Noch ehe Autos autonom über die Autobahn fahren, werden Nutzfahrzeuge selbstständig auf Betriebshöfen rangieren. Jedenfalls laut dem Forschungszentrum Informatik.
Karlsruhe/Ettlingen - Zeitung lesen auf der Autobahn, ein Nickerchen auf der Landstraße und das Auto kümmert sich um den Rest. Ob und wann autonomes Fahrenso aussehen kann, darüber herrschen geteilte Meinungen. Für die Experten des Forschungszentrums Informatik steht eins jedenfalls fest: Autonomes Fahren wird im Nutzfahrzeug-Bereich deutlich früher kommen als im individuellen Verkehr. Ein Grund sind die rechtlichen Rahmenbedingungen bei Erprobungsfahrten: "Wir können automatisiertes Fahren zum Beispiel auf Betriebshöfen ausprobieren, auf eingezäuntem Gelände, wo die Straßenverkehrsordnung nicht gilt", erläutert Zentrums-Direktor Eric Sax. Sax betreut mit seinem Institut das Testfeld autonomes Fahren in der Pilotregion Karlsruhe. Projekte zum vernetzten und automatisierten Fahren werden vom Land mit 2,5 Millionen Euro gefördert. Vom Herbst an sollen die verschiedensten Szenarien im Straßenverkehr erprobt werden. Ideal zur Vermeidung von kleinen BlechschädenDenkbar sind Assistenzsysteme, die Lastwagen das Rangieren auf Betriebshöfen erleichtern. Daneben könnten auch Busse im öffentlichen Nahverkehr profitieren - etwa durch automatisiertes Heranfahren an die Haltebucht. Bagatellschäden könnten damit vermieden werden. "Es gibt viele kleine Anwendungsfälle im Nutzfahrzeugbereich", betonte Sax. Automatisierte Logistik ist neben Elektromobilität auch eines der großen Themen der Nutzfahrzeugmesse Nufam Ende September. Auf dem Branchentreff werden rund 25.000 Besucher und 350 Aussteller erwartet.
Quelle: dpa |