Einen Cayenne Diesel hat Porsche aktuell nicht im Programm. Dafür startet der Plug-in-Hybrid: Erste Fahrt im großen SUV mit Strom-Unterstützung und 462 PS.
Montpellier – Ehrlich sind die Porsche-Leute ja. Bei der Entwicklung der Hybrid-Version des Cayenne ging es nicht vorrangig um den Verbrauch, sagen sie. „Leistungsorientierte Hybridstrategie“ heißt ihr Bestreben, das SUV mit einem Elektromotor schneller zu machen: Der Stromschub kommt vor allem der Durchzugskraft zugute. 700 Newtonmeter Systemdrehmoment und 462 PS Systemleistung stehen im Datenblatt. Damit liegt der E-Hybrid nur 70 Newtonmeter und 88 PS hinter dem fast 50.000 Euro teureren Cayenne Turbo – dem Flaggschiff der Cayenne-Familie mit einem 4,0-Liter-V8 und ohne Hybrid. Porsche Cayenne E-Hybrid: Lieber Schub als sparsam Eine ausgeklügelte Elektronik sorgt dafür, dass im Hintergrund die Batterie ganz nebenbei immer gefüllt gehalten wird. Ihr Ladezustand darf nicht unter einen bestimmten Wert sinken. Denn ohne Strom würde das Fünf-Meter-SUV zum übergewichtigen Kloß werden. Der 340-PS-Benziner stammt aus dem Basismodell. Im E-Hybrid mit leeren Akkus müsste er 300 zusätzliche Kilos bewegen. Das wäre nicht sonderlich agil, zumindest nicht nach Porsche-Maßstäben. Entsprechend fordert das Spaßerlebnis im Cayenne den Akku. Der ist größer als im Vorgänger. Er speichert jetzt 14,1 Kilowattstunden – genug für 44 Kilometer rein elektrische Reichweite. Oder viele Kilometer zur Unterstützung des Verbrenners. Der revanchiert sich, indem er den Akku nachlädt, wenn er ein paar PS übrig hat. Das ist nicht effizient. Aber, wie gesagt: Darum geht es Porsche nicht vorrangig, sagt Porsche. Der Cayenne E-Hybrid kostet mindestens 90.000 Euro. Die wenigsten Interessenten werden sich also davon schocken lassen, dass der Blechriese manchmal ein paar Liter mehr verbraucht. Das tut er spätestens, wenn man ihn mit 253 km/h über die Autobahn scheucht. Nicht so durstig wie angenommen Im Alltagsbetrieb kann so ein Cayenne elektrisch ordentlich Strecke machen. Besonders dann, wenn die Strecken kurz sind. Und nur dann, wenn der Chef am Steuer mitspielt. Als Fahrmodus empfiehlt sich „Hybrid Auto“, Sprints zwischen zwei Ampeln müssen ausfallen. Es macht trotzdem Spaß, in einem Cayenne Sprit zu sparen. Hilfreich ist, dass er das typische „Segeln“ beherrscht. Wird der Gasfuß entlastet, koppelt sich der Benziner in Bruchteilen von Sekunden vom Antrieb ab. Der Fahrer merkt von dem ständigen Wechselspiel der Elektronik wenig. Das gilt auch für das Zusammenspiel mit dem Navigationssystem. Der Cayenne berechnet Fahrstil, Entfernung bis zum Ziel oder auch die Beschaffenheit des gerade befahrenen Geländes. Daraus ermittelt er automatisch die jeweils sinnvollste Antriebsart. Es geht also nicht nur um Leistung, sondern auch um das effiziente Fortkommen. Na also, geht doch. Lange Aufpreisliste mit vielen Extras Ebenfalls verfügbar: Helfer, die das Rückwärtsfahren mit Anhängern steuern oder beim Öffnen der Türen vor Verkehr von hinten warnen. Demnächst wird das ferngesteuerte Einparken per Smartphone-App möglich sein. Der Cayenne ist ein SUV, das vor allem mit Raumgefühl, Sitzposition und Komfort punktet. Einen Diesel bietet Porsche noch nicht wieder an. Der Hybrid könnte eine Alternative sein. Bei der Limousine Panamera ist er das offenbar bereits: Der Hybrid-Anteil liegt hier bei gut 60 Prozent. Porsche Cayenne E-Hybrid: Technische Daten
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