Wie die Pilze: Kia und Citroën zeigen auf der IAA ihre kleinen SUV. Die Ansätze ähneln sich, die Autos auf den ersten Blick kaum. Erste Sitzprobe und Vergleich.
Quelle: Janik Osthöver für mobile.de Frankfurt – Es kann so schnell gehen. Vor ein paar Jahren gab es kaum kleine SUV knapp unter der Kompaktklasse. Plötzlich sind sie überall. Kia und Citroën kommen mit ihren Hochbeinern also eher spät zur Party. Sorgen auch hier die späteren Gäste für die beste Stimmung? Kia Stonic und Citroën C3 Aircross sollen genau das: für Stimmung sorgen. "Frech" sollen sie sein und unkonventionell. Auf der IAA stehen beide in benachbarten Hallen. Wir haben uns reingesetzt und sie verglichen. Quelle: Janik Osthöver für mobile.de Citroën C3 Aircross gegen Kia StonicDer C3 Aircross teilt sich mit dem Opel Crossland X die Basis und ersetzt den Van C3 Picasso. Klares Kalkül: Die Mini-SUV werden künftig mehr Anklang finden als Vans. Variabilität soll das Crossover trotzdem bieten. Und viel Platz. Auf der Rückbank geht die Rechnung nur zum Teil auf. Sie lässt sich im Verhältnis 60 zu 40 um einige Zentimeter verschieben, doch selbst wenn sie ganz hinten einrastet, fällt die Beinfreiheit erstaunlich knapp aus. Der Stonic kann das besser – und schlechter. Die Rückbank sitzt fest in ihrer Position, Langbeinige finden jedoch mehr Raum für die Knie. Man sitzt hinten besser gestützt. Citroën verfolgt die mit dem C4 Cactus eingeführte Sofa-Strategie: Loungiges Feeling statt dynamischem Charakter. Das funktioniert soweit. Egal, ob vorne oder hinten, man rutscht mühelos auf die Sitze. Ungewohnt fühlt sich der mangelnde Seitenhalt vor allem vorn an. Quelle: sb-Medien | Stefan Baldauf Buntes Plastik bei Kia gegen Sofastoff bei CitroënDen Augen gefällt der C3 Aircross: Die Sitzbezüge im IAA-Auto waren mit beigefarbenem Stoff bezogen, der nicht zufällig an Polstermöbel erinnert. Aufs Armaturenbrett spannt Citroën denselben Stoff. Allerdings nicht in allen Ausstattungsvarianten. Das Messe-Exemplar trug trotzdem nicht wenig Hartplastik. Oben auf dem Armaturenbrett natürlich, genau wie an den Türinnenverkleidungen. Kia kommt auch nicht ohne aus. Das Armaturenbrett besteht aus schwarzem Hartplastik mit Narbung, das Dekor aus lackiertem Hartplastik. In den Türen unseres roten Exemplars waren immerhin die Griffe weich unterschäumt, aber unschön grau. Beim Citroën waren sie ebenfalls mit Sofastoff bezogen. Das muss nicht so sein. Stonic und C3 Aircross setzen auf Individualisierbarkeit. So gibt es den Kia innen in Schwarz und Silber, aber auch mit orangefarbenem Dekor. Im Aircross fanden wir ebenfalls Lüftungsdüsen in Orange. Mehr Farben sind verfügbar. Übrigens auch außen: Stonic und Aircross kommen auf Wunsch mit kontrastierendem Lack auf dem Dach, der Aircross außerdem mit den bekannten Airbumps. Quelle: sb-Medien | Stefan Baldauf C3 Aircross gegen Stonic: Der C3 lädt mehr einSolide wirken beide Autos im Innenraum. Der Stonic kommt etwas robuster rüber als der Aircross. Dafür wirkt der Kia deutlich konventioneller. Der Infotainmentbildschirm sitzt bei beiden vor dem Armaturenbrett. Kia bringt ihn höher an, der im Citroën wirkt mit den kantigen Ecken moderner. Bei der Bedienung kostet das französische System etwas mehr Eingewöhnungszeit. Beim Kofferraumvolumen liegt laut Norm der Citroën klar vorn. 410 bis 520 Liter lädt er je nach Position der Rückbank ein. In den Stonic passen nur 352 Liter. Bei umgelegter Rückbank werden es 1.289 Liter im Aircross und 1.155 Liter im Stonic. Die Ladekante liegt zudem höher. Cleveres Detail: Der doppelte Ladeboden des Kia bildet in der unteren Position eine kleine Rampe. Bei umgelegter Rückbank wird so die Stufe vermieden. Außerdem lässt sich der Boden hochgeklappt fürs Beladen an der Kofferraumabdeckung einhaken. Beim C3 muss man ihn halten. Quelle: sb-Medien | Stefan Baldauf Der Aircross kostet 500 Euro weniger als der StonicFür viele Kunden wird am Ende das Design den Ausschlag geben. Individuell geht es in beiden Autos zu, der Citroën wirkt unkonventioneller – oder kauziger, je nach Sichtweise. Der Stonic kann mit kontrastierender Lackierung ebenfalls auffällig sein. Mehr Platz auf der Rückbank, weniger im Kofferraum, ein wenig mehr Sorgfalt bei der Verarbeitung – das sind seine Vorteile. Der C3 Aircross bietet vor allem im Kofferraum mehr Platz und mehr Variabilität. Ebenfalls gute Argumente. Preislich liegen die beiden eng beieinander. Der Franzose startet bei 15.290 Euro, der Koreaner bei 15.790 Euro. Im Aircross bekommt man fürs Geld einen 82 PS starken 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner mit manuellem Fünfgang-Getriebe. Im Stonic arbeitet ein ebenso großer 84-PS-Benziner mit vier Zylindern. Zu den Händlern kommt der Kia am 30. September, der Citroën am 11. November. Technische Daten Kia Stonic und Citroën C3 Aircross
|