Halbzeit in der Mittelklasse: In der zweiten Jahreshälfte 2018 zeigt Audi die überarbeitete Version des A4. Ein zweites, größeres Update könnte schon 2019 folgen.
Quelle: sb-Medien | Stefan Baldauf Ingolstadt – Eine gewisse Vorsicht gehört mittlerweile zur Baureihe. Audi modernisiert den A4 am liebsten behutsam. Wer viel riskiert, kann schließlich viel verlieren. Der Erlkönig des Facelift-Modells fällt deshalb vor allem durch seine Tarnung auf. Würde die Folie fehlen, müssten man sehr genau hingucken, um das Facelift zu entlarven. Rund um den Kühlergrill wird es kleine Veränderungen geben. Am Heck versteckt das Versuchsauto seine Endrohre hinter eckigen Blenden – ähnlich wie neue Modelle aus höheren Klassen. Optisch wird sich der A4 also dem aktuellen Audi-Design annähern. Voraussichtlich ist das aber nur die erste Stufe in einem großen Plan. Berichten zufolge plant Audi für 2019 umfangreiche Veränderungen am A4. Das „Handelsblatt“ will aus Konzernkreisen erfahren haben, dass für das Mittelklassemodell eine neue Karosserie geplant ist. Zum gleichen Zeitpunkt sollen neue Motoren folgen. Erst ein kleines, dann ein großes FaceliftQuelle: sb-Medien | Stefan Baldauf Eine ähnliche Taktik gab es bei Audi schon einmal. Im Jahr 2004 löste die A4-Generation B7 den B6 ab, nach nur vier Jahren Bauzeit. Technisch waren beide Autos in vielen Punkten identisch. Das könnte Audi im aktuellen A4 wiederholen, um die Baureihe attraktiver zu machen. Angeblich ist Audi-Chef Rupert Stadler unzufrieden mit den Verkaufszahlen. Der Zeitpunkt ist günstig, denn bald könnte sich der A4 alt anfühlen. A1 und Q3 stehen kurz vor dem Modellwechsel, der A3 folgt im kommenden Jahr. Audi versorgt den A4 deshalb mitten im Zyklus mit einem umfangreichen Technik-Update. Unklar ist bisher, was Audi zum kleinen Facelift nachreicht und welche Elemente bei der großen Überarbeitung folgen. Der A4 bekommt einen Plug-in-HybridKlar ist: Um konkurrenzfähig zu bleiben, fehlt dem A4 der Strom. Hybridisierung ist derzeit in keiner Form verfügbar. Bei Mercedes C-Klasse und BMW 3er schon. Audi hat deshalb ein neues Doppelkupplungsgetriebe entwickelt, das in der Getriebeglocke Platz für einen Elektromotor lässt. Dieses Bauteil stellt die Basis für den A4 E-Tron, einen Plug-in-Hybrid. Bisher gibt es die Technik im Konzern nur in der Kompakt- und Oberklasse. Der A3 E-Tron ist mit dem Baukasten des A4 nicht kompatibel. Die Wandlerautomatik aus dem Q7 E-Tron dürfte für den A4 überdimensioniert sein. Für die Mittelklasse baut Audi deshalb ein neues System. Quelle: sb-Medien | Stefan Baldauf Vermutlich koppelt Audi die Hybridtechnik mit dem 2,0-Liter-Turbobenziner (190 PS) oder an einen neuen 1,5-Liter-Benziner mit mindestens 150 PS. Die Elektro-Komponenten stammen aus dem Q7 E-Tron. Mit seinem 17,3-kWh-Akku könnte der A4 Plug-in-Hybrid im WLTP-Zyklus deutlich weiter als 50 Kilometer rein elektrisch fahren. Wir rechnen mit einer Systemleistung von mehr als 250 PS. Ein Elektro-A4 kommt vorerst nicht. Alle A4-Motoren als MildhybridAlle übrigen Antriebe werden ebenfalls elektrifiziert. Die großen Limousinen fahren bereits als Mildhybrid mit Riemen-Startergenerator (RSG). Der lässt sich wie ein Baustein bei allen Motoren nachrüsten. Er ersetzt die Lichtmaschine und rekuperiert mehr Strom. Wenn das Auto rollt, steht der Verbrenner still. Der RSG lässt den Motor blitzschnell an, wenn der Fahrer Leistung fordert. V6-Modelle kombinieren die Technik mit einem zusätzlichen 48-Volt-Bordnetz. Fahrzeuge mit vier Zylindern fahren ohne das zweite Netz. Die Systeme sparen im Alltag Sprit und arbeiten in anderen Autos fast unmerklich. Audi wird zudem viele Verbrenner austauschen. Ein 1,5-Liter-Turbobenziner ersetzt die aktuelle Basis mit 1,4 Litern Hubraum. Die Vierzylinder-Diesel werden von der überarbeiteten Version („EA 288 Evo“) mit besserer Abgasnachbehandlung abgelöst. Die Leistung der V6-Diesel steigt voraussichtlich von 218 auf 231 bzw. von 272 auf 286 PS. Abhängig von Leistung und Ausstattung bietet Audi den A4 weiterhin mit manueller Schaltbox, Doppelkupplungsgetriebe und Wandlerautomatik sowie Front- oder Allradantrieb an. Die Erdgas-Version A4 CNG bleibt ebenfalls im Programm. Zunächst kein neues Infotainment zum 1. FaceliftQuelle: Audi Im A4 Erlkönig lässt sich ein aufgesetzter Bildschirm auf dem Armaturenbrett erkennen. Zum ersten Facelift wird Audi das Multimediasystem also nicht verändern – es bleibt voraussichtlich beim Dreh-Drück-Steller auf der Mittelkonsole. Langfristig wird es aber das neue Touchsystem aus den großen Limousinen im A4 geben. Für eine bessere Ergonomie wird Audi das Armaturenbrett neu gestalten. Bei den Assistenten muss der A4 ebenfalls aufholen. Laserlicht wird Audi in dieser Klasse nicht anbieten. Aber Helferlein, die Radfahrer im toten Winkel beobachten und in gefährlichen Momenten das Öffnen der Türen verzögern. Und solche, die Alarm schlagen, wenn sich die Radbolzen lockern. Zudem könnte der A4 der erste Audi werden, der autonom die Spur wechselt. Das erste Facelift des A4 wird Audi noch im laufenden Jahr zeigen. Die große Überarbeitung soll bereits 2019 folgen. Wir rechnen aber frühestens zum Ende des kommenden Jahres mit der Baureihe B9,5. ***** In eigener Sache: Wir verschicken unsere besten News einmal am Tag (Montag bis Freitag) über Whatsapp und Insta. Klingt gut? Dann lies hier, wie Du Dich anmelden kannst. Es dauert nur 2 Minuten. |