E-Kleinstwagen sind für die Großstadt gedacht. Nur, gerade dort ist Laden zu Hause oft unmöglich. Bei diesem Auto klappt es: Der Uniti One kommt mit herausnehmbarem Akku.
Lund, Schweden – Günstige Elektro-Kleinstwagen mit überschaubarer Leistung haben ein logisches Revier, nämlich die Großstadt. Und ein daraus resultierendes Problem. Denn in der Innenstadt verfügt nur eine Minderheit über einen Stellplatz mit Steckdose. Wer will (und darf) schon ein Ladekabel aus dem Wohnungsfenster im vierten Stock zur Parklücke spannen? Dieses Modell eines schwedischen Start-ups bietet eine Lösung. Beim Uniti One soll ein Teil des Akku-Paketes herausnehmbar sein. Es kann dann über eine Steckdose an jedem beliebigen Ort geladen werden. Damit lässt sich zu Hause nach Feierabend Strom für rund 30 Kilometer tanken - gegen die Reichweiten-Angst am nächsten Morgen. Kooperation mit Siemens und Media MarktUniti erläutert diese entscheidende Funktion bislang nur rudimentär. Aktuell steht bei der Kommunikation zum Stromer im Smart-Format Grundsätzliches im Vordergrund: Er fährt, wie Unitis aktuellstes Youtube-Video beweist. Mehrere Besucher des Videokanals hatten dies in Kommentaren zu früheren Videos der Firma bezweifelt. Verständlich. Der Uniti wäre nicht das erste angekündigte Automobil, das nie über das Stadium einer rollbaren Karosse hinauskommt. Einige verfolgen die Entwicklung des Uniti One ganz genau: Bislang investierten 600 Geldgeber bei einer Crowdfunding-Kampagne insgesamt 1,2 Millionen Euro. Darunter neben zahlreichen Privatpersonen der Energieversorger Eon und der Technologiekonzern Siemens. Das deutsche Unternehmen wird außerdem die vollautomatische Fabrik im schwedischen Landskrona aufbauen, wo der Uniti One ab Anfang 2019 entstehen soll. Über eigene Marken-Schauräume verfügt die aus einem Universitätsprojekt hervorgegangene Marke freilich noch nicht. Als Show-Rooms fungieren zunächst zwei schwedische Media-Markt-Filialen. Bei Erfolg wird die Kooperation mit der Elektro-Handelskette ausgebaut. Die Zusammenarbeit mit Unternehmen aus der Automobilbranche schloss Uniti übrigens von Beginn an aus. Günstiger als der gleich große E-SmartQuelle: Uniti via YouTube Dass etablierte Konzerne auf den Newcomer setzen, liegt nicht ausschließlich am Batterie-Gimmick. Falls Uniti den angekündigten Basispreis des One halten kann, ist er eine der preiswertesten Optionen, elektrisch zu fahren. Mit 14.990 Euro startet er weit unterhalb des etwa gleich großen Smart Electric Drive (ab 21.940 Euro) und wäre geringfügig billiger als der angekündigte deutsche Konkurrent e.Go Life zu mindestens 16.000 Euro. Der ulkige Renault Twizy ist zwar günstiger, aber nur an warmen und trockenen Tagen eine Alternative. Voll ausgestattet, soll der Preis des Uniti unter der 20.000 Euro-Marke bleiben. Leistungstechnisch dürfte der Schwede irgendwo zwischen den genannten Konkurrenten liegen. Uniti veröffentlicht keine konkreten Zahlen. Laut Medienberichten sollen Radnabenmotoren für bis zu 40 Kilowatt (rund 54 PS) Leistung sorgen. Gesetzt ist ein Akku mit einer Kapazität von 22 kw/h, damit seien bis zu 300 Kilometer Reichweite möglich. Der Top-Speed liegt bei Autobahn-tauglichen 130 km/h. Ein Joystick und vier Sitze optionalBislang zeigte Uniti das Fahrzeug in zweisitziger Ausführung, doch der Hersteller kündigt auch einen viersitzigen One an. Im Video der ersten Fahrt steuert ein Mitarbeiter das E-Auto ausschließlich per Joystick. Das soll beim Serienmodell ebenfalls möglich sein, die Standard-Version dürfte jedoch regulär mit Lenkrad und Pedalen kommen. Zunächst planen die Schweden mit 50.000 Fahrzeugen pro Jahr. Das Augenmerk liegt auf dem europäischen Markt mit besonderem Fokus auf die Heimat Skandinavien. Später will Uniti den One in Indien anbieten – zu Preisen ab umgerechnet rund 9.000 Euro. ***** In eigener Sache: Wir verschicken unsere besten News einmal am Tag (Montag bis Freitag) über Whatsapp und Insta. Klingt gut? Dann lies hier, wie Du Dich anmelden kannst. Es dauert nur 2 Minuten. |