Surren statt Blubbern: Ein Umbau-Spezialist ersetzte den 4,2-Liter-V8 des Audi S5 durch den E-Motor eines Tesla Model S P85. Der passt in den Motorraum - gerade so.
Quelle: Swervin Media via YouTube New Yersey – Wir leben in aufregenden Zeiten. Noch vor ein paar Jahren wäre ein V8 mit 354 PS der zentrale Part eines verrückten Tuning-Projektes gewesen. Der große 4,2-Liter-Motor aus dem Audi S5 im Motorraum irgendeiner Karre, in der ihn garantiert niemand vermutet. Und in den das Aggregat nur mit viel Hirnschmalz und Hunderten Arbeitsstunden passt. In diesem Fall verhielt sich die Sache umgekehrt. Das größte jemals im S5 erhältliche Triebwerk flog aus dem Ingolstädter Sportcoupé der ersten Generation und wurde durch eine Elektro-Antriebseinheit von Tesla ersetzt. Konkret befindet sich in diesem Audi die Technik eines Model S P85. Der amerikanische Umbau-Spezialist Polykup erwarb dafür ein Unfallwrack der Elektro-Limousine und steigerte die Leistung des serienmäßig 421 PS (310 kW) starken Aggregates auf mehr als 500 PS. In diesem Video beschreibt der Erbauer seinen „Teslaudi“.
Der Elektro-S5 bleibt ein QuattroQuelle: MARS via YouTube Tesla verbaut das E-Triebwerk direkt an der Achse. In den Audi-Motorraum passt die Technik nur, wenn man den Motor vom (serienmäßig angeflanschten) Inverter trennt. Dieser Wechselrichter ist nun an der linken Seite untergebracht. Polykup übernahm die vollständige 85-kwh-Batterie aus dem Model S. Die insgesamt 16 Batteriemodule befinden sich nun im Fond des Fahrzeuges – anstelle der Rückbank, die dafür weichen musste. Der Gepäckraum ist von den Umbauten nicht betroffen. Zwei Reisetaschen passen locker in den Elektro-S5. Theoretisch sind mit dem Model S5 ausgedehnte Wochenendausflüge möglich. Der Besitzer spricht von einer tatsächlichen Reichweite im Bereich von 230 Meilen (370 Kilometer). Geladen wird über den aus dem Tesla gewohnten Stecker, der Anschluss befindet sich – wie es sich gehört – unter dem serienmäßigen Tankdeckel. Tesla-Modelle kommen über eine zweite Antriebseinheit zum Allrad, doch dieser S5 blieb auch mit einem E-Motor ein Quattro. Ein stilechter: Getriebe, Antriebs- und Kardanwelle wurden beibehalten. In diesem Fall reicht das automatische Sechsgang-Automatikgetriebe die Kraft weiter (serienmäßig kam der zwischen 2007 und 2011 S5 mit V8-Motor als Sechsgang-Handschalter). Mazda MX-3 als FingerübungQuelle: PolyKup via Instagram Beim ersten von Polykup umgebauten Fahrzeug muss der Fahrer selbst schalten: Einige Zeit vor dem E-Audi entstand ein elektrischer Mazda MX-3. Das 90er-Jahre-Coupé leistet rund 90 PS und soll mit einer Batterieladung etwa 100 Meilen (rund 160 Kilometer) schaffen. In nächster Zeit dürften einige Projekte hinzukommen: Aktuell wirbt das kleine Unternehmen um Kunden, die in ihrem Auto den Verbrennungsmotor durch ein Elektro-Triebwerk ersetzen möchten. Der Preis richtet sich freilich nach dem betreffenden Modell und der Potenz des Tausch-Aggregates. Ob die Kundschaft eher aus lammfrommen Ökos oder unterforderten Audi-S5-Fahrern bestehen wird? Die Zukunft wird es zeigen.
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