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VW T-Roc SUV 2017 im Test: Fahrbericht, Preis, Motoren - So fährt der Golf in hip und hoch

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VW schafft sich interne Konkurrenz. Wem der Golf zu bieder ist, der kann jetzt T-Roc fahren. Gleiche Technik, (fast) gleicher Preis, aber cooler im Auftritt. Wenn man SUV mag.

Von Michael Specht

Tannisby – Wer soll die bloß alle kaufen? Die Autohersteller werfen kleine SUV und Crossover ohne Ende auf den Markt, die Branche sieht offenbar ein gigantisches Geschäft. Es soll weltweit von heute 6,4 Millionen auf 10,3 Millionen Stück steigen – pro Jahr. Europa ist neben China ein Kernmarkt. Kia Stonic, Hyundai Kona, Seat Arona, Opel Crossland X - alle hoffen, dass der Kuchen immer riesiger wird. Auch Volkswagen, dieses Mal nicht als Spätzünder, will mit dem T-Roc mitspielen.

Das Größenwachstum des Tiguan hinterlässt beim Wolfsburger Hersteller eine Lücke nach unten. Die soll der T-Roc schließen. Im November geht das Golf-SUV in den Handel. Das Design geriet coupéhafter als beim Tiguan. Hängen bleibt der Blick vor allem am Hüftschwung im hinteren Kotflügel. Zudem wirkt der T-Roc längst nicht so bieder wie der in die Jahre gekommene Golf, der aktuell in siebter Generation verkauft wird.

Der 4,23 Meter lange T-Roc teilt sich die Plattform MQB mit vielen anderen Produkten des VW-Konzerns. Damit sind seine Antriebe weitgehend definiert. Sie reichen vom 1,0-Liter-Dreizylinder bis zum 2,0-Liter-Vierzylinder und von 115 bis 190 PS. Alle Motoren sind Direkteinspritzer mit Turboaufladung. Auf Wunsch gibt es Siebengang-DSG-Getriebe und Allradantrieb (Serie bei den Topversionen).

Die Volumenmotorisierung beim T-Roc dürfte der neu entwickelte 1,5-Liter-TSI mit Zylinderabschaltung werden (150 PS). Für unsere erste Testfahrt stand er noch nicht bereit, Volkswagen hatte lediglich den Zweiliter-Turbobenziner mit 190 PS dabei. Das ist viel Leistung in der Kompaktklasse. Klar, dass der äußerst gut am Gas hängt. Das maximale Drehmoment (320 Nm) liegt bereits bei 1.500 U/min an, früher als es der Zweiliter-Diesel schafft.

So fährt der T-Roc

Nicht nur der Motor überzeugt. Der T-Roc ruht in sich, verbreitet keine Hektik. Die gesamte Abstimmung passt. Direkte Lenkung, steife Karosserie, geringe Abrollgeräusche, gute Sitzposition. Zudem ein klasse Fahrwerk, das straff und zielgenau durch die Kurven geht, aber in Längsrichtung ausreichend komfortabel bleibt. Eigentlich kann man sagen, der T-Roc fährt wie ein Golf. Nur, dass man ein Stück höher in ihm sitzt sowie leichter ein- und aussteigt.

Auf der Rücksitzbank geht es merkwürdigerweise enger zu als im nochmals kleineren Seat Arona. Erwachsene stoßen mit dem Knie leicht gegen die Vordersitzlehnen. Der Kofferraum ist größer als jener im Golf. 445 Liter gibt VW als Nettovolumen an. Mehr anfangen lässt sich vielleicht mit der Ladefläche: Sie misst 99 x 78 Zentimeter. Es bleibt jedoch eine kleine innere Ladekante von drei Zentimetern. Liegen die Lehnen flach, steigt die Kapazität auf 1.290 Liter.

Bunt und online: VW versucht es bei der Jugend

Wie stark Volkswagen mit dem T-Roc die junge Generation ansprechen will, zeigt unter anderem die Zweifarb-Optik mittels farblich abgesetztem Dach. Vier Töne sind möglich, in Verbindung mit elf Karosseriefarben, zwei Ausstattungslinien (Style und Sport) und diverser Dekorfarben.

Mini hat mit dieser Mode mal angefangen, auch Opel war früh dabei. Heute betreiben ein gutes Dutzend Marken dieses Konzept. Ebenfalls Richtung junge Zielgruppe zielen USB-Ports, induktive Ladeslots fürs Smartphone, virtuelles Cockpit, diverse Online-Services (Spritpreise, Parkplätze, Wetter, Verkehr) und Apps sowie sie Konnektivitäts-Standards MirrorLink, Apple CarPlay und Adroid Auto. Nicht zu vergessen das 8-Kanal-Soundsystem mit 300 Watt vom US-Hersteller Beats.

Derzeit ganz vorn in seinem Segment fährt der T-Roc beim Thema Assistenzsysteme. Kein Konkurrent lässt sich mit bis zu 13 elektronischen Helferlein aufrüsten oder hat Front Assist mit Fußgängererkennung und City-Notbremsfunktion sowie Lane Assist serienmäßig an Bord. Wer das volle Programm haben möchte, treibt natürlich den Preis des T-Roc locker über die 30.000-Euro-Marke. Die Basis beginnt bei 20.390 Euro. Dafür gibt es 115 PS, drei Zylinder und sechs manuelle Gänge.

Bei einem SUV-Derivat wie dem T-Roc beschleicht einen ja stets der Verdacht, dass die Konzerne gegenüber dem normalen Auto (hier Golf) gern abzocken. Frei nach dem Motto: gleicher Herstellungspreis, gleiche Antriebe, gleiche Größe, aber Lifestyle-Aufschlag. Das bestreitet VWs Produktreferent Hannes Vogelmann. „Der T-Roc bewegt sich auf gleichem Niveau wie ein leistungs- und ausstattungsmäßig vergleichbarer Golf.“ Das überrascht, wird Interessenten aber freuen.

VW T-Roc 2.0 TSI: Technische Daten

  • Modell: 2.0 TSI
  • Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner
  • Leistung: 190 PS (140 kW) bei 4.180 bis 6.000 U/min
  • Drehmoment: 320 Nm bei 1.500 bis 4.180 U/min
  • Getriebe: 7-Gang-DSG, Allradantrieb
  • 0-100 km/h: 7,2 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 216 km/h
  • Verbrauch: 6,7 l/100 km
  • CO2: 152 g/km
  • Länge: 4,234 m
  • Breite: 1,819 m
  • Höhe: 1,573 m
  • Leergewicht: 1.495 kg
  • Kofferraum: 445 bis 1.290 l
  • Listenpreis: Basis: ab 20.390 Euro, Testwagen: 30.800 Euro
  • Marktstart: November 2017

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