Neue Motoren, neue Plattform, mehr Platz, Dreizylinder und Frontantrieb: X1-Fahrer müssen sich zum Modellwechsel auf viel Neues einstellen. Wir saßen schon im neuen SUV.
München – Früher, da wusste man: Ein BMW hat Heckantrieb, und ein neues Modell wird größer als sein Vorgänger. Vorbei, im Zeitalter strenger CO2-Ziele und fehlender Parkplätze. Der neue BMW X1 wird zunächst mal fünf Millimeter kürzer als sein Vorgänger. Und er zeigt: Heckantrieb ist in München nicht mehr selbstverständlich. Das allerdings wussten wir spätestens seit dem 2er Active Tourer. Von der Umstellung des Kompakt-SUV auf BMWs Frontantriebs-Architektur versprechen sich die Bayern eine Menge: Weniger Gewicht, mehr Effizienz und vor allem mehr Platz. Die A-Säule verschoben die Designer nach vorn, die Kabine wurde spürbar größer. Quelle: BMW In die Höhe wuchs der BMW X1 um 5,3 Zentimeter. Dadurch sitzt man vorn 3,6 Zentimeter und hinten 6,4 Zentimeter höher. Der Kofferraum des X1 wächst um satte 85 auf 505 Liter. Das große Staufach unter dem doppelten Boden wird dabei nicht einmal mitgezählt. Ja, dieses kompakte SUV wirkt beim Erstkontakt absolut familientauglich. Hinten gibt es massig Beinfreiheit: Mit der gegen Aufpreis lieferbaren, um 13 Zentimeter verschiebbaren Rückbank steigt der Knieraum um bis zu 6,6 Zentimeter. Und das trotz eines um neun (!) Zentimeter verkürzten Radstands. Kombimäßig variabel wird der X1 mit der in drei Teilen umlegbare Rückbank und dem gegen Aufpreis umklappbaren Beifahrersitz. Das Cockpit im neuen BMX X1 ist hübsch gemacht, alle Schalter und Anzeigen befinden sich dort, wo man sie vermutet. Neu im Vergleich zum Vorgänger: Das Infotainmentsystem „iDrive" ist jetzt Serie, mit freistehendem 6,5-Zoll-Monitor (gegen Aufpreis: 8,8 Zoll). Ebenfalls Serie, neben Klima und Audio: Der „Fahrerlebnisschalter“ an der Mittelkonsole. Er erlaubt die Auswahl aus den Fahrmodi „Comfort“, „Sport“ und „Eco Pro“. Die Motoren im Überblick
Weltweit verkaufte BMW seit 2009 immerhin 730.000 X1. Deren Käufer müssen sich nicht schlagartig an Frontantrieb und Dreizylinder gewöhnen. Beides kommt, aber: Zum Marktstart stehen ausschließlich Vierzylinder mit 2,0 Litern Hubraum in der Preisliste. Voraussichtlich einen Monat später folgen die Dreizylinder-Varianten sDrive18i (136 PS) und sDrive16d, jeweils mit Handschalter oder Sechsgang-Automatik. Bis dahin beschränkt sich das Sortiment auf zwei Benziner und drei Diesel. Reinen Frontantrieb gibt es nur im 18d. Wie im 20d, muss der Fahrer in der Basis selbst schalten. Die größeren Motoren koppelt BMW mit Allrad und einer Achtgang-Automatik. Die neuen Motoren bringen laut BMW Verbrauchseinsparungen von bis zu 17 Prozent. Beispiel BMW X1 xDrive 20i: Mit 6,3 l/100 km (NEFZ) trinkt der Neue fast einen Liter weniger als der Alte, bei acht PS mehr Leistung. Dafür steigt der Preis um mehr als 1.000 Euro. Noch größer ist der Preissprung beim 18d mit Frontantrieb (bisher: Heckantrieb), mit rund 1.800 Euro. Hier sinkt der Verbrauch um 0,8 Liter auf 100 Kilometer. Das Fahrwerk hat BMW neu entwickelt, nach eigener Aussage mit dem Hauptaugenmerk auf Fahrkomfort. Neu im X1: die variable Sportlenkung als Alternative zur Standard-Servolenkung und das Head-Up Display. Letzteres kommt im X1 ohne Projektionsscheibe wie beim 2er Acitve- oder Grand Tourer aus. Volles Assistenz-ProgrammQuelle: BMWBMW bleibt sich treu: Viel Ausstattung erfordert im neuen X1 viele Häkchen. Neben der Basis bietet BMW die Ausstattungen Advantage, Sport Line, xLine und ab November M Sport an. Optionale Features: LED-Scheinwerfer, Dämpferkontrolle oder das Konnektivitäts-System Connected Drive. Und wer gern flacher fährt, wählt das um einen Zentimeter tiefer gelegte Sportfahrwerk. Mit dem Modellwechsel bekommt der X1 außerdem das volle Assistentenpaket aus dem Konzernregal. Lieferbar sind zum Beispiel Spurwarner, Verkehrszeichenerkennung, Fernlichtassistent, Auffahr- und Personenwarnung, eine Stop-and-Go-Funktion zwischen 30 und 140 km/h, sowie der Stauassistent. Bleibt eine Hand am Lenkrad, hält dieser bis 60 km/h das Auto in der Spur und den Abstand zum Vorderwagen. Auch einparken kann der BMW X1 künftig weitgehend selbständig. Den Marktstart des neuen X1 plant BMW kurz nach der offiziellen Premiere auf der IAA 2015 ein. Im Oktober 2015 stehen die ersten X1 beim Händler. Gebaut wird das SUV dann nicht mehr in Leipzig, sondern im Werk Regensburg.
Technische Daten: BMW X1 2015
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