Vorn ganz neu, hinten wie bisher und dazwischen mehr Platz: Der VW Polo wird moderner und größer. Trotzdem bleibt der Abstand zum Golf. Alle Details zum Kleinwagen.
Berlin – Der VW Polo wächst. Ordentlich. Das muss er, denn die Ansprüche an Kleinwagen steigen. Opel Corsa, Ford Fiesta, Seat Ibiza und Nissan Micra haben die Vier-Meter-Marke längst gerissen. Der kleine VW macht mit und streckt sich in Generation sechs auf 4,05 Meter Länge. Acht Zentimeter mehr als der Vorgänger, gut ein halber Meter mehr als der Ur-Polo von 1975. Im Jahr 2017 bedeutet das: Mittelfeld. Quelle: MOTOR-TALK Natürlich geht es um den Platz. Komfort müssen heute auch die Kleinen bieten. Deshalb wächst der Polo in Breite (+ 7 cm) und Radstand (+ 9 cm). Auf der Rückbank sitzen Erwachsene anständig, in den Kofferraum passt mehr als in manchen Kompakten. Zum aktuellen Golf fehlen ihm trotzdem 20 Zentimeter in der Länge – der gleiche Abstand wie vor 40 Jahren. Fast wichtiger als die neue Größe: VW traut sich endlich was beim Polo. Teilweise, denn sein Hintern erinnert stark an den Vorgänger. Vorn ändert sich mehr. VW formt die Schürze neu und zeichnet die Scheinwerfer flacher. Dazwischen spannt sich eine Augenbraue wie beim Arteon. Das Dach baut einen Tick niedriger als bisher. Hinzu kommen neue Kanten und Falze in Flanken und Haube. VW Polo 6: Große Displays und viel FarbeDer Innenraum des Polo bleibt sachlich und aufgeräumt, aber er wird bunt. Armaturenbrett, Türverkleidungen und Mittelkonsole bekommen farbige Einsätze. 17 Farben stehen zur Wahl. Das Infotainmentsystem wächst, die Touchscreens messen 6,5 bis 8,0 Zoll in der Diagonale. Anders als beim Golf bleiben zwei echte Knöpfe neben dem Display bestehen. Quelle: Volkswagen Die Geräte verbinden sich über die üblichen Standards mit Smartphones und Tablets. Im Polo startet zudem eine neue Online-Plattform mit dem Namen „We by Volkswagen“. Als einzige Funktion führt VW die Smartphone-App „WePark“ auf. Mit ihr lassen sich Parkgebühren bargeldlos bezahlen. Das funktioniert bisher in Berlin, bald in Hamburg und Köln. Mehr Funktionen sollen folgen. Im Polo kommt zudem eine neue Version des digitalen Cockpits zum Einsatz. VW verspricht eine bessere Grafik, mehr Informationen und eine einfachere Bedienung.
Die Motoren: Benzin, Diesel und Erdgas im VW PoloBei den Antrieben bleibt VW konservativ. Ein Elektro-Polo oder ein Plug-in-Hybrid sind nicht geplant. Zu teuer für diese Klasse, sagt VW. Verbrenner passen besser: Zum Start gibt es sechs Benziner und zwei Selbstzünder. Zudem startet der Polo erstmals in einer Erdgas-Variante. Die wichtigsten Motoren im neuen Polo bleiben die Dreizylinder-Benziner. Sie leisten im neuen Modell 65 bis 115 PS, ab 90 PS unterstützt ein Turbolader. Die Topmotorisierung mit 200 PS gibt es ausschließlich im Polo GTI. Bei den Dieseln mustert VW die Dreizylinder aus und bietet Aggregate mit vier Zylindern an. Hier alle Motoren im Überblick: Benzin:
Diesel:
Erdgas:
Abhängig von der Leistung schraubt VW Schaltgetriebe mit fünf oder sechs Gängen an die Motoren. Ab 95 PS gibt es optional ein Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen. Start-Stopp und Rekuperation sind nun bei allen Antrieben serienmäßig, Benziner bekommen einen Partikelfilter. Fahrdaten und Verbrauchsangaben nennt VW für den neuen Polo noch nicht. VW Polo: Mehr Assistenten und LED-LichtQuelle: Volkswagen Die Ausstattungslinien übernimmt VW vom Vorgänger. In der Basisversion („Trendline“) stecken 14-Zoll-Stahlfelgen an den Achsen (bisher: 15 Zoll). Außerdem installiert VW den Helfer „Front Assist“ mit Fußgängererkennung und Notbremsfunktion. Radio, Klimaanlage, Mittelarmlehne, 15-Zöller und Müdigkeitserkennung gibt es erst bei „Comfortline“ serienmäßig. Der Polo GTI bekommt einen größeren Motor und mehr Leistung (2,0 Liter, 200 PS). Tieferlegung, Sitze mit Karo-Muster, 17-Zoll-Felgen und sichtbare Endrohre gibt es serienmäßig. Optional baut VW ein Verstell-Fahrwerk ein. Neu im Programm: Der Polo Beats mit großem Soundsystem. Gegen Aufpreis bietet VW im Polo LED-Scheinwerfer und viele Assistenten. Darunter ein adaptiver Tempomat mit Stau-Funktion und Helferlein für Spurwechsel sowie Ein- und Ausparken. Einen Polo mit drei Türen gibt es nicht mehr. VW streicht die Option und bietet den Kleinwagen nur noch als Fünftürer an. Bisher kostete diese Option 800 Euro. Der Basispreis steigt von 12.750 auf 12.975 Euro. Der Marktstart ist für Ende 2017 geplant. VW Polo 6: Technische Daten
|