Berichte der US-Autokonzerne nach dem 1. Quartals: Ford greift zu drastischen Sparmaßnahmen. GM brechen die Gewinne ein, Fiat Chrysler meldet Fortschritte bei der Entschuldung.
Detroit - die „Big Three“ aus der amerikanischen Auto-Hauptstadt Detroit haben ihre Zwischenberichte nach Ablauf des ersten Quartals 2018 vorgelegt – und senden dabei sehr unterschiedliche Botschaften. Drastische Veränderungen will Ford-Chef Jim Hackett seinem Konzern zumuten, obwohl der Gewinn zu Jahresbeginn kräftig stieg. Bis 2022 will Ford 25,5 Milliarden US-Dollar einsparen. Im Herbst waren noch 14 Milliarden Dollar als Ziel ausgegeben worden. Die Produktpalette in den USA wird zusammengestrichen: Die einzigen Pkw, die Ford nach dem nächsten Modellwechsel im Angebot belassen will, sind der Focus und der Mustang. Alle andere Pkw-Baureihen sollen zu Lasten von SUV und Pick-up-Trucks entfallen. Geschäftsbereiche mit unterdurchschnittlicher Leistung, die nicht "fit gemacht" werden könnten, erhielten schlicht kein Geld mehr. "Wir werden das Kapital umschichten", sagte Hackett zu dem drastischen Schritt. Einen Ausstieg aus nicht rentablen Märkten schloss er ebenfalls nicht aus. Bei Anlegern kamen der Finanzbericht und die Ankündigung, den Sparkurs zu forcieren, gut an. Die Aktie legte nachbörslich um 2,7 Prozent zu. FCA: Deutlich weniger SchuldenQuelle: dpa/Picture Alliance Fiat Chrysler (FCA) hat im ersten Quartal nicht ganz so stark von der US-Steuerreform profitiert wie erhofft. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte im Zeitraum Januar bis März um 5 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Beobachter hatten mit rund 1,8 Milliarden Euro gerechnet. Immerhin: die Steuerreform brachte FCA 164 Millionen Euro an Steuerersparnissen. Seinem Ziel, Fiat Chrysler vor seinem Austritt komplett von Schulden zu befreien, ist Noch-Chef Sergio Marchionne nähergekommen. Bis Ende März war der Nettoschuldenstand im Vorjahresvergleich um mehr als 45 Prozent auf 1,31 Milliarden Euro gesunken. Die an der Mailänder Börse notierte Aktie des Autobauers lag nach starken Schwankungen. zuletzt mit knapp 2 Prozent im Plus. GM: Hohe SonderkostenBeim größten US-Autobauer General Motors (GM) führten hohe Sonderkosten und Produktionsausfälle zu einem Gewinneinbruch. Im ersten Quartal sackte der Gewinn aus dem laufenden Geschäft verglichen mit dem Vorjahr um rund 60 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar (0,9 Mrd Euro) ab. Als Hauptgrund nannte GM eine Abschreibung wegen der Schließung eines Werks in Südkorea, die mit fast einer Milliarde Dollar vor Steuern zu Buche schlug. Doch auch die Erlöse aus dem fortgeführten Geschäft sanken um drei Prozent auf 36,1 Milliarden Dollar. Wegen einer geplanten Erneuerung der Modellpalette hatte GM die Produktion in den USA gedrosselt. Der Konzern bereitet eine Pick-up-Truck-Offensive vor und muss deshalb die Fertigung umstellen.
Quelle: dpa |