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Nahverkehrsbetriebe: Mehr Geld zum Ausbau von Kapazitäten nötig - Verkehrsbetriebe fordern mehr Geld vom Bund

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Während die Parteien immer mehr Modelle zum kostenlosen ÖPNV präsentieren, melden sich nun auch die Betreiber zu Wort: Es fehle an Kapazitäten und alternativen Antrieben.

Kostenloser ÖPNV soll mehr Menschen zum Umstieg auf Bus und Bahn bewegen. Dadurch soll die Luft in den Städten sauberer werden Kostenloser ÖPNV soll mehr Menschen zum Umstieg auf Bus und Bahn bewegen. Dadurch soll die Luft in den Städten sauberer werden Quelle: Picture Alliance

Berlin - Angesichts drohender Fahrverbote für alte Dieselfahrzeuge fordern Betreiber von Bussen und Bahnen mehr Geld vom Bund. Anstelle eines kostenlosen Nahverkehrs seien zunächst mehr Kapazitäten nötig, sagte der Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Jürgen Fenske, am Mittwoch in Berlin. Die Menschen müssten Spaß am Bus- und Bahnfahren haben und dürften "nicht gequetscht wie eine Sardine in der Sardinenbüchse" sein.

In einem Schreiben an die Bundesregierung schlägt er ein "ÖPNV-Sofortprogramm" vor, um die Luft in Städten zu verbessern. Der Kauf zusätzlicher Busse sei schnell machbar, sagte Fenske. In einem ersten Schritt müsse die Anschaffung von 1.000 zusätzlichen Dieselbussen mit schadstoffarmer Euro-6-Norm gefördert werden. Elektrobusse dagegen seien nicht einfach über Nacht erhältlich.

Erst Ausbau - dann Konzept für Gratis-Öffis

Darauf verweist auch der Verband kommunaler Unternehmen. Eine Ausschreibung von Mainz, Wiesbaden und Frankfurt für Wasserstoffbusse habe ergeben, dass kein deutscher Hersteller vor Ende 2019 liefern könne. "Wenn das so weitergeht, werden in deutschen Innenstädten bald chinesische Busse fahren", sagte der Verbandspräsident und Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) der "Welt".

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig prüft an diesem Donnerstag die Rechtmäßigkeit von Diesel-Fahrverboten. Der Bund hatte wegen der schlechten Luft in einigen Städten einen kostenlosen Nahverkehr ins Gespräch gebracht.

Fenske forderte, der Bund müsse erst einmal den ÖPNV-Ausbau stärker mitfinanzieren, Bahnunternehmen von hohen Stromsteuern befreien und Genehmigungsverfahren vereinfachen. Auch mit ihren Vorschlägen werde man es wahrscheinlich nicht schaffen, Fahrverbote zu vermeiden, aber die Situation könne sich entspannen, sagte Fenske. Später könne man über tarifliche Sonderangebote sprechen.

Quelle: dpa

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