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Untreueverdacht bei VW: Büros von mehreren Managern durchsucht - Staatsanwalt durchsucht Büros von VW-Managern

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VW sorgt wieder für Arbeit bei der Braunschweiger Staatsanwaltschaft: Verdacht auf Untreue. Betriebsratschef Bernd Osterloh könnte überhöhte Bezüge erhalten haben.

Die Staatsanwaltschaft hat Büros von VW-Managern durchsucht, weil der Verdacht auf Untreue besteht. Es geht um die Bezüge für den Betriebsrat Die Staatsanwaltschaft hat Büros von VW-Managern durchsucht, weil der Verdacht auf Untreue besteht. Es geht um die Bezüge für den Betriebsrat Quelle: Picture Alliance

Wolfsburg - Wegen des Verdachts auf Untreue haben Ermittler Büros der Führungsspitze von Volkswagen durchsucht. Betriebsräte des Konzerns sollen möglicherweise zu viel Geld erhalten haben. An den Aktionen am Dienstag nahmen neben Staatsanwälten auch Fahnder von Finanzbehörden teil. Dabei wurden sie in den Räumen von Personalvorstand Karlheinz Blessing und Finanzvorstand Frank Witter vorstellig. Ein VW-Sprecher bestätigte dies. Entgegen früheren Angaben gab es bei Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch - einem Vorgänger Witters - aber keine solche Aktion. Näheres wurde zunächst nicht bekannt.

Aus dem Betriebsrat heißt es, die Regelungen zur Vergütung seien rechtskonform, Betriebsratschef Bernd Osterloh sei zudem nicht Ziel der Ermittlungen Aus dem Betriebsrat heißt es, die Regelungen zur Vergütung seien rechtskonform, Betriebsratschef Bernd Osterloh sei zudem nicht Ziel der Ermittlungen Quelle: Picture Alliance Vor einem halben Jahr hatte die Staatsanwaltschaft Braunschweig mitgeteilt, dass sie "ein Verfahren wegen des Anfangsverdachts der Untreue im Zusammenhang mit der Aufwandsentschädigung für Betriebsratstätigkeit" startete. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll die aktuelle Aktion damit in Verbindung stehen. Damals sollen angeblich überhöhte Bezüge für Betriebsratschef Bernd Osterloh den Anstoß gegeben haben. Die "Braunschweiger Zeitung" hatte von einer entsprechenden Anzeige berichtet. Der Betriebsrat war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Volkswagen hatte bisher betont, die Bezahlung Osterlohs habe stets den Vorgaben des Betriebsverfassungsgesetzes entsprochen. Er sei zudem gar nicht Ziel der Ermittlungen. Osterloh selbst sagte damals: "Ich bin da mit mir im Reinen. Gegen mich wird nicht ermittelt, und es gibt auch keinen Grund für Spekulationen." Das Unternehmen erklärte, externe Experten hätten die Bestimmung der Bezüge geprüft. Auch aus dem Betriebsrat hieß es nach früheren Angaben, Regelungen zur Vergütung seien rechtskonform.

Einen Tag später wird auch Osterlohs Büro durchsucht

Am heutigen Mittwoch haben Ermittler dennoch das Büro von Betriebsratschef Bernd Osterloh durchsucht. "Gleichwohl ist der Sachstand unverändert: Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft richten sich nach wie vor nicht gegen Bernd Osterloh", betonte ein Sprecher des Konzernbetriebsrats. Der Betriebsrat gehe ebenso wie VW "unverändert davon aus, dass das vom Unternehmen festgelegte Gehalt von Bernd Osterloh im Einklang mit den rechtlichen Vorgaben steht". Dies werde durch ein externes Gutachten bestätigt.

Rückendeckung bekam der Chef der Mitarbeitervertretung auch vom VW-Aufsichtsrat. Osterloh übernehme "seit vielen Jahren in herausragender Weise Verantwortung für die Belegschaften". Man werde alles tun, um Vorwürfe gegen Unternehmensvertreter aufzuklären.

Quelle: dpa

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