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Aus für Taxen mit Verbrennungsmotor in Hamburg bereits 2025

Mercedes
Themenstarteram 16. Februar 2023 um 18:20

Hallo liebe Kollegen,

ich wollte hier an dieser Stelle einmal etwas ausführlicher über das "Leuchtturm Projekt" Etaxi in Hamburg berichten. Heute kam ganz aktuell die Meldung raus, dass die Hansestadt tatsächlich ernst macht und die Neukonzessionierung von Benzinern, Diesel und Hybrid Antrieben ab 2025 verbieten wird. Grundlage ist das Hamburger Klimaschutzgesetz.

NTV

Im April 2021 flatterte allen Taxiunternehmern in Hamburg eine Hochglanzbroschüre ins Haus, der zu entnehmen war, dass das Taxigewerbe in besonderer Verantwortung steht, etwas für den Klimaschutz zu tun. Daher wurde ein Projekt aufgelegt, wo in einem ersten Schritt 150 Taxen mit Elektroantrieb mit bis zu 10.000€ gefördert worden sind. Insgesamt sollen 450 Etaxen gefördert werden. Dieses Projekt wurde sehr gut angenommen, vor allem von Mehrwagenbetrieben. Denn diese haben ja auch seit August 2021 die Möglichkeit Fahrer ohne Ortskundenachweis einzustellen. Das war widerum ein Bundesgesetz. Zudem werden Etaxen in Hamburg am Flughafen auf einer Sonderspur priorisiert vermittelt und ebenfalls in der Vermittlung bevorzugt an Aufträge gelassen. So entstand in der Folge eine finanzielle Wettbewerbsverzerrung, die völlig unter den Teppich gekehrt wird, wenn es um den Begriff erfolgreiche Mobilitätswende geht.

Obwohl Einzelunternehmer in Hamburg widerholt auf diverse Detailprobleme hingewiesen haben (teure Fahrzeuge, keine Erkenntnisse über Zuverlässigkeit und mögliche Laufleistungen, mangelnde Infrastruktur, nebulöse Strompreisentwicklung), kam nun heute in der Presse der nächste (Öko)-Hammer.

Ab 2025 sollen ausschließlich Etaxen neu konzessioniert werden können. Selbst Hybrid Benziner sind folglich Dreckschleudern, die gewerblich nicht mehr eingesetzt werden dürfen. Aber natürlich gibt es Bestandsschutz, für bis Ende 2024 konzessionierte Verbrenner Taxen. Ich kenne doch so einige Kollegen, die im Laufe des Jahres noch einen neuen W213 Kombi bekommen, oder aber einen Toyoyta Rav 4 bestellt haben.

Da ich selber seit 1993 im Gewerbe unterwegs bin fällt mir die Kinnlade runter, weil ich damals genau diesen Job gewählt habe, um gewisse Freiheiten zu haben. Nun ist es also soweit gekommen, dass aus ideologischen Gründen selbst die Fahrzeugwahl beschnitten wird. Die Förderung empfinde ich geradezu lächerliches Almosen, so kostet doch die Umrüstung zur Taxi bereits locker 3000€. Und am schlimmsten ist es, dass die Kollegen sich zwar merheitlich gegängelt fühlen, aber keine Kraft mehr haben, sich zu organisieren und zu solidarisieren.

Ich bin gespannt auf die Kommentare der Kollegen zu diesem Thema und beantworte gerne jede Frage dazu.

Grüße Christian

Etaxen am Flughafen Hamburg
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29 Antworten

Das andere Problem ist seit einigen Jahren das man nicht mehr einen Jahreswagen oder Gebrauchtwagen zum Taxi Umrüsten darf.

Verstehe bis heute nicht warum dagegen nicht Sturm gelaufen wurde.

Jetzt diese diktaktorische vorschreiben nur noch E Taxis wer soll sich das noch Leisten können ausser große Unternehmen.

Wie soll das bei einer Krankenfahrt von einer Klinik in Hamburg ins platte Land von 180 Km funktioneren wo kaum eine Ladestation zu finden ist.

Themenstarteram 17. Februar 2023 um 14:20

Ich werde hier so einige Gedanken aufgreifen und niederschreiben.

Ganz konkret die Frage nach der Möglichkeit Privatwagen zur Taxe umrüsten zu dürfen. Ich habe das 2006 mit einem W124 gemacht und damals war das noch überhaupt kein Problem. Erst seitdem natürlich aufgrund einer EU Gesetzgebung die sog. Konformitätserklärung erstellt werden muss, werden nur noch Neuwagen als Taxi zugelassen.

Allerdings gibt es eine Firma in München, die offenabr jeden Privatwagen rechtskonform zu einem Taxi umrüsten darf. Da hatte ich jüngst Kontakt, weil ich überlegt habe anstatt mir für 50.000€ einen Tesla zu fianzieren, stelle ich mir vieleicht lieber einen W211 E420cdi vor die Tür. Das kostet mich dann gerade einmal 15000€ und ich habe das weit geilere Auto unterm Hintern.

Aber auch ein W212 Benziner aus Rentnerhand mit ggf. LPG Umbau könnte für einen Alleinfahrer die richtige Wahl sein.

Grüße Christian_HH

Für einen Alleinfahrer sind die Fahrzeugpreise für ein Taxi viel zu hoch, da lohnt es sich nach Alternativen umzuschauen wie dein genannter Umrüster für Gebrauchtwagen zum Taxi.

 

Kann mich auch Täuschen sehe bei uns immer mehr Unternehmer die Mietwagen z.b. als Rollstuhlfahrzeug anstatt Taxis fahren und das sind immer etwas ältere Fahrzeuge, für diese brauch man ja keine Konformitätserklärung.

Hallo Christian,

als wir die Mitteilung von Hamburg sahen, hat meine Frau sofort gesagt „Wenn das auch bei uns kommt, dann gehen wir in Rente!“

Du und alle Betroffene haben unser Mitgefühl und wünschen euch und uns, dass wieder intelligentere Menschen was zu sagen haben.

Mit kollegialen Grüßen aus Frankfurt am Main

Katja und Micha (MiReu)

Themenstarteram 18. Februar 2023 um 12:34

Hallo,

ich habe für mein erstes Taxi 2005 1000€ bezahlt und wieder flott gemacht. Für den zweiten Wagen Ende 2006 bereits 5300€, das war ein Privatwagen aus dem Schwarzwald, den ich hier in Hamburg umgerüstet habe. Und 2014 habe ich eine E-Klasse von einem mir bestens bekannten Kollegen für 10.000€ gekauft. Mein nächstes Fahrzeug soll 10-15K kosten und dann noch einmal 8-10 Jahre laufen.

Neuwagen kann ich mir überhaupt nicht leisten. Weder einen aktuellen W213 für 38000€ netto, keinen Touran für 28000€ netto, keinen Tesla für 50000€ und erst recht keinen Mirai II für 60000€.

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Zitat:

@Christian_HH schrieb am 17. Februar 2023 um 15:20:10 Uhr:

Ich werde hier so einige Gedanken aufgreifen und niederschreiben.

Ganz konkret die Frage nach der Möglichkeit Privatwagen zur Taxe umrüsten zu dürfen. Ich habe das 2006 mit einem W124 gemacht und damals war das noch überhaupt kein Problem. Erst seitdem natürlich aufgrund einer EU Gesetzgebung die sog. Konformitätserklärung erstellt werden muss, werden nur noch Neuwagen als Taxi zugelassen.

Allerdings gibt es eine Firma in München, die offenabr jeden Privatwagen rechtskonform zu einem Taxi umrüsten darf. Da hatte ich jüngst Kontakt, weil ich überlegt habe anstatt mir für 50.000€ einen Tesla zu fianzieren, stelle ich mir vieleicht lieber einen W211 E420cdi vor die Tür. Das kostet mich dann gerade einmal 15000€ und ich habe das weit geilere Auto unterm Hintern.

Aber auch ein W212 Benziner aus Rentnerhand mit ggf. LPG Umbau könnte für einen Alleinfahrer die richtige Wahl sein.

Grüße Christian_HH

Die gibt es nicht nur in München sondern auch in Brandenburg und Bremen- wie die das machen ist mir allerdings schleierhaft weil Weinhöppel in Hannover und das Eichamt Hannover das grundsätzlich verneinen.

Wenn jemand weiß wie man das Lösen kann wäre ich für jede Antwort dankbar .

Hallo zusammen.

Scheinbar ist das nicht nur in meiner Stadt (97421 Schweinfurt, Bayern) so, dass Taxiunternehmen so schlecht behandelt werden.

Ein Taxiunternehmer ist ohnehin am sozialen Limit. Allein wenn man das Risiko, die Arbeitszeiten, Kosten usw. den Einnahmen gegenüber stellt. Dem Maler wenn ein Pinsel abbricht, ist das mit 5,- € erledigt (Beispiel zur Veranschaulichung weit überzogen).

Apropos Handwerker:

Keiner bekommt vorgeschrieben welches Fahrzeug er zu fahren hat, nur den Taxlern macht man diese Vorschrift weil man es per Gesetz kann. Gesetze, beschlossen von Leuten, denen wir eine S-Klasse/7-er BMW/Audi A8 inklusive Chauffeur inklusive Kraftstoffkosten finanzieren. Wahrscheinlich wissen sie noch nicht mal was es bedeutet sich Mobilität leisten zu müssen. Jeder muss von seinem Geld seine Mobilität zur Arbeit bezahlen.

Die Handwerker fahren freiwillig ihre 100.000,00 € E-Autos mit jenseits der 400 PS.

Was passiert denn mit unseren alten Dieseln.

Die gehen über die Grenze, DPF und Kat entfernt, da Edelmetall enthalten und verkauft.

Eingeschweißt wird dann eine coladose. Aber die Abgase überschreiten ja die deutschen Grenzen reinwärts nicht. Das war beim corona Virus schließlich genauso.

Ganz abgesehen von den horrenden Koste der Anschaffung eines E-Autos, wie soll den die Praxis im Realbetrieb eines Taxis aussehen???

Kürzlich hatte ich das Glück einen Kunden zum Tegernsee fahren zu dürfen. Schichtende 1040 km auf der Uhr mit einer Restreichweite von 150 km. Meinen Diesel in 2 min mit 55 Liter für knapp 100 € vollgetankt. Das sind irgendwas um die 9€/100km. Bei einem Stromer, der 20-25kw/100km verbraucht, einem kw-Preis von 0,70€/kw liegen dieser bei 15-18€/100km.

Photovoltaik schön und gut, wenn man tagsüber nicht arbeitet oder nachts die Sonne scheint. Dann darf man nur ohne Radio, Scheibenwischer, Licht oder ohne Heizung/Klima und nicht schneller als 90km/h fahren. Sonst gehen die Kosten hoch und die Reichweite sehr schnell runter. 1000 km bedeutet bestimmt 4-5 mal tanken, deutlich länger als 2 min.

Null Anreiz ein E-Auto zu kaufen. Mein Taxi mit 500.000 km sollte schon lange ersetzt sein, jedoch brauche ich für eine Investition dieser Größenordnung eine Perspektive und Planungssicherheit, die mir im Moment weder die Politik und schon gar nicht meine Genehmigungsbehörde in diesen dynamischen Zeiten bieten kann. Seit Januar 2022 ist in unserer Stadt eine Preiserhöhung beantragt. Die Behörde bewegt sich bis zum heutigen Tag keinen Millimeter angeführt mit der fadenscheinigen Aussage es wäre keine Zeit dafür in den Stadtratssitzungen darüber zu debattieren.

Seit der letzten Preiserhöhung 2019 (vor Corona) fangen wir mit dem mittlerweile lächerlich gewordenen Fahrpreis auf. Und dann bekommt man von seinem Rechnungsbetrag pauschal mal 10% von einer krankenkasse abgezogen. Mit der Begründung, es entspräche nicht dem Tarif. Der Auftrag war außerhalb des Pflichtfahrgebietes und unterlag somit auch keiner Tarifpflicht. Bei dem schwächsten Glied in der Kette kann man das ja machen. Dass wir jedoch der KK durch unsere Diensleistung einen stationären Aufenthalt ersparen, haben die noch nicht verstanden. Unser Gewerbe übrigens auch nicht. Das nur nebenbei.

Hoffentlich bleiben wir von der e-Mobilität noch etwas verschont.

Abschließend wünsche ich allen Kollegen, besonders den Hamburgern alles Gute und allezeit unfallfreie Fahrt.

Beste Grüße aus Bayern

Christian

Themenstarteram 15. März 2023 um 10:09

Moin,

man tut was man kann…

Bild Hamburg

Grüße Christian

Drücke Euch die Daumen.

Grüße

Christian

Immerhin wurde Uber bei euch aus dem Verkehr gezogen….

Habe die Liste zum Unterschreiben gegen diesen Wahnsinn aus dem Bild Artikel noch hier. Jeder Unternehmer darf sich gerne per PN bei mir melden. Die Aktion geht vorerst bis 26.03., die Unterschriftenliste wird am 25.03. an Herrn Lüdemann weitergeleitet.

Wer also noch Unterschreiben möchte kann dies also noch tun! Unterschreiben, und mir die Liste eingescannt wieder zukommen lassen. Genau Daten per PN.

Jede Unterschrift zählt!

Danke!

Und in anderen Ländern wird fleissig weitergefahren mit Verbrennern...

Themenstarteram 12. Juni 2023 um 21:02

Kleines Update aus Hamburg.

Die Hamburger Bürgerschaft hat sich im April bei einer Sitzung mit dem Thema beschäftigt. Und zwar genau 60 Sekunden lang. Die rot grüne Mehrheit hat den Antrag das Verbrennerverbot zu kippen abgelehnt. Auch dem Antrag das Thema an einen Fachausschuss zu delegieren wurde nicht zugestimmt. Also auch bei diesem Thema Ideologie statt eine ergebnisoffene Diskussion.

Aktuell haben wir 450 ETaxen in der Stadt, weitere 250 werden bis Jahresende folgen. 70% dieser Fahrzeuge gehören Mehrwagenbetrieben.

Tja und das ist auch schon das Ende der Geschichte. Wer kann wird versuchen seinen Verbrenner noch einige Jahre zu fahren und zu pflegen, perspektivisch ist denkbar, dass sich am Flughafen und am Hauptbahnhof nur noch ETaxen bereithalten dürfen.

Brave new world…

Grüße Christian

Somit ist das Ende des Taxengewerbes in Hamburg besiegelt und bis spätestens 2030 gibt es keine Verbrenner Taxen mehr. 500-750 E-Taxen von reichen Scheichen und Mehrwagenbetrieben. Kleinbetriebe wird es nicht mehr geben. Drei Schichten auf einem Auto sind nicht mehr Möglich.

Man könnte diese ganze Grünlinke Regierung nur noch stürzen. Währenddessen lassen sich die Herren weiterhin im A8 und 7er BMW zum Bundestag und nach Hause Chauffieren, mit 3-5 Liter Motoren und wissen nicht mal was ein Liter Benzin/Diesel kostet. Das Hambuger Taxengewerbe rettet nun endlich das Weltklima! Mit Prozentual an der Co2 Bilanz runtergebrochenen 0,00005% können wir es schaffen! Wir müssen nur fest dran glauben. Hamburg rettet die Welt! Alleine! Wahnsinn oder?

Auch die Kreuzfahrt Terminals dürfen dann ausschließlich mit E-Taxen bedient werden weil die CO2 Statistik mit dem Kreuzfahrtschiff schon ums tausend Fache überschritten wurde. Wenn dann noch ein Verbrenner Taxi kommt, was ist das denn für eine Welt Massage? Rufschädigend!

Satire off. Man kann diese grünen Extremisten nicht mehr ernst nehmen. Betriebe wie zur Corona Zeit in die Pleite stürzen und der Durchschnittsdeutsche klatscht Beifall.

 

Das böse erwachen kommt für alle E-Taxen hoffentlich 2027, wenn die ersten Akkus den Geist aufgeben. Ich wünsch es mir von herzen.

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