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Kia Proceed GT (2019) im Test: Technische Daten, Kofferraum - Mit dem Proceed macht Kia auf Cool

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Dreitürer sind out, Sport-Kombis sind in. Findet auch Kia und bringt mit dem Proceed eine Mischung aus Kombi und Coupé. Erste Fahrt im neuen Crossover.

Kia Proceed GT (2019) im Test: Der Proceed ergänzt künftig die Kompaktwagen-Palette bei Kia Kia Proceed GT (2019) im Test: Der Proceed ergänzt künftig die Kompaktwagen-Palette bei Kia Quelle: Kia

Von Michael Specht

Frankfurt – Kleines Fakten-ABC für das Für und Wider von Dreitürern in der Kompaktklasse: 5 Prozent aller angebotenen Golf VII bei mobile.de sind Dreitürer. Beim Kia Ceed, pardon, "pro_cee’d" sind es immerhin 10 Prozent. Aber auch nur 260 Fahrzeuge, die im Angebot sind. Erfolglosigkeit killte schon immer die schönen Baureihen. Wo Preis-Leistung eine größere Rolle spielt als Design-für-Geld.

Also sucht Kia mit der neuen Generation des Kompaktwagens den Kompromiss: Der neue Proceed schreibt sich nicht nur leichter, er kann auch besser mehr einladen. Fünf Türen, eine davon als Heckklappe, eingefügt in eine schwungvoll gestaltete Karosserie, sollen Nutzwert und Schönheit miteinander kombinieren.

Kia Proceed GT: Sport-Kombi statt Dreitürer

Sieht schick aus, kann trotzdem was einladen: 594 Liter gibt Kia für den Proceed an Sieht schick aus, kann trotzdem was einladen: 594 Liter gibt Kia für den Proceed an Quelle: Kia Shooting Brakes nennen Marketingfans solche Autos. Ursprünglich als Jagdwagen erdacht haben sie ihren Ursprung in England. 1968 erschien zum Beispiel der Reliant Scimitar, 1971 verwirklichte Volvo das Konzept des zweitürigen Sportkombis im P1800 ES, besser bekannt als „Schneewittchensarg“. Berühmtester Vertreter der Neuzeit ist Mercedes. Die Schwaben kamen 2012 mit dem CLS Shooting Brake und schickten in verkleinerter Form 2014 den CLA mit ähnlicher Silhouette hinterher.

Und jetzt Kia. Schon die Studie im vorigen Jahr auf der Frankfurter IAA sorgte für Aufsehen – flach, schlank und geschmeidig. Die Serienversion ähnelt dem Konzeptauto in vielen Details. Das Heck mit dem durchgehenden Leuchtband erinnert ein wenig an den Porsche Panamera.

Schönheit liegt im Auge des Betrachters, doch Praktikabilität ist faktenbasiert. So übertrifft der Kofferraum des Proceed mit 594 Litern jenen des Mercedes CLA Shooting Brake deutlich (plus 99 Liter). Zudem lassen sich die Rücksitzlehnen im Verhältnis 40:20:40 teilen. Es gibt Stauraum unter dem Ladeboden und ein Schienensystem auf ihm. Nur die hohe Ladekante gehört nicht zu den besten Seiten des geöffneten Hecks.

Als GT kommt der ProCeed mit 204 PS

Die Front des Porceed GT unterscheidet sich nicht von der des "gewöhnlichen" Ceed GT Die Front des Porceed GT unterscheidet sich nicht von der des "gewöhnlichen" Ceed GT Quelle: Kia Nun gibt es bei Kia bereits einen Kombi auf Ceed-Basis, den Sportswagon. Er ist der biedere Bruder der Zwillinge. Beide nutzen die K2-Plattform, beide eint der Radstand von 2,65 Metern. Doch der Proceed ist 43 Millimeter flacher und 5 Millimeter länger als der Kombi, was ihn ein wenig agiler aussehen lässt.

Dazu bekommt er Passendes unter die Haube, zumindest als Proceed GT: Den gibt es ausschließlich mit dem stärksten Vierzylinder im Programm. Der leistet 204 PS aus 1,6 Litern Hubraum. Klar, dass er mit dem Shooting Brake wenig Mühe hat, zumal er sein maximales Drehmoment von 265 Newtonmetern schon bei 1.500/min ins Getriebe schickt. Wer es akustisch etwas dynamischer angehen lassen will, drückt den Sportknopf auf der Mittelkonsole. Soundklappen im Auspuff bedröhnen den Rest.

Das Fahrverhalten gefällt. Die Abstimmung tendiert zu sportlich-straff, ohne beim Komfort zu knausern. Der Proceed rollte dazu intensiv über deutsche Autobahnen und den Nürburgring. Das neue Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen arbeitet zügig und komfortabel.

Innen wird der Kia Proceed hübscher

Das schräge Heck unterscheidet den Proceed deutlich vom gewöhnlichen Ceed mit Kombiheck Das schräge Heck unterscheidet den Proceed deutlich vom gewöhnlichen Ceed mit Kombiheck Quelle: Kia Schon beim normalen Ceed gefällt uns der ansehnliche Innenraum. Den im Proceed GT pimpt Kia erwartungskonform mit roten Kontrastnähten, gebürstetem Metall und Sportsitzen, die im oberen Lehnenteil ein gesticktes GT-Zeichen tragen. Vorne geht die Sitzposition absolut in Ordnung, hinten wird es kompaktklassentypisch ein bisschen eng. Der Fußraum ist knapp, die Knie stoßen gegen die Vordersitzlehnen.

Engagiert zeigt sich der koreanische Hersteller bei den alternativen Antriebskonzepten. So sollen alle Ceed-Modelle in den nächsten zwei Jahren mit dem 48-Volt-Mildhybridsystem ausgestattet sein, Diesel wie Benziner. Einen Anfang mit dieser Technik machte man dieses Jahr bereits mit dem Sportage. Kombi und Crossover fahren außerdem mit einem Plug-in-Hybrid. Und spätestens Ende 2020 wird es innerhalb der Ceed-Baureihe ein Derivat auch als vollelektrische Variante geben.

Aus der Kia-Ceed-Familie wird ein Quartett

Die Rückleuchte mit durchgehender Lichtleiste am Proceed erinnert ein wenig an den Porsche Panamera Die Rückleuchte mit durchgehender Lichtleiste am Proceed erinnert ein wenig an den Porsche Panamera Quelle: Kia Wie viel der Proceed GT kosten soll, verrät Kia noch nicht. Als Orientierung hilft selbst ein Blick in Preisliste des Ceed Sportswagon nicht wirklich. Denn ihn gibt es nicht mit dem 204-PS-Motor, sondern maximal mit 140 PS. In der (höchsten) Platinum-Ausstattung kostet er 34.290 Euro. Der ProCeed dürfte sicher nochmals gut 3.000 bis 4.000 Euro darüber liegen – der Lifestyle-Zuschlag ist dann aber inklusive.

Mit dem Proceed erweitert Kia seine Kompaktfamilie auf drei Modelle. Vorerst. Denn eine vierte Baureihe soll 2019 folgen. Weil man sich auf Abenteuer wie Cabrio und Coupé nicht mehr einlässt und gleichzeitig den Ceed-Absatz in Europa von jetzt jährlich rund 70.000 auf über 100.000 erhöhen will, lässt sich an vier Fingern abzählen, um welche Fahrzeugkategorie es sich bei Ceed Nummer vier handelt wird. Nicht zuletzt sehen die Kia-Strategen, wie viel Erfolge das Golf-SUV-Derivat T-Roc feiert.

Technische Daten Kia Proceed GT

  • Modell: GT
  • Motor: 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner
  • Leistung: 150 kW (204 PS) bei 6.000 U/min
  • Drehmoment: 265 Nm bei 1.500-4.500 U/min
  • Getriebe: 7-Gang-Doppelkupplung, Frontantrieb
  • 0-100 km/h: k. A.
  • Höchstgeschwindigkeit: schneller als 200 km/h
  • Verbrauch: zirka 6,5 l/100 km
  • CO2: 14x g/km
  • Länge: 4,605 m
  • Breite: 1,800 m
  • Höhe: 1,422 m
  • Leergewicht: mehr als 1400 kg
  • Kofferraum: 594 bis mindestens 1.300 l
  • Preis: ca. 38.000 Euro

 

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