Toyota enthüllt in Tokio keinen Stromer. Man präsentiert ein Taxi für den Ring, einen V8 für das Volk, einen Targa und einen Legostein. Außerdem die Supra, vielleicht.
Tokio – “Beyond the Motor” steht auf den Plakaten der Tokio Motorshow (ab 25.10.). Den Claim kann man durchaus als Aufruf zum kollektiven Stromer-Vorzeigen verstehen. Toyota tut das eher nicht: Vier Premieren sind bestätigt, eine vollelektrische ist nicht darunter. Man bleibt die Hybrid-Marke. Doch spannend sind die Toyota-Concept-Cars allemal. Weil sie mitunter recht nahe an der Serie bauen. Und weil so manche Produktentscheidung ein wenig grotesk wirkt, jedenfalls durch die europäische Brille. Crown: Taxi mit Ring-AmbitionenVon seltenen Supersportlern bis zu ambitionierten Kompaktwagen wurden schon unzählige Fahrzeuge auf der legendären Nürburgring-Nordschleife abgestimmt und entwickelt. Insofern also nichts Besonderes, dass Toyota das Crown Concept durch die grüne Hölle prügelte. Damit können die Japaner mit reinem Gewissen von agilem Handling und Stabilität in schnellen und langsamen Sektionen berichten, wenn sie in Tokio das Seidentuch von der 4,90 Meter langen Limousine nehmen. Die Front wirkt angriffslustiger, jugendlicher und erinnert, ganz verwegen gedacht, fast etwas an den Facel Vega der späten 1950er. Möglich, dass Toyota mit diesem Crown den Image-Wandel der Baureihe anstrebt. Das Serienmodell auf Toyotas neuer TNGA-Plattform soll schon im Sommer 2018 auf den asiatischen Markt kommen. Damit dürfte das Concept-Car weitestgehend dem bald erhältlichen Modell entsprechen. Century: Kein V12 mehr - außer für den KaiserEr war der einzige V12 aus Japan. Zum Modellwechsel kommt der 5,3-Meter lange Century nun mit einem Achtzylinder und Hybrid-Unterstützung. Beim Hubraum von 5,0-Litern bleibt es. Wobei, gänzlich aus dem Programm ist die Luxus-Limousine mit 12 Brennräumen ja nicht. Ein einziges Exemplar wird es geben. Von Hand gefertigt – und bereits dem Kaiserhaus versprochen. GR HV Sport: GT86 trifft auf Mazda Mx 5 RF Das Fahrzeug ist nur geringfügig höher als 1,20 Meter. Der Motor sitzt vorne, die Batterien zwischen Vorder- und Hinterachse. Per Knopfdruck kann von Automatik auf manuelle Schaltung gewechselt werden. Wir sprechen nicht von Wippen, sondern einer H-Schaltung. Echt. Ehrlich. Und ein bisschen wie früher. Damit wäre die Messe-Premiere ein passabler GT86-Nachfolger. TJ Cruiser: Respekt für diesen Legostein Wie das funktionieren soll? Mithilfe eines umlegbaren Beifahrersitzes. Zur Ladegutbefestigung stehen im Innenraum zahlreiche Ösen bereit. Der TJ Cruiser baut auf Toyotas neuer TNGA-Plattform. Diese soll für Allradantrieb und einen Hybridantrieb mit 2,0-Liter Benziner geeignet sein. Eine Serienproduktion hat Toyota bisher nicht angekündigt. Toyota bringt eine Supra mitDiese vier Premieren gelten als gesichert, mit einer fünften ist am Toyota-Stand zu rechnen. Schließlich pfeifen es die Turbolader aus den Waste-Gates, dass eine neue Supra in Tokio stehen wird. Die Neuauflage des Kult-Modells hat Toyota gemeinsam mit BMW entwickelt. Die technische Basis teile sich der Sportwagen mit dem BMW Z4. Noch nicht ganz klar ist, ob in Tokio das Serienmodell steht oder eine seriennahe Studie, wie sie BMW zuletzt auf der IAA zeigte. |
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