In Deutschland erreichte Toyotas Luxus-Tochter Lexus gut 3000 Zulassungen im vergangenen Jahr. Für mehr wünscht sich die Marke mehr SUV.
Köln - Wer im Sultanat Oman auf die Straße geht, hat gute Chancen, einen Lexus zu sehen. In keinem anderen Land tummeln sich, bezogen auf die Gesamtzulassungen, mehr Modelle der Toyota-Tochter. Diesen Zustand spiegelte vor ein paar Jahren auch der Lexus-Showroom in der Hauptstadt Maskat wider. Nach Fertigstellung galt er als der größte und imposanteste im Nahen Osten. Schwierig gestaltet sich die Eroberung in der Oberklasse, in der sich der LS tummelt. Die Käuferschaft ist markenloyal. Einen S-Klasse- oder BMW-Siebener-Fahrer davon zu überzeugen, einmal etwas anderes zu probieren, erfordert vom Verkäufer sehr viel Geschick. Auch preislich ist Lexus kein Schnäppchen. Der LS, basierend auf der GA-L-Plattform (Global Architecture for Luxury Vehicles) und gebaut im japanischen Werk Tahara, rangiert zwischen 93.000 und 140.000 Euro. Seit dem 20. Januar ist das Modell im deutschen Markt. Die Anziehungskraft der HybridtechnikAllenfalls zwei Dinge könnten bei Lexus locken: der Hybridantrieb und das Design. Der markante Grill mit seiner eng geschnürten Taille – von Lexus Spindel-Grill genannt – ist gewöhnungsbedürftig. „Die Modelle müssen auffallen, ein „me-too“ reicht nicht“, wir sind im schwierigsten Markt der Welt, sagt Heiko Twellmann, General Manager Lexus Deutschland. Und setzt weiterhin auf die Anziehungskraft der Hybridtechnik, für die sich über 90 Prozent der Kunden entscheiden. Zum Diesel hat Lexus bereits 2013 „Leb’ wohl!“ gesagt. 2019 könnte die GS-Baureihe (Segment Fünfer-BMW) durch ein Nachfolgemodell abgelöst werden, das vermutlich unter dem Kürzel ES laufen wird. Nahe dem Ende ihres Lebenszyklus sind der IS (Segment Dreier-BMW) und der RX. Sie werden 2019, spätestens aber 2020 erneuert. Vom Sport-Coupé LC will Lexus im nächsten Jahr eine Cabrio-Variante bringen. Zwei Vollelektrische für 2020Was die weitere Elektrifizierung angeht, plant Japans-Premiummarke zunächst keinen Plug-in-Hybrid, sondern setzt weiter auf das bewährte Vollhybrid-System. Interne Untersuchungen haben ergeben, dass Lexus-Fahrzeuge im Alltag knapp die Hälfte der Zeit im EV-Modus unterwegs sind. „So gesehen haben wir bereits einen Elektroanteil von fast 50 Prozent“, rechnet Twellmann vor. Die ersten beiden vollelektrischen Modelle kommen 2020. Der UX erhält eine Batterie-Variante und das Flaggschiff LS wird das erste Brennstoffzellen-Fahrzeug der Toyota-Tochter. Die neueste Generation der Stacks soll dann eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern erlauben. Ein weiteres Elektro/Brennstoffzellen-Fahrzeug hat Lexus im Januar in Detroit gezeigt, den LF-1 Limitless, ein großer Crossover, der oberhalb des RX positioniert werden soll. Debüt des Serienmodells: 2020/21. Derzeit besitzt Lexus 17 Standorte in Deutschland, sieben weitere sind geplant. Um mehr Kunden zu generieren, denkt man darüber nach, das Toyota-Netz stärker zu nutzen. Zwar soll hier kein reiner Verkauf von Lexus-Modellen stattfinden, doch, so General Manager Lexus Deutschland Heiko Twellmann, „wenn der Verkäufer merkt, was dem Kunden vorschwebt, möchte er ihn bitte zum nächsten Lexus-Händler schicken.“ Quelle: SP-X |
