Wer gern auffällt, macht mit einem Pick-up nichts falsch und gehört auch zur Zielgruppe von Mercedes-AMG. Trotzdem schließt AMG-Chef Tobias Moers eine AMG-X-Klasse aus.
Affalterbach – Mercedes‘ neuer Pick-up X-Klasse ist ein großer, starker Benz, und besonders starke Mercedes stammen üblicherweise beim Haustuner AMG. Ein Performance-Pick-up nach dem Vorbild des Ford Ranger Raptor wäre da doch eine gute Idee? Schließlich werden Pick-ups nicht nur als Arbeitstiere gekauft. Die robusten Pritschen beeindrucken durch schiere Größe (in diesem Fall: 5,34 m Länge, 1,81 m Höhe) und bieten erhebliches Imponierpotenzial. Gerade die X-Klasse von Mercedes soll durchaus auch Lifestyle-Kunden ansprechen. Obwohl gerade die Performance-Tochter gut von Autos mit Imponierpotenzial lebt: Bei AMG in Affalterbach sieht man für eine Mercedes X-Klasse mit Werkstuning offenbar keinen Bedarf. AMG-Chef Tobias Moers schließt eine Mercedes-AMG X-Klasse kategorisch aus. „Es wird keine X-Klasse von AMG geben, niemals“, sagte der Manager bei der Präsentation des AMG GT-Viertürers in Texas. Dabei geht es Moers offenbar nicht um fehlende Entwicklungsressourcen im Verhältnis zu den erwartbar niedrigen Stückzahlen eines solchen Modells. Auch der wenig sportliche Aufbau der X-Klasse mit hoher Bodenfreiheit, hoher Nutzlast und Leiterrahmen wäre wohl kein unüberwindbares Hindernis. All das hält Mercedes-AMG schließlich nicht davon ab, seit 1999 eine eigene Version der Mercedes G-Klasse auf die Räder zu stellen. Werkstuner: Kulturen passen nicht zusammenVielmehr sieht AMG-Chef Moers offenbar wenig Chancen auf eine erfolgreiche Kooperation mit dem Hersteller der X-Klasse. Das Modell basiert auf dem Nissan-Pick-up Navara und wird für Europa im Nissan-Werk Barcelona sowie für Lateinamerika im Renault-Werk Córdoba (Argentinien) produziert. „Die AMG-Kultur würde schwer mit den Unternehmenskulturen von Nissan und Renault zusammenpassen“, sagt Moers. Auch ohne AMG-Behandlung ist die Mercedes X-Klasse bereits der teuerste Pick-up seiner Klasse. Die aktuell stärkste erhältliche Motorisierung ist ein 3,0-Liter-Sechszylinder-Diesel aus Daimler-Entwicklung mit 258 PS. Der Mercedes X 350 d 4Matic startet laut aktueller Preisliste mindestens 53.359,60 Euro.
******* In eigener Sache: Vom 20.-27. September läuft die IAA 2018 für Nutzfahrzeuge in Hannover. MOTOR-TALK hat alle Infos zur größten Lkw-Show der Welt gemeinsam mit den Herstellern aufbereitet. Mehr dazu findet Ihr hier. |