Auf Österreichs Autobahnen darf künftig schneller gefahren werden. In einem Pilotversuch soll auf zwei Autobahnabschnitten die Höchstgeschwindigkeit angehoben werden.
Wien - In Österreich wird gegen den Europa-Trend auf zwei Autobahnabschnitten die erlaubte Geschwindigkeit testweise auf 140 km/h angehoben. Auf den Strecken der Autobahn A1 mit insgesamt 120 Kilometern Länge darf ab August tagsüber schneller gefahren werden, wie Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) am Dienstag mitteilte. Seit 1974 beträgt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf Österreichs Autobahnen 130 km/h. Inzwischen seien die Fahrzeuge jedoch viel sauberer und sicherer geworden, meinte Hofer. Es handle sich um ein Pilotprojekt, das zunächst ein Jahr dauern solle. "Wenn der Pilotversuch funktioniert, die Verkehrssicherheit weiter gegeben ist und die Messwerte in Ordnung sind, dann wäre das Ziel, auch auf anderen Streckenabschnitten die neue Höchstgeschwindigkeit zu erlauben", sagte Hofer weiter. Dafür infrage kämen allerdings weniger als die Hälfte der Autobahnkilometer der Alpenrepublik. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) kritisierte die Zunahme des Bremsweges. Außerdem sei der Spritverbrauch höher und damit stiegen auch die klimaschädlichen CO2-Emissionen. Eine Anhebung des Tempolimits ist in Österreich bereits seit vielen Jahren im Gespräch. Hauptsächlich wird dieses Thema von Parteien des rechten Spektrums besetzt. Von 2006 bis 2007 wurde auf Drängen der Rechtspartei BZÖ eine Teststrecke eingerichtet. Auf 12 Kilometern durfte damals sogar bis 160 Kilometer pro Stunde das Gaspedal gedrückt werden. Was etwa 4,5 Minuten Fahrspaß bedeutete.
Quelle: dpa |