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Volkach: Sanduhr statt Parkschein - Kurzzeitparken "in den Sand" gesetzt

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Für komplizierte Probleme braucht es komplizierte Lösungen. Und für einfache Probleme eben einfache. Im bayerischen Volkach gibt es jetzt Sanduhren statt Parkscheiben.

Für Kurzzeitparker: 15 Minuten Parkzeit gewährt die Sanduhr nach dem Umdrehen Für Kurzzeitparker: 15 Minuten Parkzeit gewährt die Sanduhr nach dem Umdrehen Quelle: Picture Alliance

Volkach - Langsam rieselt es in den unteren Teil der Sanduhr. Wenn das letzte Sandkorn durch ist, ist die Parkzeit abgelaufen. Die bayerische Stadt Volkach hat vor einem Jahr nach mehreren anderen Versuchen ein simples Konzept für Kurzzeit-Parker in der Innenstadt eingeführt: die Sanduhr im Seitenfenster. Nun hat der Bürgermeister ein positives Fazit gezogen: "Es hat sich gelohnt. Das Konzept wird von der Bevölkerung und vom Handel gut angenommen", sagt Peter Kornell (Freie Wähler) dazu.

Er leitet seit 2002 die Geschicke des 9.000-Einwohner-Städtchens. Er hat für reibungsloses Parken auf den rund 200 Stellplätzen schon einiges ausprobiert: zwei Stunden Parken mit Parkscheibe. "Das haben vor allem die Angestellten der Innenstadt-Geschäfte genutzt. Und die Parkplätze für die Kunden waren so besetzt." Zwei Stunden Parken mit Ticket aus dem Automat. "Da haben sich die Gewerbetreibenden beschwert, weil das für ihre Kurzzeitkunden zu umständlich war." Auch eine Lösung mit Gutscheinen bewährte sich nicht. Eine "Brötchentaste" für Kurzparker am Parkautomat schaffte es nicht durch den Stadtrat.

Warum kompliziert, wenn's auch einfach geht?

Nach mehreren anderen Versuchen wurde ein ganz simples Konzept eingeführt - die Sanduhr im Seitenfenster Nach mehreren anderen Versuchen wurde ein ganz simples Konzept eingeführt - die Sanduhr im Seitenfenster Quelle: Picture Alliance Und dann kam jemand vom Gewerbeverband mit der Sanduhren-Idee von einem Ausflug aus Kirchheim unter Teck (Baden-Württemberg) zurück. Die Idee wurde für gut befunden und ging einstimmig durch den Stadtrat. "Die einzige Schwierigkeit war, eine Sanduhr für 15 Minuten zu finden. Also sind wir auf Sanduhren-Jagd gegangen", sagt Marco Maiberger, Chef der Volkacher Touristinformation. Am Ende wurden die Franken fündig und haben 5000 Uhren mit Saugnapf bestellt und mit dem Volkach-Logo bedrucken lassen. Die Kosten von rund 8000 Euro haben sich der Gewerbeverband und die Tourismuszentrale geteilt.

Rund die Hälfte der Uhren ist mittlerweile für je vier Euro verkauft. Die Kosten seien damit nahezu wieder reingeholt worden. "Und seitdem haben sich die ganzen Diskussionen von früher à la "aber ich wollte nur mal schnell ..." in Luft aufgelöst", sagt Bürgermeister Kornell. Auch in anderen Kommunen werden Sanduhren erfolgreich eingesetzt.

 

 

Quelle: dpa

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