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Mercedes Sprinter 2018: Innenraum, Cockpit, Bilder - Ein (kleines) bisschen S-Klasse im Mercedes Sprinter

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Mercedes baut den Sprinter 2018 wieder ohne VW, dafür aber mit ein paar Teilen aus dem Pkw-Baukasten. Und: Mit ganz viel Internet an Bord. Erste Bilder vom Cockpit.

Mercedes bringt den neuen Sprinter im Februar 2018 auf den Markt Mercedes bringt den neuen Sprinter im Februar 2018 auf den Markt Quelle: Daimler

Stuttgart - Strategien brauchen einen Namen. Gerne mit Wortspiel: Die Nutzfahrzeugsparte von Mercedes-Benz hat ihre Zukunftsinitiative 2016 auf den Namen "adVANce" getauft. Logisch, dass Vans wie der Vito und der Sprinter da eine tragende Rolle spielen. Nach dem kürzlich gezeigten elektrischen eVito, gibt Daimler nun einen weiteren Ausblick auf den kommenden Sprinter.

Erste Bilder vom Innenraum zeigen einen gründlich modernisierten Arbeitsplatz und eine große Nähe zur Pkw-Sparte. Mercedes setzt im kommenden Sprinter (ab 2018) ein großes Bedienpaneel auf das Armaturenbrett. Das erinnert an den Widescreen aus E- und S-Klasse. Allerdings ohne den volldigitalen Instrumententräger. Der Tacho sitzt weiterhin mit analogen Rundinstrumenten klar abgetrennt daneben.

In die Armaturentafel integrieren die Designer weitere Bekannte: Die Turbinen-Lüftungsdüsen wurden so erstmals im E-Klasse-Coupé eingesetzt und kommen künftig in die meisten Mercedes-Modelle. Der CLS hat sie, die kommende A-Klasse bekommt sie noch. Im Sprinter haben sie ihren ersten Arbeitseinsatz.

Der Innenraum des Mercedes Sprinter nähert sich in der neuen Generation den Pkw von Mercedes stärker an Der Innenraum des Mercedes Sprinter nähert sich in der neuen Generation den Pkw von Mercedes stärker an Quelle: Daimler

Mercedes Sprinter 2018: Lüftungsdüsen aus dem E-Coupé

Aus der Oberklasse stammt das neue Sprinter-Lenkrad. Mercedes rollt es seit der Modellpflege in der S-Klasse stetig in den kleineren Autos aus. Und mit dem Sprinter jetzt auch in den größeren. Alle Funktionen, inklusive dem Tempomaten, sitzen in den Speichen. Für die Daumen gibt es Touchpads.

Natürlich kommt all das nicht kostenlos ins Auto. Die Basisversion steht karg da. Ohne das aufgesetzte Display, aber mit viel robustem Plastik und zwei Drehreglern für die Heizung. Insgesamt gibt es vier Cockpit-Ausbaustufen mit verschiedenen Ablagekonzepten. Mercedes bietet wahlweise offene, geschlossene oder abschließbare Fächer in Dachhimmel und Cockpit.

Die Anbindung an hauseigene Baukästen überrascht nicht. Bislang hatte Daimler beim Sprinter mit Volkswagen zusammen gearbeitet, um die Entwicklungs- und Herstellungskosten niedrig zu halten. Die kommende Generation des Sprinter wird wieder eine reine Mercedes-Entwicklung. Volkswagen hat den Crafter bereits neu aufgelegt.

Bei den Motoren gilt das ohnehin und auch in der aktuellen Generation. Wichtigster Motor im Sprinter dürfte künftig der neue 2,0-Liter-Diesel OM654 werden. Der ersetzt das alte OM651-Aggregat mit 2,14 Litern Hubraum. Ob es noch Sechszylinder geben wird, bleibt abzuwarten. Nominell verfügt OM 654 über ausreichend Leistung und Drehmoment, um die aktuellen V6-Diesel zu ersetzen. Klar ist auch: Der kommende Sprinter wird ab 2019 als eSprinter mit Elektroantrieb kommen.

Vor einigen Wochen zeigte Mercedes erste Skizzen vom kommenden Sprinter, der optisch näher an die V-Klasse rückt Vor einigen Wochen zeigte Mercedes erste Skizzen vom kommenden Sprinter, der optisch näher an die V-Klasse rückt Quelle: Daimler

Ein eSprinter und ein Sprinter mit Frontantrieb und mehr Platz

Außerdem gibt es erstmals einen Sprinter mit Frontantrieb. Dadurch wächst der Laderaum, weil der Ladeboden um acht Zentimeter abgesenkt werden kann. Wahlweise finde auch Passagiere mehr Kopffreiheit, schließlich gibt es den Sprinter auch vollbestuhlt. Insgesamt soll es den Sprinter in rund 1.000 verschiedenen Konfigurationen geben.

Nun wäre "adVANce" keine sehr umfangreiche Strategie, wenn der Sprinter nur durch einen neuen Innenraum und neue Motoren auffiele. Mercedes-Benz Vans verspricht, dass der Sprinter in der dritten Generation vom "reinen Fahrzeug zur Gesamtsystemlösung" wird. Vernetzung und Digitalisierung sind die Stichwörter. Will heißen: Beim Sprinter wurde die Hardware zur Internetanbindung in die Fahrzeug-Infrastruktur integriert. Hierzulande werden sogar die Basismodelle mit der Schnittstelle ausgeliefert.

Logistik- und Lieferunternehmen sollen ihre Sprinterflotte dadurch in die eigene IT-Infrastruktur einbinden können. So soll sich der Furhpark effizienter einsetzen lassen. Mercedes nennt das "Pro connect". Der Service ermöglicht zum Beispiel die Abfrage des aktuellen Tankfüllstandes oder den nächsten Ölwechsel und anstehende Inspektionstermine. Außerdem kann der Disponent Fahrzeuge einzelnen Fahrern zuweisen, die den Wagen per App öffnen können - ohne vorher im Büro den Schlüssel holen zu müssen. Das spart Zeit. Und das ist gerade in der Logistik bekanntlich Geld.

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Avatar von HeikoMT
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