• Online: 2.440

Totes Tier nach Wildunfall nicht mitnehmen oder anfassen - Nach Wildunfall: Verletztes oder totes Tier nie mitnehmen

verfasst am

Ein Tier kommt selten allein: Wer in einen Wildunfall verwickelt ist, darf das Tier nicht einpacken, das ist Wilderei. Was sonst noch zu beachten ist, lest Ihr hier.

Im vergangenen Jahr gab es fast 230.000 Wildunfälle, die Zahl ist vergleichsweise stabil, doch die Sachschäden werden immer höher Im vergangenen Jahr gab es fast 230.000 Wildunfälle, die Zahl ist vergleichsweise stabil, doch die Sachschäden werden immer höher Quelle: dpa/picture-alliance

Berlin/München/Hannover - Autofahrer sollten nach einem Wildunfall nie die angefahrenen Tiere mitnehmen. Sie könnten sich der Wilderei schuldig machen. Außerdem besteht Infektionsgefahr, weshalb ein totes Tier auf keinen Fall ohne Handschuhe angefasst werden sollte. Darauf weisen der ADAC und der Deutsche Jagdverband (DJV) hin, die gemeinsam mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) eine neue Broschüre zum Thema erarbeitet haben.
Sollte das angefahrene Tier nach dem Unfall noch leben, sollten Fahrer zur Sicherheit Abstand halten und verletzten, flüchtenden Tieren nicht folgen. Sie sollten sich aber die Richtung merken, die das Tier eingeschlagen hat, damit ein Jäger es leichter finden kann.

Was nach einem Wildunfall zu tun ist


Für die meisten Wildunfälle sind Rehe verantwortlich Für die meisten Wildunfälle sind Rehe verantwortlich Quelle: dpa/picture-alliance Und so geht es richtig: Zunächst sollte die Wildunfallstelle mit Warnblinkern und Warndreieck abgesichert werden. Dann verständigen Autofahrer über den Notruf 110 unter Angabe ihres Standortes die Polizei, oder sie rufen einen Jäger an. Wichtig ist es, sich von offizieller Seite eine Wildunfallbescheinigung für die Versicherung ausfüllen zu lassen.
Besonders unfallträchtig sind den Autoren der Broschüre zufolge unübersichtliche Wald- und Feldränder in der Dämmerung. Die größte Gefahr droht in der Morgen- und Abenddämmerung, bei Nacht und bei Nebel - vor allem auf in Waldgebieten neugebauten Straßen.
Sieht ein Autofahrer Tiere am Straßenrand, so sollte er abblenden, hupen und bremsen. "Lenkrad festhalten, keine unkontrollierten Ausweichmanöver", raten die Autoren. Und: "Ein Tier kommt selten allein - Autofahrer sollen stets mit Nachzüglern rechnen."

Schäden durch Wildunfälle steigen


Mehr als 228.000 Wildunfälle hat es im vergangenen Jagdjahr bundesweit gegeben. Damit lagen die Zahlen ähnlich hoch wie im Jahr zuvor, wie der Deutsche Jagdverband (DJV) und der ADAC am Donnerstag in Hannover mitteilten. Ein Jagdjahr dauert vom 1. April bis zum 31. März. Die versicherten Sachschäden seien auf zuletzt rund 680 Millionen Euro gestiegen, hieß es. Die mit Abstand meisten Unfälle gehen laut DJV auf Rehe zurück (85,5 Prozent).
Jedes Jahr kommen den Angaben zufolge bis zu 20 Verkehrsteilnehmer bei Wildunfällen ums Leben, etwa 2.500 werden verletzt. Die Zahlen wurden anlässlich einer Fachtagung zur Wirksamkeit von Wildwarnreflektoren vorgestellt, die an Leitpfosten am Straßenrand angebracht sind und Schweinwerferlicht reflektieren.


Quelle: dpa

Avatar von MOTOR-TALK (MOTOR-TALK)
32
Hat Dir der Artikel gefallen? 2 von 2 fanden den Artikel lesenswert.
Diesen Artikel teilen:
32 Kommentare:
Avatar von Sitzheitzung "Dún na nGall"
Thu Dec 07 13:03:03 CET 2017

Wenn es tot ist, kommt es zum Abendessen auf den Tisch. Man will ja nicht verschwenderisch sein :D ;)

Avatar von Reifenfüller17298
Thu Dec 07 13:58:54 CET 2017

Das mit der Wilderei ist so pauschal natürlich nicht richtig. Liegt das Stück auf Gemeindegrund? Liegt es auf einer Landes- oder Bundesstraße? Eventuell sogar auf dem Grünstreifen einer Autobahn? Das ist alles juristisch anderes zu bewerten. Handschuhe sind immer gut, das gilt auch für verletzte Menschen. Daher befinden sie jene auch im Kfz Verbandskasten gemäß DIN.
Waidmannsheil, OpenAirFan

Avatar von Ascender "Amateur Rennfahrer"
Fiat
Thu Dec 07 14:26:07 CET 2017

Zitat:

Sie könnten sich der Wilderei schuldig machen.

Das macht Roadkill-Restaurants leider unmöglich.

:(

"Für die meisten Wildunfälle sind Rehe verantwortlich."

Falsch. Für die meisten Wildunfälle sind dämliche Autofahrer verantwortlich.

Avatar von Fensterheber133071
Thu Dec 07 14:44:39 CET 2017

Zitat:

@Ascender schrieb am 7. Dezember 2017 um 14:26:07 Uhr:



Zitat:

Sie könnten sich der Wilderei schuldig machen.

Das macht Roadkill-Restaurants leider unmöglich. :(

Eigentlich schade, den so frisch bekommt man es sonst nicht auf den Tisch. Und alles Bio.

Zitat:

@OpenAirFan schrieb am 7. Dezember 2017 um 13:58:54 Uhr:


Das mit der Wilderei ist so pauschal natürlich nicht richtig. Liegt das Stück auf Gemeindegrund? Liegt es auf einer Landes- oder Bundesstraße? Eventuell sogar auf dem Grünstreifen einer Autobahn? Das ist alles juristisch anderes zu bewerten. Handschuhe sind immer gut, das gilt auch für verletzte Menschen. Daher befinden sie jene auch im Kfz Verbandskasten gemäß DIN.
Waidmannsheil, OpenAirFan

Doch ist es. Es ist IMMER Jagdwilderei. Völlig egal wo das liegt. Wild gehört niemanden. Deswegen ist es ja Wild.

Zitat:

@IncOtto schrieb am 7. Dezember 2017 um 14:41:37 Uhr:


"Für die meisten Wildunfälle sind Rehe verantwortlich."

Falsch. Für die meisten Wildunfälle sind dämliche Autofahrer verantwortlich.

Denn Satz mit dem Autofahrer muss Du mir erklären . Springt dir ein Wildschwein vor die Räder , machst Du nicht mehr viel .

Ich sag ja, für die meisten.
Wer Nachts mit popeligen Halogenfunzeln mit 100 durch den Wald ballert, braucht sich darüber nicht zu wundern.

Avatar von slv rider "exG.A.S.T"
Thu Dec 07 15:34:29 CET 2017

halogen, xenon oder led beeindrucken weder das rot- und schwarzwild im wald, noch das weibliche vor´m donalds MC.:D

Avatar von cepheid1 "1-4-3-6-2-5"
Thu Dec 07 15:41:44 CET 2017

Ist jetzt eine ernsthafte Frage:

Darf ich, nach dem Unfall, das offensichtlich schwerst verletzte, unbewegliche aber noch lebendige Tier von seinen Leiden befreien indem ich es mit einem Messer, Stein oder was auch immer schnell töte?

Denn eines ist klar, der Jäger bringt das Reh sowieso nicht zum Tierarzt, es kommt auf den Teller.

Ich habe selber Tiere, es sind empfindsame Wesen und sie spüren auch Schmerz. Manchmal dauert es Stunden bis ein Jäger kommen kann. Ich finde es unmenschlich neben dem mit dem Tode ringenden Reh zu warten, während es Todesqualen erleidet und langsam und qualvoll stirbt...

Also ich könnte nicht daneben stehen und zugucken...und das obwohl ich früher geschlachtet und ausgenommen habe.

Avatar von slv rider "exG.A.S.T"
Thu Dec 07 15:43:46 CET 2017

rechtlich oder moralisch betrachtet? du kannst das bestimmt, aber kann jeder der keinen jagdschein hat oder metzger gelernt hat ein tier fachgerecht erlegen?

Avatar von cepheid1 "1-4-3-6-2-5"
Thu Dec 07 15:45:10 CET 2017

Zitat:

@slv rider schrieb am 7. Dezember 2017 um 15:43:46 Uhr:


rechtlich oder moralisch betrachtet? du kannst das bestimmt, aber kann jeder der keinen jagdschein hat oder metzger gelernt hat ein tier fachgerecht erlegen?

Rechtlich, darf ich ein Qualen erleidendes Tier "erlösen"?

Zitat:

@slv rider schrieb am 7. Dezember 2017 um 15:34:29 Uhr:


halogen, xenon oder led beeindrucken weder das rot- und schwarzwild im wald, noch das weibliche vor´m donalds MC.:D

Deswegen fahre ich Nachts nur noch Fahrrad, um Wild nicht zu gefährden!!

Avatar von HTC "Früher Liter heute Turbo"
Renault
Thu Dec 07 16:57:55 CET 2017

Also ohne es 100 % zu wissen würde ich sagen nein, du darfst das Tier nicht töten.

Wieso?

Es wäre rechtlich wieder Wilderei, das Erlegen von Wild ohne Genehmigung ist nicht auf Schusswafen beschränkt.

Auf der sicheren Seite bist du, wenn du das den Jäger oder die Polizei erledigen läßt, je nach dem wer zuerst eintrifft.

Das Tier könnte eventuell nur einen Schock haben und nicht so schwer verletzt sein, wie es den Anschein macht und schon macht das Wild dann Jagd auf dich, was mitunter tödlich enden kann...

HTC