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Unu Elektroroller im Test: Technische Daten, Preis - Flüsterleise durch die Großstadt

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Leise, schnell und günstig: Elektroroller sind wie gemacht für die Großstadt. Unsere Autorin hat den Unu für kurze Zeit gegen ihre Vespa getauscht. Ein Fahrbericht.

Unu Elektroroller im Test: Unumotors wurde 2013 in München gegründet, inzwischen sitzt die Firma in Berlin Unu Elektroroller im Test: Unumotors wurde 2013 in München gegründet, inzwischen sitzt die Firma in Berlin Quelle: MOTOR-TALK

Von Svenja Goebel

Berlin - Optisch sind sie gar nicht mal so unterschiedlich. Die Vespa LX 50 versprüht Retro-Charme, der Unu Elektroroller auch. Sie laden zum Cruisen durch die sommerliche Großstadt ein. Doch wirklich retro ist eigentlich nur die himmelblaue Vespa. Unsere Autorin hat sie zwei Tage lang gegen den neuen Elektroroller eingetauscht.

Der ärgert die Nachbarn nicht: Leise surrend saust man davon Der ärgert die Nachbarn nicht: Leise surrend saust man davon Quelle: MOTOR-TALK

Vespa LX 50 gegen Unu: Laut und leise

Morgens wird die himmelblaue Vespa LX 50 erst einmal in eine Nebenstraße geschoben. Zu laut dröhnt sie, falls sie überhaupt anspringt. Das tut sie selten auf Anhieb. Unzählige Male muss der Kickstarter getreten werden, weil Anlasser und Zündkerze rumzicken. Springt sie dann doch knatternd an, kann man sich sicher sein, dass auch der letzte Nachbar aus dem Bett getrieben wird. Gerade im Sommer, wenn alle Fenster offenstehen.

Mit dem Unu kann man auf gute Nachbarschaft bauen: Leise surrend saust man davon. Im morgendlichen Berufsverkehr schlängelt man sich emissionsfrei durch den dichten Verkehr. Der kleine Roller zieht einen mit ordentlich Schwung nach vorne und man lässt, zumindest kurzzeitig, alle anderen hinter sich. Das Drehmoment bei E-Rollern ist sofort verfügbar. Wenig später wird man allerdings wieder eingeholt. Viel mehr als 45 km/h sind (außer bergab mit Rückenwind) nicht drin. So wird man manchmal zum Verkehrshindernis.

Aber dafür kann Unu nichts, der Roller ist zulassungsfrei und darf nicht schneller fahren. Aber es reicht. An der nächsten Ampel hat man die Drängler meistens wieder neben sich.

Auf die Sitzbank passen beim neuen Modell jetzt zwei (schmale) Personen Auf die Sitzbank passen beim neuen Modell jetzt zwei (schmale) Personen Quelle: MOTOR-TALK

Unu Elektroroller mit dem kleinen Facelift

Unu ist eines der ersten deutschen Unternehmen, das elektrische Roller herstellt. 2013 in München gegründet, hat die Firma ihren Sitz nach Berlin verlegt. Neben Deutschland, Österreich und der Schweiz beliefert Unu seit diesem Jahr auch Frankreich und die Niederlande. Vor drei Jahren haben wir den Elektroroller Unu schon einmal getestet. Nun hat das Unternehmen ihn überarbeitet.

Neu am Unu ist die Sitzbank, die dank ein paar zusätzlicher Zentimeter Platz für eine weitere Person bietet.

Die alten Akkus von Panasonic flogen raus, jetzt vertraut Unu LG. Lieferzeiten von aktuell (zur Sommerzeit) 5 bis 7 Wochen sollen damit auf im Herbst auf 3 Wochen verkürzt werden. Weiterer Schwachpunkt, der ausgebessert wurde: Die Lüftung des alten Ladegeräts war recht laut. Der Unu lädt jetzt flüsterleise ohne Lüfter. Der Roller und alle seine Bestandteile kommen aus China, Technik und Entwicklung finden überwiegend in Deutschland statt. Motor, Steuerung und Service übernimmt Bosch.

Der Akku sitzt unter der Sitzbank, ein Helmfach gibt es nicht Der Akku sitzt unter der Sitzbank, ein Helmfach gibt es nicht Quelle: MOTOR-TALK

Motorisierung je nach Fahrergewicht

Mit Akku bringt Unu 67 Kilogramm auf die Waage. Drei Motoren stehen zur Auswahl, mit 1.000, 2.000 oder 3.000 Watt. Je bergiger die Gegend und je schwerer der Fahrer, desto mehr Leistung sollte man einplanen. Und, klar: mehr Leistung heißt bessere Beschleunigung. Am Topspeed ändert sich nichts, alle Unus fahren etwa 45 bis 50 km/h schnell.

Mit einer Ladung schafft man rund 50 Kilometer, eine zweite Batterie zum Aufpreis von 700 Euro verdoppelt die Reichweite. Etwa acht Kilo wiegen die Lithium-Ionen-Akkus, im Herbst und Winter sollte man sie mit in die Wohnung nehmen, sie sind kälteempfindlich. Eine Schnellladefunktion gibt es leider auch im neuen Modell nicht. Innerhalb von zwei Stunden ist der Akku zu 70 Prozent geladen, nach fünf Stunden ist er voll.

Ein Helmfach gibt es im Unu nicht, der Kopfschutz muss am Sitz angeschlossen werden. Unter der Sitzbank sitzt der Akku. Ein Topcase kann man nachrüsten, ein Haken für Taschen und Rucksäcke ist vorhanden. Unu setzt mehr auf Style als auf praktische Werte. Sieben Farben stehen für die Karosserie zur Auswahl, drei für den Sitzbezug.

Preis und Kosten: Günstig im Betrieb

Unu Elektroroller im Test: 100 gefahrene Kilometer kosten etwa 80 bis 90 Cent Stromkosten Unu Elektroroller im Test: 100 gefahrene Kilometer kosten etwa 80 bis 90 Cent Stromkosten Quelle: MOTOR-TALK Unu verlangt für den Basis-Unu mit 1.000 Watt-Motor 1.800 Euro, der 2.000-Watt-Unu ist ab 2.300 Euro erhältlich. Für die Version mit 3.000 Watt muss man mindestens 2.900 Euro hinlegen. Inklusive Zusatzakku, spezieller Wunschfarbe und passendem Helm werden 3.800 Euro daraus.

Nich gerade wenig Geld, vergleichbare Elektroroller bewegen sich jedoch in ähnlichem Rahmen. Der Gekko V2 von SXT etwa kostet mit 1.200 bis 2.000 Watt 2.500 Euro. Er kommt wie der Unu mit einem acht Kilogramm leichten Lithium-Ionen-Akku. Eine vollständige Aufladung wird bei 3 bis 6 Stunden angesetzt.

Was alle Elektroroller gemeinsam haben: Die laufenden Kosten sind gering. Für 100 gefahrene Kilometer muss man etwa 80 bis 90 Cent an Stromkosten rechnen. Bei der Vespa werden etwa 4 Euro für dieselbe Strecke fällig.

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