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Bericht: Opel-Käufer sieht sich wegen CO2 getäuscht - Will PSA wegen Opel Geld zurück?

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Laut "Reuters" sieht sich PSA von General Motors wegen Opels CO2-Emissionen getäuscht und fordert: Geld zurück! Es geht demnach um mehr als 500 Millionen.

PSA-Chef und Opel-Aufsichtsratschef Carlos Tavares bei der Vorstellung des Opel-Sanierungsplans PSA-Chef und Opel-Aufsichtsratschef Carlos Tavares bei der Vorstellung des Opel-Sanierungsplans Quelle: Opel

Rüsselsheim - Opel-Käufer PSA will laut einem Medienbericht von General Motors, der ehemaligen Mutter des deutschen Autobauers, Geld zurück. Das berichtet die Nachrichtenagentur „Reuters“ unter Berufung auf Insider. Der Grund sollen demnach die hohen CO2-Emissionen der Opel-Modellpalette sein.

Bei der Vorstellung des Opel-Sanierungsplanes hatte Opel-Chef Michael Lohscheller offenbart, dass Opel mit der bisherigen Strategie zur Verringerung der CO2-Emissionen die EU-Ziele für 2021 verfehlt hätte.

Hohe Strafzahlungen wären dann die Folge: Je Gramm Überschreitung und verkauftem Auto würden 95 Euro fällig. Opels Flottendurchschnitt lag 2016 bei 127 Gramm CO2, PSA stand nach eigenen Angaben bei 101 Gramm. 2021 muss die PSA-Gruppe inkusive Opel 92,6 Gramm im Schnitt erreichen.

Sieht PSA sich getäuscht?

Deshalb will Opel seine Modellpalette nun schnellstmöglich elektrifizieren und bis 2020 vier Elektro-Modelle anbieten, die auf Basis von PSA-Technik entwickelt werden. PSA ging ursprünglich davon aus, dafür mehr Zeit zu haben. Im Rahmen des Übergangs von Opel zu PSA kündigten die Konzerne eine gemeinsame Elektro-Strategie an. In Opels Sanierungsplan war davon keine Rede mehr.

GM habe Opels Stand beim Thema CO2 in den Verhandlungen nicht ausreichend dargestellt, so der Vorwurf laut dem Bericht. Laut "Reuters" verließ sich der GM-Plan auf eine starke Nachfrage nach dem Elektroauto Ampera-e. Dabei seien Verluste in der Nähe von 10.000 Euro pro Fahrzeug einkalkuliert worden. PSA hat die bisher geplanten Stückzahlen für das Modell daher mehreren Medienberichten zufolge deutlich reduziert. Mit Folgen für die CO2-Prognose der Opel-Palette.

PSA zahlte für das GM-Europa-Geschäft inklusive der britischen Opel-Schwester Vauxhall und der Finanzsparte rund 2,2 Milliarden Euro. Dem Bericht zufolge sieht sich die PSA-Gruppe von General Motors getäuscht und fordert deshalb nach Reuters-Informationen zwischen 500 und 800 Millionen Euro zurück.

Aus Insiderkreisen habe Reuters erfahren, dass PSA nun deshalb juristische Schritte einleiten will. Die Unternehmen stünden im Austausch, bisher habe PSA nicht geklagt. "Kein Kommentar von unserer Seite", teilte ein PSA-Sprecher am Mittwoch auf Anfrage in Paris mit. Auch Opel äußerte sich auf Anfrage nicht zu dem Bericht.

 

Quelle: Reuters

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