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EU verhängt Millionenstrafe gegen Zulieferer-Kartell - Sicherheitsgurte, Airbags und Lenkräder

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Sechs Jahre dauerten die Ermittlungen der EU-Kartellwächter an, die jetzt zu einem Abschluss gekommen sind. Es geht um Preisabsprachen bei Sicherheitsgurten und Airbags.

Die Höhe der Gesamtstrafe beträgt 34 Millionen Euro Die Höhe der Gesamtstrafe beträgt 34 Millionen Euro Quelle: dpa/Picture Alliance

Brüssel – Gegen fünf Zulieferer von sicherheitsrelevanten Autoteilen wie Airbags und Sicherheitsgurten verhängt die EU-Kartellbehörde eine Millionenstrafe, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Nachgewiesen wurde demnach eine Kartellbildung zum Zweck der Preisabsprache.

Zwischen 2004 und 2010 sollen die Firmen untereinander sensible Daten zu Kunden (darunter Toyota, Honda und Suzuki) ausgetauscht, und Absprachen über Preise getroffen haben. Die Behörden sprachen von vier separaten Kartellen. Die Zulieferer, die unter anderem Sicherheitsgurte, Lenkräder und Airbags herstellen, wurden zu einer Gesamtstrafe von 34 Millionen Euro verurteilt.

Darunter ist der zuletzt insolvente Airbag-Hersteller Takata. Das Unternehmen wurde mit einer Strafe von 12,7 Millionen Euro belegt. Toyoda Gosei muss 11,3 Millionen Euro zahlen, Autoliv 8,1 Millionen, Tokai Rika 1,8 Millionen und Marutaka 156.000 Euro. Seit 2011 ermittelten die Behörden in diesem Fall.

EU-Behörden durchsuchen deutsche Autohersteller

Vergangenen Monat durchsuchten die EU-Kartellwächter auch deutsche Fahrzeugshersteller. Darunter Daimler, Volkswagen und BMW wegen des Verdachts auf Absprachen zur Technik für die Diesel-Abgasreinigung. Es drohen Strafen von bis zu 10 Prozent des Umsatzes, sollten sie schuldig gesprochen werden. VW und Daimler hatten den EU-Behörden ihre Kooperation angeboten. Daimer stellte zudem Antrag auf Kronzeugenregelung.

In einer anderen aktuellen Kartellrechtsverletzung in der Autoindustrie hat die EU-Kommission eine Rekordstrafe in Milliardenhöhe gegen ein Kartell von Lkw-Herstellern wegen illegaler Preisabsprachen ausgesprochen. Die Hersteller einigten sich auf Preise für mittelschwere und schwere Lastwagen. Außerdem verständigten sie sich auf einen Zeitplan zur Einführung von Technologien zur Minderung von Emissionen. Die Kosten dafür gaben sie anschließend an ihre Kunden weiter. (dm)

Quelle: Reuters USA

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