 2,3-Liter-Vierzylinder-Diesel mit 190 PS in der Doppelkabine (ab 35.485 Euro) zieht seine Frischluft durch den hochgelegten Ansaugrüssel, zischt und fiept bei jedem Gaspedaltritt. Wie ein herannahender US-Krankenwagen heult es permanent. Der Diesel hängt sonst gut am Gas, fährt sich erstaunlich sportlich für ein Nutzfahrzeug. die straff abgestimmte Lenkung gibt viel Rückmeldung zur Straße – trotz des hohen Aufbaus und der großen Räder. Von 0 auf 100 km/h vergehen keine zehn Sekunden, bis zu 180 km/h fährt der Navara schnell. Die meisten Kunden wird das jedoch kaum interessieren, spannender ist da die Geländegängigkeit. Und da legte der AT32 zu. Quelle: Nissan Im Sand von Marokko schalten wir von Hinterradantrieb auf Allrad um, rauschen zügig über Sand- und Buckelpisten. Der weiche Sand bleibt unter den dicken Geländereifen fest, gibt kaum nach. Mit niedriger Geschwindigkeit fahren wir eine kleine Düne hoch. Der Sand spritzt zur Seite, die Reifen buddeln sich leicht ein, kommen mit mehr Gas aber schnell wieder raus. Es geht weiter auf einer Schotterpiste. Mit rund 60 km/h fahren wir über Wellblechdünen, nehmen die Vibrationen als Schwung mit. Den Rest bügelt das Bilstein-Fahrwerk des Navara aus, deutlich besser und angenehmer als das Serienfahrwerk. Nur vereinzelt müssen wir stark abbremsen. Tiefe Furchen durchqueren die Straße, würden bis ins Rückenmark durchschlagen. Kleinere bis mittelgroße Steine interessieren uns nicht. Dank der größeren Bodenfreiheit rauschen wir einfach drüber hinweg. Nur eines stört nach einer ausgedehnten Tour in Sand: Springt man nicht mit einem großen Satz aus der Kabine, streicht das Hosenbein an den Seitenbrettern entlang – und die Hose ist voll Dreck. Oder Sand, wie in der Sahara. Nissan Navara AT32 - Technische Daten
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