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WRC Rallye Deutschland 2018: Fahrer und Autos - Rallye-WM in Deutschland: das muss man wissen

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Die Weltelite driftet in Deutschland: An diesem Wochenende findet rund um Trier ein Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft statt. Wir stellen Favoriten und Fahrzeuge vor.

Trier –Rallye ist die abenteuerlichste Form des Motorsports, aber gleichzeitig dem alltäglichen Autofahren am nächsten. Für die Sonderprüfungen werden meist öffentliche Straßen gesperrt. Wo ansonsten biederen Familienkombis und sperrige LKWs herumgurken, sieht man dann Rallye-Autos driften oder abheben. Manchmal beides gleichzeitig, häufig nur wenige Zentimeter entfernt von Bäumen und Mauern.

An diesem Wochenende sind die Weltstars des Rallye-Sports im Land. Rund um Trier findet der neunte Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft statt. Der Start erfolgte am Donnerstag, bis Sonntag wird auf insgesamt 18 Sonderprüfungen der Sieger ermittelt. Wir stellen die wichtigsten Akteure und ihre Autos vor.

Die Stars

Sebastien Ogier – Der Titelverteidiger: Der gebürtige Franzose ist in der Rallye-Szene ungefähr das, was Lewis Hamilton in der Formel 1 ist: Der dominierende Mann der letzten Jahre. Seit 2013 holte Ogier jedes Jahr den Weltmeistertitel. Vier mal für VW, 2017 im technisch womöglich leicht unterlegenen Ford. Bei der Rallye Deutschland ist Ogier seit 2015 ungeschlagen.

Thierry Neuville – Der Herausforderer: Der junge Belgier führt aktuell die Rallye-WM-Wertung vor Ogier an. Der Hyundai-Werksfahrer gewann 2014 in Deutschland, einen WM-Titel konnte er bislang noch nicht einfahren.

Ott Tänäk – der Blitzstarter in Deutschland: Der Estländer tritt für Toyota an, liegt aktuell auf Rang drei der Weltmeisterschaft. Nach den Auftaktprüfungen führt der 30-Jährige die Rallye Deutschland an.

Mads Östberg – Citroens Hoffnung: Den Namen des Norwegers findet man erst auf Rang neun der WM-Tabelle. In der Frühphase der Rallye Deutschland konnte er das Tempo der Schnellsten nicht ganz mitgehen. Warum er es dennoch in die Liste schaffte? Aktuell ist Östberg der aussichtsreichste Pilot von Citroen – dem vierten Hersteller in der Rallye WM.

Marijan Griebel - der Lokalheld: Wen die Fans vor Ort am liebsten auf dem Podest sehen würden? Den WRC-Piloten mit der kürzesten Anreise. Marijan Griebel stammt aus der Region und pilotiert als einziger Deutscher ein Fahrzeug der stärksten Kategorie. Und zwar privat: Sein Citroen DS3 WRC ist ein älteres Modell, das einst Sebastian Loeb fuhr. Der ist mit neun WM-Titeln der erfolgreichste Rallye-Pilot der Geschichte.

Der 29-jährige Griebel gewann im Vorjahr immerhin die Junioren-Europameisterschaft. In der Frühphase der Rallye Deutschland liegt er (mit Co-Pilot Alexander Rath) knapp außerhalb der Top-10. Zweitbester heimsicher Teilnehmer ist bislang wie erwartet Fabian Kreim (mit Co-Pilot Frank Christian).

Die Autos und Kategorien

Die Top-Kategorie WRC: Rallye ist Kleinwagen-Spor. In der schnellsten Kategorie WRC (für World Rally Car) duellieren sich Hyundai i20, Ford Fiesta, Citroen C3 und Toyota Yaris. Doch mit ihren Serien-Vorbildern haben die Werksautos rein gar nichts gemein. Sie verfügen über Allradantrieb, sequentielle Getriebe und kommen reglementbedingt mit 1,6-Liter großen Vierzylinder-Turbomotoren.

Die Leistung liegt bei rund 380 PS. Mehr wäre möglich, doch die technischen Vorgaben (unter anderem die Größe des Restriktors für den Turbolader) unterbinden mehr PS. Damit kommt der Konstruktion und Abstimmung des Fahrwerks viel Bedeutung zu. Übrigens: Bei Vergleichen mit den mehr als 500 PS starken Gruppe B-Fahrzeugen der 1980er-Jahre waren aktuelle WRC-Fahrzeuge praktisch immer schneller.

Die „zweite Liga“: Die WRC2-Meisterschaft wird mit technisch vergleichbaren Modellen gefahren. Auch hier sehen wir Rallye-Varianten von Autos des Kleinwagensegments, auch hier arbeiten 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbomotoren. Der wesentliche Unterschied zur Top-Kategorie: Die geringere Leistung. Rund 300 PS leisten die Fahrzeuge. Das aktuell heißeste Ding: Die Rallye-Version des Skoda Fabia.

Der tschechische Beitrag zur R5 getauften Fahrzeugkategorie siegte 2016 (mit Esapekka Lappi) und 2017 (mit Pontus Tidemand) in der WRC2. Auf der verwinkelten Eröffnungs-Prüfung der Rallye-Deutschland fuhren Kalle Rovanperä und Ole Christian Veiby mit ihren Fabia die zweit- und drittschnellsten Zeiten der Gesamtwertung. Üblicherweise finden sich die Teams aus der WRC2 nicht derart weit oben im Klassement. Liegt am Ende der Rallye ein R5-Fahrzeug in den Top-3, wäre das eine Sensation.

Die „bunten Hunde“: In WRC und WRC2 duellieren sich Werksteams und Privatiers mit großen Sponsoren oder üppigem Privatvermögen. Die breite Masse setzt auf konventionell getriebene Fahrzeuge oder älteres Allrad-Gerät. Im Teilnehmerfeld finden sich Rallye-Versionen von Toyota GT86 bis Opel Adam. Außerdem einige Mitsubishi Lancer Evolution – noch vor ein paar Jahren war die Sport-Limo bei Rallye-Veranstaltungen das mit Abstand häufigste Auto. Als Vorausfahrzeug (außer Konkurrenz) fährt ein Porsche Cayman GT4 mit Werksfahrer Romain Dumas.

Die Rallye Deutschland verfolgen

Sport 1 zeigt jeden Abend eine Zusammenfassung. Außerdem überträgt der Free-TV-Sender die 12. Wertungsprüfung am Samstag live. Der Streaming-Anbieter Red Bull-TV stellt ebenfalls Videos zur Rallye Deutschland bereit. Daneben gibt es den kostenpflichtige Streaming-Dienst WRC + All Live – der Name ist Programm, hier gibt es sämtliche Prüfungen live.

Wer die WM vor Ort erleben will, hat bis Sonntag Mittag die Möglichkeit. Um 12:15 startet der Führende in die letzte Prüfung (Bosenberg) - eine Power-Stage, bei der Extra-Punkte für die WM vergeben werden. Heißt: Hier werden die Meisten noch einmal angreifen, egal wie festgefahren die Positionen im Gesamtklassement zu diesem Zeitpunkt sind.

 

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