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Frage zum Jaguar X-Type

Jaguar X-Type CF-1
Themenstarteram 3. März 2014 um 23:09

Ich würde mir gern einen Jaguar X-Type holen. Da würde ich gerne wissen, ob sich dieses Auto überhaupt lohnt, wie es mit den Unterhaltungskosten aussieht (, ich hab gehört, er sei relativ günstig im Vergleich zu anderen in dem Alter und in der Klasse) und ob es einen Facelift oder Ähnliches gab. Ist es denn besser z.b. einen 2005er zu kaufen oder irgendeine bestimme Art des X-Types?

Freue mich auf aufklärende Texte.

Beste Antwort im Thema
am 8. März 2014 um 7:45

Hallo,

Glückwunsch zu deiner Entscheidung, weil ein X-Type sicher kein Mainstream-Auto ist, auch wenn die Ford Mondeo Großserientechnik drin steckt. Ein 3er-BMW oder eine Mercedes C-Klasse sind "bessere" Autos, werden aber in solchen Massen produziert, dass sie - anders als ein X-Type - an jeder Ecke zu finden sind.

Weil der X-Type keinen Nachfolger hat, spielt er damit seinen entscheidenden Vorteil für Gebrauchtwageninteressenten aus, die sich Fahrzeuge aus 2002 oder jünger interessieren:

Der X-Type wird nie alt aussehen!

Karosserie-Design, Front, Heck - all das sieht auch nach Jahren noch total ansprechend aus, weil der X-Type eigentlich der letzte Jaguar mit der klassischen Jaguar-Silhouette ist - und die gefällt doch auffallend vielen Leuten.

Nach C-Klasse und technisch perfektem und zuverlässigen 3er-BMW (E46), der sparsam und dynamisch war, haben mich beide Wagen nach 2 bzw. 3 Jahren irgendwie gelangweilt.

Habe dann mit einem X-Type 2,0 V6 eine Art Paradigmenwechsel vollzogen.

Der Anschaffungspreis ist weit unter dem der Konkurrenz (3-er, C-Klasse), was ein entscheidender Vorteil ist. Das Auto ist aber auch vergleichsweise einfach strukturiert, hat banalste Ford-Technik, aber es macht in jeder Lebenslage Spaß. Er steht da und man freut sich an seinem Look. Man steigt ein und genießt das Holz und - wer's mag - den beigen Innenraum...

Und: was Kaufinteressenten wichtig sein muss: Technische Probleme gab's bislang überhaupt gar keine!

Da der 2,0 V6 einen vergleichsweise kleinen 6-Zylinder hat, ist er absolut kein Dynamiker.

Die 156 PS spürt man offengestanden nicht. Macht aber deswegen nichts, weil ein Jaguar X-Type 2,0 eh nicht als sportliches Auto konzipiert wurde, sondern er will elegant sein und verführt zum sanften Gleiten - und das macht in dem Ding bei aller Banalität einfach Spaß.

Sanftes Cruisen im morgendlichen und abendlichen Verkehr mit 90- 130 km/h über Land, Autobahn und ein bisschen Stadtverkehr belohnt - trotz vergleichsweise "unmodernem" Motor - mit 7,5 Litern im Schnitt - reiner Stadtverkehr realisieren allerdings schon 8,5 - 9,0 Liter. Dennoch: Für die alte Ford-Technik (Stadtverkehr ausgeblendet) eigentlich absolut passable Werte.

Belohnt wird man mit dem seidigen 6-Zylinder klang, der sich allerdings verliert, wenn man jenseits der 130 km/h unterwegs ist.

Wenn man das Auto mit dem o.g. Focus einsetzt: absolut richtige Wahl.

Wer viel in der Stadt unterwegs ist und keinen Verbrauch jenseits der 7,0 Liter provozieren will, der muss zum Diesel greifen, die übrigens gut isoliert sind und ein kräftiges Drehmoment aufweisen.

6-Zylinderklang ist da dann natürlich Fehlanzeige.

Dinge auf die du achten solltest:

Die Schweller haben eine serienmäßige Kunststoff-Abdeckung. Sieht zwar sehr nett aus, ist m.E. aber eine Fehlkonstruktion, weil Schmutz-/Salzwasser da nicht richtig ablaufen kann = Rostgefahr! Bei älteren Modellen also unbedingt einen Blick unter die Schweller werfen.

Zudem auf Kantenrost an Motorhaube und Kofferraum achten.

Bei den Dieseln sind angeblich mal die Dieselpumpen und die Kupplungen aufgefallen... Ob das aber wirklich statistische Häufungen waren, kann ich nicht sicher beurteilen.

X-Types sind jedenfalls nicht anfälliger als andere Wagen, vielleicht ist das das einzig positive Erbe der Ford-Großserientechnik.

Wenn's ein Benziner mit mehr Power sein soll:

2,5 oder 3,0 V6 anschauen. Was aber mit Automatik einhergeht, treibt natürlich den Verbrauch sanft nach oben.

Letzte Eskalationsstufe: V6 Allrad - wer's braucht und den Verbauch ignoriert...

Eine Sache am Rande:

Man muss sich überlegen, ob man wirklich die Ledersitze will!!!

Eigentlich gehört ja zu einem Jaguar Leder und Automatik. Stoffsitze und Schaltung werden gern als "will und kann nicht" ausgelegt...

Allen Unkenrufen zum Trotz habe ich Stoffsitze und Schaltung und habe es bis heute nicht bereut, weil mir prinzipiell die Meinungen anderer völlig egal sind.

Effekt: Man sitzt auf den Polstern deutlich besser, was mir bisher jeder bestätigt hat und vor allem: Man schwitzt im Sommer deutlich(!) weniger.

Das von dir angesprochene Facelift kam 2007 (anderer Kühlergrill, andere Stoßfänger vorn und hinten mit hinten sitzenden seitlichen gelben Reflektoren). Auch die Armaturen sind geringfügig geändert und die Holzart verändert worden. Wofür man sich erwärmt, ist reine Geschmackssache.

Klassischer wirkt die Version vor dem Facelift, dynamischer der sportlichere Wabengrill.

Unterhalt ist abhängig vom Diesel oder Benziner zu beurteilen und dem Land.

Wo die eingeschworenen Fans der Marke dem X-Type übel nehmen, dass er mit der Ford-Großserientechnik in der Mittelkonsole zu billig wirkende Plastikschalter verwendet (wo sie nicht ganz Unrecht haben, denn das konnten zu der Zeit die anderen schon deutlich besser), so liegt hierin vielleicht der Vorteil, dass viele Bauteile, die man sonst mit der Jaguar-Herkunft teurer bezahlen muss, beim X-Type aus dem Ford-Regal beziehen kann (z.B. die Benzinpumpe u.v.a.).

Und zu guter Letzt: Die Mittelkonsole meines X-Type war mit seinen Plastikdrehschaltern so einfach, dass sie fast ein Kauf-Ausschlusskriterium gewesen wären. Im täglichen Gebrauch beim Fahren relativieren sich solche anfänglichen Bedenken dermaßen, dass man eigentlich überrascht ist, wie egal das ist. Obwohl sie den Charme eines Shampoo-Flaschen-Deckels versprühen und alles andere als Jaguar-Like sind, so sind sie top und besser zu bedienen als die vermeintlich stylischen Tipp-/Kippschalter eines 3er BMWs oder einer C-Klasse.

Und das wirklich wunderschöne Holzarmaturenbrett verzeiht sowieso jede Plastik-Sünde weiter unten - man übersieht das geflissentlich.

Resümee:

Der X-Type (hier der 2,0 V6) ist ein vergleichsweise einfach konstruiertes Auto, dass als das Letzte seiner Art die letzten klassischen Jaguar-Designelemente trägt und damit eine ewige Jugend ausstrahlt, die auffallend gefällt.

Wunderschönes Holz und der schön gestalte Armaturenträger im Innenraum trösten über Plastik-Sünden in der Mittelkonsole hinweg.

Ein Auto, dass von außen und innen sehr vielen Leuten optisch gefällt und beim Fahren (wenn man das Cruisen liebt) einfach Spaß macht.

Technisch negative Auffälligkeiten: wenige bis keine (bisher).

Vorteil: vergleichsweise günstige Gebrauchtwagenpreise selbst für Fzg., die noch keine 100 tkm gelaufen sind.

Nachteil:

- etwas eng wirkender Fond und steile Rücksitzlehne, an die man sich aber irgendwie schnell gewöhnt.

- Plastikschalter Mittelkonsole

Sideeffekts:

Noch nie bin ich wegen eines Autos, für das ich gerade mal € 6.000,- bezahlt habe, so oft positiv angesprochen worden, wie schön der doch sei.... ;-)

Fragen: jederzeit gern!

Ankaufstest bei Gebrauchtwagenkauf immer (Typen unabhängig) sehr empfohlen.

Viel Erfolg und Spaß mit deinem X-Type!

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am 8. März 2014 um 7:45

Hallo,

Glückwunsch zu deiner Entscheidung, weil ein X-Type sicher kein Mainstream-Auto ist, auch wenn die Ford Mondeo Großserientechnik drin steckt. Ein 3er-BMW oder eine Mercedes C-Klasse sind "bessere" Autos, werden aber in solchen Massen produziert, dass sie - anders als ein X-Type - an jeder Ecke zu finden sind.

Weil der X-Type keinen Nachfolger hat, spielt er damit seinen entscheidenden Vorteil für Gebrauchtwageninteressenten aus, die sich Fahrzeuge aus 2002 oder jünger interessieren:

Der X-Type wird nie alt aussehen!

Karosserie-Design, Front, Heck - all das sieht auch nach Jahren noch total ansprechend aus, weil der X-Type eigentlich der letzte Jaguar mit der klassischen Jaguar-Silhouette ist - und die gefällt doch auffallend vielen Leuten.

Nach C-Klasse und technisch perfektem und zuverlässigen 3er-BMW (E46), der sparsam und dynamisch war, haben mich beide Wagen nach 2 bzw. 3 Jahren irgendwie gelangweilt.

Habe dann mit einem X-Type 2,0 V6 eine Art Paradigmenwechsel vollzogen.

Der Anschaffungspreis ist weit unter dem der Konkurrenz (3-er, C-Klasse), was ein entscheidender Vorteil ist. Das Auto ist aber auch vergleichsweise einfach strukturiert, hat banalste Ford-Technik, aber es macht in jeder Lebenslage Spaß. Er steht da und man freut sich an seinem Look. Man steigt ein und genießt das Holz und - wer's mag - den beigen Innenraum...

Und: was Kaufinteressenten wichtig sein muss: Technische Probleme gab's bislang überhaupt gar keine!

Da der 2,0 V6 einen vergleichsweise kleinen 6-Zylinder hat, ist er absolut kein Dynamiker.

Die 156 PS spürt man offengestanden nicht. Macht aber deswegen nichts, weil ein Jaguar X-Type 2,0 eh nicht als sportliches Auto konzipiert wurde, sondern er will elegant sein und verführt zum sanften Gleiten - und das macht in dem Ding bei aller Banalität einfach Spaß.

Sanftes Cruisen im morgendlichen und abendlichen Verkehr mit 90- 130 km/h über Land, Autobahn und ein bisschen Stadtverkehr belohnt - trotz vergleichsweise "unmodernem" Motor - mit 7,5 Litern im Schnitt - reiner Stadtverkehr realisieren allerdings schon 8,5 - 9,0 Liter. Dennoch: Für die alte Ford-Technik (Stadtverkehr ausgeblendet) eigentlich absolut passable Werte.

Belohnt wird man mit dem seidigen 6-Zylinder klang, der sich allerdings verliert, wenn man jenseits der 130 km/h unterwegs ist.

Wenn man das Auto mit dem o.g. Focus einsetzt: absolut richtige Wahl.

Wer viel in der Stadt unterwegs ist und keinen Verbrauch jenseits der 7,0 Liter provozieren will, der muss zum Diesel greifen, die übrigens gut isoliert sind und ein kräftiges Drehmoment aufweisen.

6-Zylinderklang ist da dann natürlich Fehlanzeige.

Dinge auf die du achten solltest:

Die Schweller haben eine serienmäßige Kunststoff-Abdeckung. Sieht zwar sehr nett aus, ist m.E. aber eine Fehlkonstruktion, weil Schmutz-/Salzwasser da nicht richtig ablaufen kann = Rostgefahr! Bei älteren Modellen also unbedingt einen Blick unter die Schweller werfen.

Zudem auf Kantenrost an Motorhaube und Kofferraum achten.

Bei den Dieseln sind angeblich mal die Dieselpumpen und die Kupplungen aufgefallen... Ob das aber wirklich statistische Häufungen waren, kann ich nicht sicher beurteilen.

X-Types sind jedenfalls nicht anfälliger als andere Wagen, vielleicht ist das das einzig positive Erbe der Ford-Großserientechnik.

Wenn's ein Benziner mit mehr Power sein soll:

2,5 oder 3,0 V6 anschauen. Was aber mit Automatik einhergeht, treibt natürlich den Verbrauch sanft nach oben.

Letzte Eskalationsstufe: V6 Allrad - wer's braucht und den Verbauch ignoriert...

Eine Sache am Rande:

Man muss sich überlegen, ob man wirklich die Ledersitze will!!!

Eigentlich gehört ja zu einem Jaguar Leder und Automatik. Stoffsitze und Schaltung werden gern als "will und kann nicht" ausgelegt...

Allen Unkenrufen zum Trotz habe ich Stoffsitze und Schaltung und habe es bis heute nicht bereut, weil mir prinzipiell die Meinungen anderer völlig egal sind.

Effekt: Man sitzt auf den Polstern deutlich besser, was mir bisher jeder bestätigt hat und vor allem: Man schwitzt im Sommer deutlich(!) weniger.

Das von dir angesprochene Facelift kam 2007 (anderer Kühlergrill, andere Stoßfänger vorn und hinten mit hinten sitzenden seitlichen gelben Reflektoren). Auch die Armaturen sind geringfügig geändert und die Holzart verändert worden. Wofür man sich erwärmt, ist reine Geschmackssache.

Klassischer wirkt die Version vor dem Facelift, dynamischer der sportlichere Wabengrill.

Unterhalt ist abhängig vom Diesel oder Benziner zu beurteilen und dem Land.

Wo die eingeschworenen Fans der Marke dem X-Type übel nehmen, dass er mit der Ford-Großserientechnik in der Mittelkonsole zu billig wirkende Plastikschalter verwendet (wo sie nicht ganz Unrecht haben, denn das konnten zu der Zeit die anderen schon deutlich besser), so liegt hierin vielleicht der Vorteil, dass viele Bauteile, die man sonst mit der Jaguar-Herkunft teurer bezahlen muss, beim X-Type aus dem Ford-Regal beziehen kann (z.B. die Benzinpumpe u.v.a.).

Und zu guter Letzt: Die Mittelkonsole meines X-Type war mit seinen Plastikdrehschaltern so einfach, dass sie fast ein Kauf-Ausschlusskriterium gewesen wären. Im täglichen Gebrauch beim Fahren relativieren sich solche anfänglichen Bedenken dermaßen, dass man eigentlich überrascht ist, wie egal das ist. Obwohl sie den Charme eines Shampoo-Flaschen-Deckels versprühen und alles andere als Jaguar-Like sind, so sind sie top und besser zu bedienen als die vermeintlich stylischen Tipp-/Kippschalter eines 3er BMWs oder einer C-Klasse.

Und das wirklich wunderschöne Holzarmaturenbrett verzeiht sowieso jede Plastik-Sünde weiter unten - man übersieht das geflissentlich.

Resümee:

Der X-Type (hier der 2,0 V6) ist ein vergleichsweise einfach konstruiertes Auto, dass als das Letzte seiner Art die letzten klassischen Jaguar-Designelemente trägt und damit eine ewige Jugend ausstrahlt, die auffallend gefällt.

Wunderschönes Holz und der schön gestalte Armaturenträger im Innenraum trösten über Plastik-Sünden in der Mittelkonsole hinweg.

Ein Auto, dass von außen und innen sehr vielen Leuten optisch gefällt und beim Fahren (wenn man das Cruisen liebt) einfach Spaß macht.

Technisch negative Auffälligkeiten: wenige bis keine (bisher).

Vorteil: vergleichsweise günstige Gebrauchtwagenpreise selbst für Fzg., die noch keine 100 tkm gelaufen sind.

Nachteil:

- etwas eng wirkender Fond und steile Rücksitzlehne, an die man sich aber irgendwie schnell gewöhnt.

- Plastikschalter Mittelkonsole

Sideeffekts:

Noch nie bin ich wegen eines Autos, für das ich gerade mal € 6.000,- bezahlt habe, so oft positiv angesprochen worden, wie schön der doch sei.... ;-)

Fragen: jederzeit gern!

Ankaufstest bei Gebrauchtwagenkauf immer (Typen unabhängig) sehr empfohlen.

Viel Erfolg und Spaß mit deinem X-Type!

Themenstarteram 9. März 2014 um 20:23

Danke für die Informationen. Hätte eigentlich mit mehr Antworten gerechnet. Schade eigentlich. Aber danke für diesen ausführlichen Text!

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