Werkstattchef macht 3.000 km lange Probefahrt mit Kundenfahrzeug
"Ich mache immer Probefahrten"
Nach der Autoreparatur machen Mechaniker oft eine kurze Probefahrt. Ob 3.000 Kilometer noch als kurze Probefahrt gelten, hat nun das Amtsgericht Hannover entschieden.
Hannover - Vor der Reparatur kündigte ein Automechaniker in Hannover eine längere Probefahrt an, tatsächlich legte er aber 3.000 Kilometer zurück und wurde bei Warschau geblitzt. Für die unbefugte Nutzung des Wagens einer Kundin verurteilte das Amtsgericht den Inhaber einer freien Werkstatt am Montag zu 1.000 Euro Geldstrafe.
"Ich mache immer Probefahrten", beteuerte der 49-Jährige. "Aber doch nicht 3.000 Kilometer nach Polen", entgegnete Richter Jörn Thyen.
Die Kundin war beim Erhalt des Bußgeldbescheids aus allen Wolken gefallen: "Ich war noch nie in meinem Leben in Polen", sagte sie als Zeugin vor Gericht. "Dann habe ich gesehen, auf dem Foto, das bin nicht ich und auch nicht mein Mann." Schließlich fiel ihr die Autoreparatur wieder ein. Auf Anraten der Polizei zeigte sie den Mechaniker an.
Quelle: dpa
Wie dumm kann man bitte sein, sich bei so einer Aktion auch noch blitzen zu lassen 🙄
Probefahrt aha .
An manchen Tagen muss ich unsere Richter bewundern die da noch mit einem Angeklagten ernsthaft diskutieren , echt unglaublich .
Haha... schön Urlaub gemacht mit dem Kundenfahrzeug. Geil. War grad nix anderes da.
grmpf, Sauerei! Gibt es eigentlich Geräte welche die Motordrehzahl und die Kilometer (per OBD2) protokollieren?
Der Mann ist halt gründlich und hat es sehr genau genommen 😆
3.000 km sind bei unserem Sommerautochen mal die komplette Jahresfahrleistung 😱
Dass der Mechaniker die Probefahrt mit einem Kundenauto nutzt, um sich beim Bäcker noch schnell ein Frühstück zu holen, lasse ich mir ja noch gefallen (auch wenn meine Werkstatt selbst das vermutlich niemals tun würde). Meinetwegen auch mal 30 oder 50km, wenn ein Fehler nur bei hohen Motortemperaturen oder ganz ganz selten auftritt.
Aber 3.000 km? Da ist je nach Auto mit den 1.000 Euro Strafe ja nicht mal der Verschleiß / Wertverlust mit abgegolten.
Lustig ist das die Besitzer es noch nicht mal an Tachostand gemerkt haben. Die extrem abweichende Kilometerzahl wäre mir sofort aufgefallen 😊
Was den Kilometerstand angeht, haben die Werkstätten Mittelchen und Wege. 😉
Mir ebenfalls. Ich hatte schon überlegt ob er nicht vlt. auch den Kilometerstand manipuliert hätte. Aber dann wäre er wohl auch wegen gewerbmäßigen Betruges angeklagt gewesen.
Wäre jetzt noch interessant zu wissen, um was für ein Fahrzeug es sich handelte, im Hinblick auf den tatsächlichen Wertverlust durch die 3000 km lange Probefahrt: Bei nem wertlosen Kleinwagen hätte die Besitzerin ein gutes Geschäft gemacht, bei nem hochpreisigen Supersportwagen eher ein schlechtes.
Ich denke mal so hochwertig kann es jetzt nicht sein, wenn man es zu dieser Hinterhofwerkstatt gebracht hat, die solch ein Verhalten für nötig erachtet. 😉
Eine solche Entschädigung für die Eigentümerin käme noch obendrauf - müsste sie natürlich einklagen.
30 bis 45 Cent/km können das schnell sein, je nach Fahrzeug. 😉
Na ja , nicht jede freie Werkstatt macht solche Dinge und bei den Vertragswerkstätten gibt es auch schwarze Scharfe .
Bei der Reparatur herrschte offenbar kein Zeitdruck von der Seite der Kundin. Die 3000 km fährt man ja nicht mal eben nach der Mittagspause...