Dreitürer sind out, Sport-Kombis sind in. Findet auch Kia und bringt mit dem Proceed eine Mischung aus Kombi und Coupé. Erste Fahrt im neuen Crossover.
Von Michael Specht Frankfurt – Kleines Fakten-ABC für das Für und Wider von Dreitürern in der Kompaktklasse: 5 Prozent aller angebotenen Golf VII bei mobile.de sind Dreitürer. Beim Kia Ceed, pardon, "pro_cee’d" sind es immerhin 10 Prozent. Aber auch nur 260 Fahrzeuge, die im Angebot sind. Erfolglosigkeit killte schon immer die schönen Baureihen. Wo Preis-Leistung eine größere Rolle spielt als Design-für-Geld. Also sucht Kia mit der neuen Generation des Kompaktwagens den Kompromiss: Der neue Proceed schreibt sich nicht nur leichter, er kann auch besser mehr einladen. Fünf Türen, eine davon als Heckklappe, eingefügt in eine schwungvoll gestaltete Karosserie, sollen Nutzwert und Schönheit miteinander kombinieren. Kia Proceed GT: Sport-Kombi statt Dreitürer Und jetzt Kia. Schon die Studie im vorigen Jahr auf der Frankfurter IAA sorgte für Aufsehen – flach, schlank und geschmeidig. Die Serienversion ähnelt dem Konzeptauto in vielen Details. Das Heck mit dem durchgehenden Leuchtband erinnert ein wenig an den Porsche Panamera. Schönheit liegt im Auge des Betrachters, doch Praktikabilität ist faktenbasiert. So übertrifft der Kofferraum des Proceed mit 594 Litern jenen des Mercedes CLA Shooting Brake deutlich (plus 99 Liter). Zudem lassen sich die Rücksitzlehnen im Verhältnis 40:20:40 teilen. Es gibt Stauraum unter dem Ladeboden und ein Schienensystem auf ihm. Nur die hohe Ladekante gehört nicht zu den besten Seiten des geöffneten Hecks. Als GT kommt der ProCeed mit 204 PS Dazu bekommt er Passendes unter die Haube, zumindest als Proceed GT: Den gibt es ausschließlich mit dem stärksten Vierzylinder im Programm. Der leistet 204 PS aus 1,6 Litern Hubraum. Klar, dass er mit dem Shooting Brake wenig Mühe hat, zumal er sein maximales Drehmoment von 265 Newtonmetern schon bei 1.500/min ins Getriebe schickt. Wer es akustisch etwas dynamischer angehen lassen will, drückt den Sportknopf auf der Mittelkonsole. Soundklappen im Auspuff bedröhnen den Rest. Das Fahrverhalten gefällt. Die Abstimmung tendiert zu sportlich-straff, ohne beim Komfort zu knausern. Der Proceed rollte dazu intensiv über deutsche Autobahnen und den Nürburgring. Das neue Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen arbeitet zügig und komfortabel. Innen wird der Kia Proceed hübscher Engagiert zeigt sich der koreanische Hersteller bei den alternativen Antriebskonzepten. So sollen alle Ceed-Modelle in den nächsten zwei Jahren mit dem 48-Volt-Mildhybridsystem ausgestattet sein, Diesel wie Benziner. Einen Anfang mit dieser Technik machte man dieses Jahr bereits mit dem Sportage. Kombi und Crossover fahren außerdem mit einem Plug-in-Hybrid. Und spätestens Ende 2020 wird es innerhalb der Ceed-Baureihe ein Derivat auch als vollelektrische Variante geben. Aus der Kia-Ceed-Familie wird ein Quartett Mit dem Proceed erweitert Kia seine Kompaktfamilie auf drei Modelle. Vorerst. Denn eine vierte Baureihe soll 2019 folgen. Weil man sich auf Abenteuer wie Cabrio und Coupé nicht mehr einlässt und gleichzeitig den Ceed-Absatz in Europa von jetzt jährlich rund 70.000 auf über 100.000 erhöhen will, lässt sich an vier Fingern abzählen, um welche Fahrzeugkategorie es sich bei Ceed Nummer vier handelt wird. Nicht zuletzt sehen die Kia-Strategen, wie viel Erfolge das Golf-SUV-Derivat T-Roc feiert. Technische Daten Kia Proceed GT
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