Das Auto wird in Deutschland immer häufiger zum Streitpunkt gerichtlicher Auseinandersetzungen. In NRW wird dabei häufiger vor Gericht gezogen als in Bayern.
Hamburg - Meinungsverschiedenheiten im Straßenverkehr sind einer der Haupt-Streitpunkte, weswegen Deutsche vor Gericht ziehen. Mehr als jeder vierte Konflikt entsteht in diesem Bereich, wie der „Streitatlas“ der Rechtschutzversicherung Advocard unter 1,7 Millionen Auseinandersetzungen ermittelt hat. Die Studie sagt auch, welche Landkreise und Bundesländer besonders zänkisch sind. Im Kreis Cloppenburg geraten Autofahrer demnach besonders häufig aneinander, die niedersächsische Provinz liegt an der Spitze der Top-Ten der streitlustigsten Landkreise: Etwa zwölf Verkehrsstreitigkeiten gibt es hier pro 100 Einwohner jährlich. Darauf folgen die hessischen Kreise Limburg-Weilburg (10,6) und Wiesbaden (10,5). Auf Bundeslandebene sind Nordrhein-Westfalen – das Bundesland mit dem höchsten Verkehrsaufkommen – und Brandenburg mit acht Streitigkeiten pro 100 Einwohner Spitzenreiter, gefolgt vom Saarland (7,8). Am friedlichsten sind die bayrischen Straßen, hier gibt es die wenigsten Konflikte. Hauptgründe für den Zoff in Verkehrssachen sind mit etwa je einem Drittel Unfälle und Geschwindigkeitsüberschreitungen. Außerdem ziehen Autofahrer häufig wegen Mängeln beim Autokauf vor Gericht (16%). Die Streitlust scheint sich zu intensivieren: Innerhalb von zwei Jahren ist die Anzahl der Verkehrsstreitigkeiten um 28 Prozent gestiegen, eine Steigerungsrate die der Streitatlas in keinem anderen Rechtsbereich verzeichnet. Quelle: SP-X |