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Lexus LS 500h (2018) im Test: Technische Daten, Preis - Mehr Sparen als Spaß im neuen Lexus LS

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Lexus verabschiedet sich beim Topmodell LS vom Achtzylinder. Der neue LS 500h fährt mit V6 und zwei Elektromotoren. Vernünftig. Aber auch ein bisschen schade.

Lexus LS 500h (2018) im Test: Hierzulande selten, im Oman gibt es Lexus fast wie Sand in der Wüste Lexus LS 500h (2018) im Test: Hierzulande selten, im Oman gibt es Lexus fast wie Sand in der Wüste Quelle: Lexus

Von Michael Specht

Maskat - Wer im Oman unbedacht über die Straße geht, hat gute Chancen, von einem Lexus überfahren zu werden. In keinem anderen Land wimmelt es derart von den Modellen der Toyota-Tochter. Der Verkaufsraum des Händlers in der Hauptstadt Maskat war nach Fertigstellung der größte und imposanteste im Nahen Osten.

Lexus läuft. Unsere Frage nach dem gerade eingetroffenen, neuen Topmodell LS 500h beantwortet der Geschäftsführer mit „Ausverkauft!“. Von solchen Zuständen träumt man bei Lexus in Deutschland. Knapp 2.500 Autos wurden 2016 verkauft. Die Oberklasselimousine LS weist das KBA nur unter „Sonstige“ aus, zusammen mit den Coupés LC und RC wurden 101 Autos neu zugelassen.

Bei der fünften Generation wird es Lexus-Händlern nicht unbedingt leichter fallen, S-Klasse- oder Siebener-Fahrer zu überzeugen. Der LS wartet zwar mit vielen technischen Highlights auf. Doch die haben Audi, BMW oder Mercedes auch an Bord. Manchen wird das Design locken – oder abstoßen. Egal dürfte der aggressiv gestaltete Grill nur Wenigen sein.

Der neue Lexus LS basiert auf der globalen Luxusarchitektur von Lexus GA-L, genau wie der Sportler LC Der neue Lexus LS basiert auf der globalen Luxusarchitektur von Lexus GA-L, genau wie der Sportler LC Quelle: Lexus

Lexus LS 500h: 3,5-Liter-V6 mit 299 PS und zwei E-Motoren

Übers Fahrverhalten sollte es keine zwei Meinungen geben. Der LS steht auf der globalen Architektur für Luxus-Fahrzeuge GA-L. Die beeindruckte uns schon im Coupé LC, im LS nicht weniger. Auf den herrlich leeren und kurvenreiche Bergstraßen des Oman wirkte die Limousine deutlich leichter als sie ist. 2,2 Tonnen wiegt das Schiff? Merkt man nicht. Außerdem lenkt der LS präzise und feinfühlig und fährt so geschmeidig wie eine S-Klasse. Ab der Ausstattungslinie Executive gehört eine adaptive Luftfederung zum Serienumfang. Die macht ihren Job ausgezeichnet.

Weniger Spaß kommt beim Antrieb auf. Lexus baut einen 3,5-Liter-Saugmotor mit 299 PS unter die Haube. Zwei Elektromotoren unterstützen und bringen den LS auf insgesamt 359 PS Systemleistung. Klingt gut. Bis man die Leistung fordert. Wer kräftigen Punch erhofft, wird enttäuscht. Ein großer Teil der Kraft scheint in den Planetenrädern der Multi-Stage-Hybrid-Automatik hängen zu bleiben.

Gleichzeitig passt das raue Klangbild nicht zum Premiumanspruch der Oberklasse-Limousine. Unter Last wirkt der V6 angestrengt. Souveränität geht anders. Und es ging auch mal anders. Doch in der neuen Generation verzichtet Lexus auf den Achtzylinder. Er passte optimal zum Vorgänger, souverän, geschmeidig und mit feinem, sonorem Sound. Luxussegment eben.

Der Lexus LS streckt sich auf 5,24 Meter. Eine Version mit kürzerem Radstand bietet Lexus nicht mehr an Der Lexus LS streckt sich auf 5,24 Meter. Eine Version mit kürzerem Radstand bietet Lexus nicht mehr an Quelle: Lexus

Lexus LS 500h Verbrauch: 6,2 Liter laut Norm

Aber, bitte. Dieser Lexus will Sparer sein, kein Sportler. Reisen statt rasen, dafür ist der LS gemacht. Das entspannt ja auch. Und 6,2 Liter Verbrauch nach NEFZ klingen toll für ein Auto der Größe. Die acht bis neun Liter, die im Alltag drin sein dürften, ebenfalls. 5,24 Meter misst der neue LS in der Länge. Der Radstand wuchs im Vergleich zum Vorgänger um 35 Millimeter. Das verschafft den Gästen im Fond etwas mehr Beinfreiheit.

Wer dort häufig sitzen will, wo es langgeht, dem sei der „Ottoman“ empfohlen. Per Knopfdruck fährt der Beifahrersitz fährt nach vorne, die Rücksitzlehne neigt sich, die lange Beinauflage fährt aus.

Hinterm Lenkrad geht es dafür vergleichsweise sportlich zu. Vor dem Fahrer das Cockpit mit einem großen digitalen Rundinstrument, rechts ein großes Zentraldisplay, darunter die breite Mittelkonsole mit dem kleinen Automatikhebel und dem Lexus-typischen Touchdisplay. Richtig edel: die geschwungene Zierleiste mit den dünnen Metallstreifen, die sich in voller Breite über das Armaturenbrett und die Lüftungsauslässe ziehen. Lexus ist Luxus. Alles im LS wirkt top verarbeitet, die Materialien sehen toll aus und fühlen sich teuer an.

Der Fahrer-Blick fällt im Lexus LS auf ein konzentriertes Cockpit mit digitalem Rundinstrument Der Fahrer-Blick fällt im Lexus LS auf ein konzentriertes Cockpit mit digitalem Rundinstrument Quelle: Lexus

Der Lexus LS weicht Fußgängern aus

Bei Sicherheit und Assistenzsystemen fährt der LS auf Höher der Zeit. Der 500h folgt auf der Autobahn brav dem Vordermann, hält die Spur, liest Verkehrszeichen und kann automatisch überholen. Er verzögert vor Kurven selbstständig, falls die Geschwindigkeit nicht zum Radius passt. Er vermeidet per Notbremsung Auffahrunfälle in der Stadt, ist rundum mit Kameras bestückt und sieht beim Rückwärtsausparken sowohl den Querverkehr als auch ein eventuell hinter dem Wagen spielendes Kind. Als bislang einziges Auto auf der Welt – sagt zumindest Lexus – bremst der LS nicht nur automatisch, falls ein Fußgänger auf die Fahrbahn tritt, im letzten Moment weicht der Wagen auch aus, wenn ein Zusammenstoß nicht mehr vermieden werden kann. Ausprobieren wollten wir das nicht.

Zum Marktstart im Januar 2018 bietet Lexus den LS zunächst nur als 500h ab 93.300 Euro an. Mit Allradantrieb und Luxury-Line-Ausstattung landet man bei 134.900 Euro. Etwas später im Frühjahr reicht Toyotas Premium-Tochter den V6 als Biturbo und ohne Hybrid nach. Der leistet 418 PS und sollte sportlicher zu Werke gehen als der Hybrid. Ob man noch einen Plug-in-Hybrid auf die Räder stellt, lässt Lexus offen. Möglich wär’s. Als ziemlich sicher dagegen gilt, dass der LS ab 2020 mit einen Brennstoffzellen-Antrieb unterwegs sein wird.

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Technische Daten Lexus LS 500h

  • Motor: 3,5-Liter-Sechszylinder-Benzin-Hybrid
  • Systemleistung: 359 PS (264 kW)
  • Drehmoment Verbrenner: 350 Nm bei 5.100 U/min
  • Drehmoment E-Motor: 300 Nm
  • Getriebe: Multistage-Hybrid-Getriebe, Hinterradantrieb
  • 0-100 km/h: 5,4 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
  • Verbrauch: 6,2 l/100 km
  • CO2: 144 g/km
  • Länge: 5,235 m
  • Breite: 1,900 m
  • Höhe: 1,450 m
  • Leergewicht: 2.175 kg
  • Kofferraum: 430 l
  • Preis: ab 93.300 Euro
  • Marktstart: 20. Januar 2018
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